Saunagänge sind fast immer gesund. Sie trainieren das Immunsystem und fördern die Durchblutung. Allerdings gibt es Ausschlusskriterien wie einige akute und chronische Erkrankungen. Bei einer Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) hängt es vom Stadium und vom Verlauf der Erkrankung ab, ob eine Empfehlung für oder gegen die Sauna ausgesprochen werden kann.
Es ist selbstverständlich, dass Patienten mit ansteckenden Krankheiten sich möglichst von anderen Menschen fernhalten sollten. Bei einer Sinusitis ist das jedoch nur in den ersten Tagen der Fall. Hier ist es schon aus dem Grund angebracht, nicht in eine öffentliche Sauna zu gehen. In dieser Zeit kann auch Fieber auftreten, was ein weiteres Ausschlusskriterium für einen Saunabesuch ist.
Bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung ist ein Gang in die Sauna ohnehin nicht empfehlenswert. Eine akute Sinusitis kennzeichnet sich durch folgende Symptome:
Die Behandlung erfolgt mit Inhalationen, Spülungen und gegebenenfalls Antibiotika. Sport ist in dieser Zeit tabu, denn das Immunsystem ist bereits durch die Krankheit beansprucht. Wer sich nun überlastet, auch in Form der heißen Sauna-Umgebung, riskiert Störungen des Kreislaufs und der Immunabwehr. Zudem droht eine Verschlimmerung des Krankheitsbildes, was in einzelnen Fällen lebensbedrohliche Folgen haben kann. Des Weiteren kann die hohe Temperatur eine Zunahme der Schmerzen in den Nebenhöhlen verursachen.
Klingt die Nasennebenhöhlenentzündung ab, ist die Sauna eine gute Entscheidung für die weitere Genesung. Voraussetzung ist, dass der Betroffene sich fit und nicht mehr krank oder angeschlagen fühlt. Hier kann durchaus eine Besserung von Symptomen wie der verstopften Nase, der trockenen Schleimhäute oder des Druckgefühls erreicht werden.
Bei einer chronischen Sinusitis ist das Immunsystem ebenfalls beeinträchtigt. Allerdings ist es bei einer chronischen Sinusitis durchaus sinnvoll, den Körper bis zu einem gewissen Punkt herauszufordern und „abzuhärten“. Dazu gehört auch der Gang in die Sauna.
Natürlich ist das Wohlbefinden des Betroffenen entscheidend. Wer sich nicht gut fühlt, unter Kreislaufproblemen leidet oder auf Wärme und feuchte Luft besonders empfindlich reagiert, ist mit dem Saunagang nicht gut beraten. Ob das der Fall ist, lässt sich beim Inhalieren leicht testen. Wer sich nicht sicher ist, sollte seinen Arzt befragen.
Es sind die aufsteigenden Dämpfe, die die Schleimhäute befeuchten und sie abschwellen lassen. Die Voraussetzung ist aber, dass die Nase noch so weit durchgängig ist, dass die feuchte Luft die Nasenhöhle und die Nasennebenhöhlen überhaupt erreicht. Doch auch wenn die Nebenhöhlen verschlossen sind, ist der Saunagang unter den richtigen Voraussetzungen gut für die Gesundheit. Schließlich wirkt der Dampf auch auf die Nasenschleimhaut.
Saunabesuche empfehlen sich vorbeugend für Menschen, die anfällig für Nasennebenhöhlenentzündungen sind. Nebenwirkungen sind durch die Sauna nicht zu erwarten, wenn die richtigen Kriterien beachtet werden. Wer sich dort nicht wohlfühlt, sollte den Saunabesuch allerdings abbrechen.
Saunagänge sind nur dann eine Bereicherung für die Gesundheit, wenn dabei die Grundregeln beachtet werden. Nicht jede Sauna ist für jeden geeignet. Wer keine große Hitze oder feuchte Luft verträgt, sollte es mit der finnischen Trockensauna versuchen oder sich für die Biosauna mit niedrigeren Temperaturen entscheiden. Für alle anderen eignet sich die Dampfsauna bei Sinusitis besonders. Hierbei können Aufgüsse verwendet werden, die mit ätherischen Ölen angereichert sind. Die Dampfsauna ist in ihrer Wirkung auf die Nasennebenhöhlen deutlich stärker als eine trockene Sauna. Die Dämpfe befreien die Atemwege und sorgen gleichzeitig für Erholung. Als ein gutes Maß gelten ein bis zwei Saunabesuche pro Woche.
Um den Organismus nicht zu sehr zu strapazieren, sollten Saunagänger vorher keine größeren Mahlzeiten zu sich nehmen, die Sauna nicht ausgekühlt betreten und sie nach spätestens nach 15 Minuten wieder verlassen, um eine Ruhepause von 20 Minuten einzulegen. Ein zweiter Durchgang anschließend ist erlaubt. Danach sollte der Saunabesuch beendet werden.
aktualisiert am 09.07.2018