Sonnenbrand und Sonnenallergie sind beides unangenehme Reaktionen auf zu viel Sonnenkontakt. Sie unterscheiden sich in Ursache und Erscheinungsform, haben aber auch Gemeinsamkeiten. Hautschäden wie Sonnenbrand, verstärkte Hautalterung und Sonnenallergie entstehen durch Einwirkungen innerhalb des Spektrums ultravioletten Lichts (UV-Strahlung). Der entscheidende Unterschied von Sonnenbrand und Sonnenallergie ist:
Einen Sonnenbrand erleidet früher oder später beinahe jeder Mensch: Zu langes Verweilen unter der Sonne, zum Beispiel am Strand, führt auf direktem Wege zu typischen Verbrennungserscheinungen. Ursache ist die zellschädigende Wirkung der UV-B-Strahlung des Sonnenlichtes. Am oder auf dem Wasser, im hellen Sand, in tropischen Zonen oder in großen Höhen kann die intensive Sonneneinstrahlung sogar Schaden anrichten, wenn ein hellhäutiger Mensch sich konsequent im Schatten aufhält.
Kleinkinder, deren Haut noch keine Lichtschwiele, einen natürlichen Schutzschild, gebildet hat, sind besonders gefährdet. Ebenso sind Personen besonders anfällig, die selten an die Sonne kommen oder vom Typus her hellhäutig sind.
Eine Sonnenallergie kann durch mehrere Ursachen entstehen. Unterschieden werden eine primäre und eine sekundäre Lichtdermatose. Im ersten Fall löst die Sonnenstrahlung allein die Symptome der Sonnenallergie aus. Im zweiten Fall sind weitere Faktoren oder Substanzen wie Kosmetika oder Medikamente beteiligt. Bis zu 400 Substanzen wurden identifiziert, die solche Hautreaktionen entstehen lassen können. Zu den Erkrankungen, die mit dem Ausdruck Sonnenallergie gemeint sein können, gehören:
Bei einem Sonnenbrand rötet sich die Haut fast unmittelbar oder nur wenig zeitversetzt zur Einwirkung der Sonne großflächig. Der Hautbereich wird schmerzhaft und berührungsempfindlich. Dies steigert sich bis zu 24 Stunden nach der Sonnenbelastung. In schweren Fällen bilden sich Bläschen als Symptome entsprechend einer Verbrennung zweiten Grades, wie sie durch Kontakt mit Feuer oder heißen Gegenständen entsteht. Nach einigen Tagen schält sich die Haut großflächig ab. Danach bleibt nur wenig „gesunde Bräune“ zurück.
Betroffen sind die Hautpartien, die der Sonne am stärksten ausgesetzt waren. Bergwanderer etwa verbrennen sich Nacken, Stirn und Nase oder Arme und Beine, während der Rest des Körpers durch die Kleidung geschützt ist. Passive, aber unvorsichtige „Sonnenanbeter“ am Strand verbrennen sich größere Hautflächen.
In großen Höhen oder am Wasser können auch die Augen durch sonnenbrandähnliche Vorgänge Schaden nehmen. Bindehaut oder Hornhaut reagieren dann mit Verbrennungssymptomen, die denen einer Bindehautentzündung ähneln. Es kommt dann zu Schmerzen, einem geröteten und tränenden Auge oder auch zu Juckreiz.
Bei der Sonnenallergie handelt es sich am häufigsten um die polymorphe Lichtdermatose, diese betrifft etwa 10 bis 20 Prozent aller Menschen. Nach der Sonneneinwirkung zeigen sich die Symptome bei Betroffenen stark zeitversetzt. Ausgeprägter Juckreiz, zahlreiche rote Flecken auf der Haut, Bläschen, Pusteln und Knötchen treten zuweilen erst Stunden oder Tage nach einem Sonnenbad auf. Stark betroffen sind oft die Seiten des Gesichts, das Dekolleté, Arme, Handrücken und Oberschenkel. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, Kinder sehr selten, junge Menschen jedoch eher als Ältere. Je öfter Betroffene sich der Sonne aussetzen, desto größer ist die Chance, dass die Symptome sich abschwächen oder gar nicht mehr auftreten.
