Ein Sonnenbrand ist eine mittel- bis hochgradige Hautverbrennung, die durch Sonneneinstrahlung verursacht wird. Der Sonnenbrand tritt in der Regel erst drei bis sechs Stunden nach dem Sonnenbaden auf. Meist kann der Körper die Defekte, die das Sonnenlicht hervorruft, wieder von selbst beheben. Die Haut registriert jedoch jeden Sonnenbrand und alle extremen Sonnenbäder. Auch ohne sichtbaren Sonnenbrand schädigen die Sonnenstrahlen auf Dauer die ungeschützte Haut.
Bis heute ist noch nicht eindeutig gesichert, ob häufiges Sonnenbaden oder Sonnenbrände die Entstehung von Hauttumoren (wie dem Basaliom, dem malignen Melanom oder dem Spinaliom) begünstigen. Vor allem im Kindesalter gelten Sonnenbrände für die Haut jedoch als sehr gefährlich. Zudem gilt es als gesichert, dass eine regelmäßige Sonneneinstrahlung über Jahre die Entstehung einer grobporigen Haut, Mitesserbildung, Faltenbildung und einer nachlassenden Hautelastizität fördert.
Ein Sonnenbrand (Dermatitis solaris, Erythema solare) entsteht, wenn die Haut einer zu hohen Dosis UV-Strahlung ausgesetzt wird. Zwar ist Sonnenlicht für manche Körperfunktionen (wie der Vitamin-D-Bildung) und dem allgemeinen Wohlbefinden wichtig, übermäßige UV-Bestrahlung durch Sonnenbäder im Freien oder in Solarien können jedoch auf der Haut einen sehr großen Schaden anrichten. Vernünftig dosierte Anwendungen von Sonnenlicht werden hingegen von der Haut weitestgehend ohne negative Folgen toleriert. Je nach Hauttyp und ethnischer Zugehörigkeit sind die UV-Lichtdosen, die der Mensch vertragen kann, jedoch sehr unterschiedlich.
Die im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung ist eine Form von Ultraviolettem Licht, die vom menschlichen Auge kaum wahrgenommen werden kann. Man unterscheidet zwischen UV-A-, UV-B- und UV-C- Strahlung. Der Sonnenbrand wird hauptsächlich durch die im Sonnenlicht enthaltenen UVB-Strahlen verursacht. Aber auch das UVA-Licht, das die Wirkung von UVB-Licht verstärkt, kann in hohen Dosierungen zum Sonnenbrand führen. Die energiereichsten Strahlen des UV Spektrums, UV-C Strahlen, sind die wirksamsten Verursacher von Sonnenbrand. Normalerweise kommen diese an der Erdoberfläche kaum vor, weil sie von der Ozonschicht der Atmosphäre weitgehend herausgefiltert werden. UV-C-Strahlen treten jedoch vermehrt an Tagen mit vermindertem Ozongehalt der Atmosphäre (Ozonwarnung) auf und werden möglicherweise auch von defekten Bräunungsgeräten in Sonnenstudios abgegeben. Der durch diese Strahlen verursachte Sonnenbrand macht sich schließlich als entzündliche Verbrennungsreaktion der Haut bemerkbar.
Oft ist eine Verbrennung 2. Grades die Folge der übermäßigen Sonneneinstrahlung. Schmerzen und Juckreiz sind am stärksten zwischen 6 und 24 Stunden nachdem die Sonne eingewirkt hat. In diesem Fall werden in der Haut entzündliche, gefäßerweiternde Stoffe wie Serotonin und Histamin freigesetzt. Es kann häufig zu Blasenbildung führen. Darüber hinaus kann die DNS, also die in allen Zellen enthaltene Erbinformation, durch die UV-Strahlung geschädigt werden. Wer sich oft und wiederholt dem Risiko Sonnenbrand aussetzt, läuft daher Gefahr, seine Haut vorzeitig altern zu lassen, dauerhaft zu schädigen und ist nach aktuellem Kenntnisstand besonders stark hautkrebsgefährdet.
In der Medizin unterscheidet man drei Stufen des Sonnenbrandes:
Den Sonnenbrand ersten, zweiten und dritten Grades.
