So quälend die Sinusitis ist, für gewöhnlich nimmt sie einen ungefährlichen Verlauf. Dennoch leiden Betroffene über Wochen unter einer Nasennebenhöhlenentzündung. Mit der richtigen Behandlung lassen sich die Beschwerden lindern und die Heilung beschleunigen. Die Behandlung mit Rotlicht ist ein Verfahren, das die Patienten selbst durchführen können.
Als Sinusitis beschreibt der Arzt die Nasennebenhöhlenentzündung. Die Nasennebenhöhlen sind Hohlräume, die mit Schleimhaut ausgekleidet sind und eine Verbindung zur Nasenhöhle haben. Sie entwickeln sich erst nach der Geburt, mit zunehmendem Wachstum des Schädels. Die Bedeutung der Nebenhöhlen ist nicht abschließend erforscht. Experten gehen davon aus, dass sie vor allem das Gewicht des Kopfes reduzieren sollen. Die Vermutung, dass sie für die Klangbildung wichtig sind, wird angezweifelt.
Ihre Nasennebenhöhlen können Sie sichtbar machen. Nehmen Sie eine starke, nicht zu große Taschenlampe und stellen Sie sich vor einen Spiegel. Schalten Sie die Lampe ein und leuchten Sie in Ihren Mund. Schließen Sie dann die Lippen um die Lampe und schalten Sie das Licht im Raum aus. Schauen in den Spiegel. Die Nasennebenhöhlen lassen mehr Licht hindurch, als der restliche "dichtere" Knochen. Erst wenn sich die Schleimhäute entzünden, wie das begleitend bei einer starken Erkältung der Fall ist, fühlen Sie Ihre Nasennebenhöhlen auch.
Die Nasennebenhöhlen sind "belüftet". Das bedeutet, es findet ein Luftaustausch über die Nase statt. So dringt nicht nur Luft ein, sondern auch Staub, andere feine Stoffe und Keime. Die feinen Flimmerhärchen sorgen dafür, dass diese Stoffe abtransportiert werden. Das funktioniert nur, weil die Schleimhäute feucht sind. Kommt es über einen Schnupfen zu eindringenden Keimen, steigt das Risiko einer Entzündung der Nasennebenhöhlen. Dabei können beide Seiten gleichzeitig oder nur eine betroffen sein.
Die Sinusitis geht mit Kopfschmerzen und einem unangenehmen Druckgefühl einher. Wer mit dem Finder auf den Knochen neben der Nase klopft, merkt, dass das bei einer Nasennebenhöhlenentzündung schmerzhaft ist. Ein unangenehmes Druckgefühl verspüren Patienten, wenn sie den Kopf nach vorne beugen.
Bei dem erwähnten Test mit der Taschenlampe, zeigt sich, dass die erkrankten Nebenhöhlen das Licht nicht mehr durchlassen. Sie bleiben im Spiegel so dunkel wie die Umgebung. Das Riechvermögen ist nahezu ausgeschaltet und der Geschmacksinn ist deutlich reduziert. Außerdem ist die Atmung "verlegt". Das bedeutet, dass das Atmen nur noch durch den Mund möglich ist, was den Schlaf stört und das Wohlbefinden zusätzlich beeinflusst. Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung kann es zu Fieber kommen.
Die Rotlichttherapie ist die klassische Empfehlung zur Behandlung in den eigenen vier Wänden. Bei der Rotlichttherapie handelt es sich um eine Wärmebehandlung. Bei einer Erkältung wirkt sie zunächst wohltuend. Die elektromagnetischen Wellen dringen einige Millimeter in die Haut ein und sorgen dort für eine Temperaturerhöhung. Das führt dazu, dass sich die Blutgefäße ausdehnen. Die Durchblutung wird gefördert.
Rotlicht ist nicht ungefährlich. Neben dem sichtbaren roten Licht geben die Lampen auch die für das menschliche Auge unsichtbare Infrarotstrahlung ab. Vor diesen Strahlen können die geschlossenen Augenlider die empfindlichen Augen nicht schützen. Deshalb sind Schutzbrillen bei der Behandlung mit Rotlicht notwendig. Das gilt nur, wenn das Gesicht bestrahlt wird. Rotlicht wird ebenso zur Behandlung anderer Erkrankungen eingesetzt. Der Abstand zur Lampe sollte 30 bis 50 cm betragen. Es ist sinnvoll, die Körperstellen, die nicht bestrahlt werden sollen, mit Kleidung abzudecken. Darüber hinaus ist die Dauer der Bestrahlung entscheidend für den Erfolg der Therapie. 10 bis 20 Minuten Rotlicht genügen im Normalfall, um die Durchblutung zu fördern. Wem das nicht genügt, sollte die Behandlung lieber nach einigen Stunden wiederholen, anstatt sich zu lange der Bestrahlung auszusetzen. Die Höchstgrenze liegt bei fünf Behandlungen am Tag.
Rotlicht ist nicht für jeden Patienten mit Sinusitis geeignet. Bei Fieber ist die Behandlung mit Rotlicht kontraindiziert. Das beudeutet, sie sollte auf keinen Fall durchgeführt werden. Auch bei Blutgerinnseln wird von einer solchen Behandlung abgeraten. Vorsicht geboten ist außerdem bei kleinen Kindern. Zwar dürfen sie mit Rotlicht behandelt werden, allerdings sollten Sie Kinder mit Rotlicht nicht alleine lassen. Ebenso ist auf den Abstand zur Lampe zu achten.
Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse, dass Rotlicht bei einer Sinusitis hilfreich ist. Das zeigt auch die Leitlinie zur Behandlung der Rhinosinusitis. Dennoch besteht die "theoretische Möglichkeit von positiven Effekten". Wärme kann hilfreich sein, auch wenn es keine gesicherten Erkenntnisse gibt.
aktualisiert am 24.04.2020