Die Mallorca-Akne zeigt sich durch Knötchen und Pickel.
Eine phototoxische Reaktion ist oft nicht einfach von einem Sonnenbrand zu unterscheiden. Die Haut rötet sich und es kommt zu Schwellungen, im Verlauf bilden sich Blasen. Oft wird der Zusammenhang mit einem Medikament oder einem Hautmittel deutlich. Eine photoallergische Reaktion tritt seltener auf, hier ist ein Juckreiz auf geröteter Haut typisch. Blasen können ebenfalls entstehen.
Personen, die nach Sonnenkontakt immer in gleicher Weise und an denselben Hautarealen mit den beschriebenen Symptomen reagieren, leiden wahrscheinlich an einer Sonnenallergie. Eine genaue Diagnose wird beim Hautarzt durch spezielle Provokationstests gestellt.
Gegen einen akuten Sonnenbrand helfen:
Bis die Symptome abklingen, sollten die Betroffenen sich im Schatten aufhalten und die Haut bedeckt lassen.
Vorbeugen ist die bessere Alternative, etwa durch
Sonnenbrand lässt sich nicht immer vermeiden. Bei den ersten Anzeichen sollten Betroffene sich allerdings sofort in den Schatten zurückziehen und ihrer Haut Gutes tun. Andernfalls zieht das heitere Wetter heftige Konsequenzen nach sich: Großflächige Verbrennungen sind so schmerzhaft, dass weitere (Urlaubs-)Aktivitäten zur Qual werden. Treten zusätzlich Schwindel und Übelkeit auf, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Kommen mehrere ungünstige Faktoren zusammen, werden die Hautzellen womöglich nachhaltig geschädigt. Jahre später kann sich Hautkrebs entwickeln. Durch Sonnenbrände trocknet die Haut stark aus und altert schneller. Wer sich allerdings gar nicht an die Sonne wagt, verzichtet auf die Chance, über die Haut das lebensnotwendige Vitamin D zu bilden. Dem Immunsystem und der Seele tut die Sonne gut. Gezielter Schutz und langsame Gewöhnung senken die Risiken.
Wie eine Sonnenallergie behandelt wird, hängt von der genauen Erkrankung ab. Gegen eine polymorphe Lichtdermatose helfen im akuten Fall:
Betroffene sollten ihre Haut langsam an intensive Sonneneinwirkung gewöhnen. So lassen sich Symptome vermeiden. Ansonsten sind Schutzmaßnahmen wie gegen einen Sonnenbrand sinnvoll.
Wer zu Mallorca-Akne neigt, sollte zu Sonnenschutzcremes mit anorganischen Mikropigmenten greifen: Diese hinterlassen zwar einen weißen Film auf der Haut, doch sie verhindern unerwünschte Reaktionen.
Einige Medikamente oder Kosmetika enthalten Substanzen, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Zu den Mitteln, bei denen sich daher eine phototoxische Reaktion entwickeln kann, zählen beispielsweise:
Wer ein solches Mittel einnehmen muss, verzichtet besser auf ungeschützte Sonnenbäder.
Deutsches Ärzteblatt, Percy Lehmann; Thomas Schwarz – Lichtdermatosen - Diagnostik und Therapie: https://www.aerzteblatt.de/archiv/81074/Lichtdermatosen (online, letzter Abruf: 24.04.2023)
AOK – Wirklich eine Sonnenallergie? Das steckt hinter Hautreaktionen auf Sonne: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/sonnenallergie-das-steckt-hinter-der-hautreaktion/ (online, letzter Abruf: 24.04.2023)
DAAB (Deutscher Allergie- und Asthmabund) – Sonnen-Allergie: https://www.daab.de/haut/sonnenallergie/ (online, letzter Abruf: 24.04.2023)
aktualisiert am 24.04.2023