Der Sonnenbrand 1. Grades ist gekennzeichnet von einer schmerzhaften, entzündliche Hautrötung (Erythem), die von einem Hitzegefühl, Juckreiz und leicht brennendem Schmerz an den betroffenen Stellen begleitet ist. Meist treten die Symptome erst zwischen 6 und 24 Stunden nach dem Sonnenbaden auf, weshalb der Sonnenbrand von den Betroffenen zunächst meist nicht bemerkt wird.
Der Sonnenbrand 2. Grades ist gekennzeichnet von Blasenbildung, die in der Regel mit sehr schmerzhaften Hautablösungen und einer erhöhten Infektionsgefahr einhergeht. Zudem haben die Betroffenen oft Fieber, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden.
Der Sonnenbrand 3. Grades äußert sich in Verbrennungen, die durch weitgehende Zerstörungen der betroffenen Hautstellen gekennzeichnet sind. Hier kommt es zu einer flächigen Hautablösung, die einer stationären Behandlung im Krankenhaus bedarf. Durch den hohen Flüssigkeitsverlust besteht die Gefahr eines Kreislaufkollapses bis hin zum Kreislausschock.
Die meisten Menschen entwickeln bei übermäßigem Sonnenbaden zunächst einen Sonnenbrand 1. oder 2. Grades.
In den meisten Fällen entwickelt sich ein Sonnenbrand schleichend und wird vom Betroffenen zunächst nicht bemerkt. Er tritt nicht nur nach Sonnenbädern, sondern auch während vieler anderer Aufenthalte im Freien auf. Oft treten dann plötzlich Juckreiz oder Schmerzen an den exponierten Hautstellen auf. Die betroffenen Stellen der Haut sind leicht bis stark gerötet oder sogar geschwollen. Wie intensiv ein Sonnenbrand verlaufen wird, hängt von der so genannten Erythemdosis ab.
Das UV-Spektrum, die Bestrahlungsstärke und die Bestrahlungszeit sind dabei von zentraler Bedeutung. Im günstigsten Fall wird die bei jedem Individuum unterschiedliche minimale Erythemdosis (MED) kaum überschritten. Schlimmere Verläufe entstehen, wenn die einwirkende Erythemdosis sehr hoch war. Die Diagnose Sonnenbrand wird vom Hautarzt anhand des typischen klinischen Bildes sowie aufgrund der Angaben des Patienten gestellt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen bereits bestehenden Sonnenbrand zu behandeln. Dabei richtet sich die Art der richtigen Behandlung vor allem nach der Schwere der Hautschädigung:
Treten im Rahmen des Sonnenbrandes zusätzlich eines oder mehrere der folgenden Symptome auf, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden:
Bei starken großflächigen Verbrennungen der Haut ist in seltenen Fällen auch eine stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus erforderlich. Hier kann der Flüssigkeitsverlust durch die Gabe von Infusionen wieder ausgeglichen werden. Zudem werden Kortisonpräparate und Antibiotika verabreicht um die Entzündungsreaktion der Haut einzudämmen.
Ein Sonnenbrand tritt in der Regel innerhalb der ersten sechs bis acht Stunden nach dem Sonnenbaden auf und erreicht nach 12 bis 24 Stunden seinen Höhepunkt. Nach etwa 72 Stunden klingen die Symptome in der Regel wieder ab. Ein Sonnenbrand ersten oder zweiten Grades ist für gewöhnlich nach ein bis zwei Wochen ausgeheilt.
Ein großflächiger Sonnenbrand mit Blasenbildung ist hingegen ein Anzeichen für eine Verbrennung zweiten bis dritten Grades. Dabei können Verdickungen der Haut (Lichtschwielen), aber auch depigmentierte Narben zurückbleiben. Insbesondere bei Kindern und älteren Personen besteht die Gefahr eines Kreislaufschocks. Man geht bislang davon aus, dass Sonnenbrände die Entstehung von Hauttumoren begünstigen, auch dann, wenn sie bereits Jahrzehnte zurückliegen. So sollen häufige Sonnenbrände in der Kindheit ein Risikofaktor für die spätere Entstehung vonHautkrebs (malignen Melanom, Basaliom) sein. Häufige Sonnenbrände beschleunigen zudem die Hautalterung, was sich durch äußere Zeichen wie Faltenbildung und Altersflecken bemerkbar macht.
Letzte Aktualisierung am 25.02.2022.