Infektionen der werdenden Mutter sind belastend, dabei gibt es dank des medizinischen Fortschritts kompetente Hilfe. Zu den Erkrankungen, die Frauen in der Schwangerschaft betreffen können, gehört die Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Bei der Behandlung ist zu beachten, dass die Gesundheit des Kindes im Mutterleib nicht gefährdet wird. Einige Medikamente dürfen daher nicht eingesetzt werden. Schwangere Frauen dürfen sich sicher sein, dass die betreuenden Ärzte um Mutter und Kind gleichermaßen bemüht sind.
Die Sinusitis kann durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden, wie auch durch Pilze. Sie kann aber auch Begleiterscheinung einer Allergie sein oder andere nicht-infektiöse Gründe haben. Entsprechend muss die Behandlung angepasst werden. Der medizinische Fortschritt erlaubt die Behandlung in dieser sensiblen Phase, ohne die Schwangerschaft und das Wohl des Kindes zu beeinträchtigen. Je früher die Behandlung einsetzt, umso besser ist es. Dabei empfiehlt sich nicht nur die schulmedizinische Betreuung, sondern auch die naturheilkundliche Begleitung. Ziel muss sein, eine Verschlechterung zu vermeiden und die Heilung zu beschleunigen.
Das Risiko für eine Nasennebenhöhlenentzündung steigt, wenn das Immunsystem schwach ist oder ungünstige anatomische Verhältnisse bestehen. Dazu zählen beispielsweise Verengungen der Nebenhöhlen-Öffnungen zur Nasenhöhle hin, große Nasenmuscheln oder eine Nasenscheidewandverkrümmung. Besonders gefährdet sind Frauen, die unter Stress stehen und bereits zuvor an einer Nasennebenhöhlenentzündung erkrankt waren.
Hinweise für eine Sinusitis sind unter anderem:
Die Sinusitis ist für das ungeborene Kind nicht gefährlich. Seltene Ausnahmen sind bakterielle Infektionen der Nasennebenhöhlen, bei denen es zu Komplikationen kommen kann. Hierbei besteht in den äußersten Fällen die Gefahr, dass eine Blutvergiftung (Sepsis) eintritt oder dass es zu einer Fehlgeburt kommt. Daher muss jede Nasennebenhöhlenentzündung ernst genommen werden und behandelt werden. Moderne Medikamente helfen der Mutter bei der Genesung, ohne dem Kind zu schaden.
Eine frühe Therapie reduziert das Risiko von Komplikationen. Schwangere Frauen informieren den behandelnden Arzt über das Stadium der Schwangerschaft, wenn sie erkrankt sind. Damit lässt sich die richtige Therapie finden. Natürlich weiß nicht jede Frau von Beginn an, dass sie schwanger ist. Vor diesem Hintergrund fragt der verantwortungsbewusste Arzt Frauen im gebärfähigen Alter, ob die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht. Gerade in der ersten Phase ist es schwierig, eine Schwangerschaft sicher festzustellen oder auszuschließen. Im Falle einer behandlungsbedürftigen Erkrankung ist daher Vorsicht geboten. Im Zweifelsfall werden „kritische“ Medikamente nicht eingesetzt.
Abschwellende Nasensprays können sinnvoll sein, wenn die Symptome ausgeprägt sind. Sie sind gerade während der Schwangerschaft nur für kurze Zeit erlaubt. Ebenfalls nützlich ist ein Spray mit dem Mittel Dexpanthenol, das die Heilung fördert. Die Anwendung von Nasentropfen und -sprays ist mit dem Arzt zu besprechen.
Die Anwendung von Cortison-Spray hilft insbesondere bei hartnäckigen und chronischen Formen der Sinusitis. Cortison (dazu gehören Corticosteroide wie Mometason oder Beclometason) reduziert die Entzündung und führt zu einem Abschwellen der Schleimhaut. Als Spray angewendet, gilt Cortison als geeignet für Schwangere. Der Wirkstoff erreicht direkt den Ort und tritt kaum in das Blut über. Nebenwirkungen auf den Organismus sind damit sehr gering. Dennoch ist Cortison erst nach Anweisung durch den behandelnden Arzt in der Schwangerschaft zu verwenden. In Tablettenform sollte Cortison insbesondere in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Häufig ist es ausreichend, in leichten Fällen der Nebenhöhlenentzündung eine symptomatische Behandlung anzusetzen. Mit Hausmitteln und selbst durchzuführenden Maßnahmen wird dabei eine Besserung der Symptome erzielt. Bei einer Sinusitis empfehlen sich Inhalationen mit Wasserdampf und Bestrahlungen mit Rotlicht. Das Rotlicht fördert die Durchblutung und wird bei geschlossenen Augen für höchstens 15 Minuten in einem genügenden Abstand angewendet. Die Inhalationen können beispielsweise mit geeigneten Salzlösungen oder mit Kamillepräparaten durchgeführt werden und verflüssigen die Ablagerungen.
Bei einem Verdacht auf einen bakteriellen Infekt empfiehlt sich die Einnahme von antibiotischen Präparaten, die die Heilung beschleunigen. Die Anwendung einiger Antibiotika ist für Schwangere möglich und erlaubt. Zu den Mitteln, die die werdenden Mütter ohne Gefahr für das Kind einnehmen dürfen, gehört Amoxicillin. Wichtig ist, dass die Frauen ihren Arzt über die Schwangerschaft informieren.
Falls Schmerzmittel notwendig sind, gilt Paracetamol als geeignetes Mittel während der Schwangerschaft. Acetylsalicylsäure (Aspirin®) ist in der Schwangerschaft jedoch nicht erlaubt. Bei den Schmerzmitteln gilt ebenfalls, vorher Rücksprache mit dem Arzt zu halten.
Eine Schwangerschaft ist zwar keine Krankheit, sie fordert aber viel Kraft. Kommt es während einer Schwangerschaft zu einer Erkrankung, fühlen sich die Frauen oft müde und erschöpft. Pausen helfen, die Phasen zu überwinden.
Schwangere sollten während der Screening-Phase und auch später den Gynäkologen über akute und chronische Erkrankungen informieren. Bei chronischen Erkrankungen lässt sich ein Behandlungsplan erstellen, der die Frau bis zum Ende der Stillzeit und darüber hinaus begleitet.
Frauen, die eine Schwangerschaft planen und unter chronischer Sinusitis leiden, sollten einen Hals-Nasen-Ohrenarzt befragen und eine Behandlung umsetzen. Eine mögliche Option kann der operative Eingriff sein, mit dem auch mögliche Ursachen beseitigt werden.
aktualisiert am 25.09.2018