Kopfschmerzen im Stirn-, Oberkiefer- oder Hinterkopf, eine verstopfte Nase und der Verlust des Geruch- und Geschmacksinns sind Zeichen einer Sinusitis. In den meisten Fällen heilt die Sinusitis innerhalb weniger Wochen ab. Passiert das nicht, kann ein operativer Eingriff nötig werden.
Bevor der Arzt eine Operation in Erwägung zieht, wird er die erforderlichen Untersuchungen anordnen, um die Ursache der Nasennebenhöhlenentzündung zu finden. Bei einer solchen Untersuchung zeigt sich das Ausmaß der Erkrankung und mögliche anatomische Besonderheiten, die Komplikationen verursachen. Die Nasennebenhöhlen werden per Nasenendoskopie, CT oder auch MRT untersucht.
Für eine Operation kommen mehrere Gründe infrage. Grundsätzlich unterscheiden HNO-Ärzte zwischen einer akuten und einer chronischen Sinusitis. Eine akute Sinusitis heilt in den meisten Fällen ab und muss in der Regel nicht operiert werden. Drohen allerdings Komplikationen, dann ist eine Operation angebracht. Vor allem, wenn die entzündlichen Prozesse sich ausbreiten und die eitrige Entzündung durch die Augenhöhle durchbrechen kann, ist eine Operation notwendig. Es drohen eine Hirnhautentzündung oder ein Hirnabzsess.
Operiert wird auch bei einem chronischen Verlauf, wenn sich abzeichnet, dass der Patient nicht mehr gesund wird. Vor allem wenn Patienten sehr unter der chronischen Sinusitis leiden, einen Dauerschnupfen haben oder die Nasenatmung behindert ist, kann eine Operation hilfreich sein.
Das Ziel der Operation ist es durch eine rechtzeitige Ausheilung der Entzündungen in den Nasennebenhöhlen, die Ausbreitung auf die unteren Luftwege zu vermeiden.
Je nach Stadium und Ausmaß der Erkrankung können sich unterschiedliche Operationsverfahren empfehlen:
Vor der Operation wird die Nase endoskopisch untersucht (Spiegelung mit einer Sonde). Zudem werden eine Funktionsprüfung mit einem Strömungs- und Riechtest, ein Allergietest und eine Computertomographie durchgeführt. Diese Untersuchungen stellen die Grundlage für die Operation. In der Regel erfolgt die Operation unter Narkose (90 Prozent). Grundsätzlich müssen müssen die Patienten einige Tage zur Kontrolle im Krankenhaus bleiben.
Die meisten Operationen werden heutzutage endoskopisch durch die Nasenlöcher durchgeführt. Die Endoskopie ist ein Eingriff, bei dem der Chirurg mit einem Endoskop über die Nase in den Problembereich vordringen kann. Mit diesem schonenden Verfahren kann er Engstellen oder Störfaktoren wie Nasenpolypen beseitigen. So gewährleistet er, dass Belüftung und Sektretabfluss wieder funktionieren. Auch die Begradigung der Nasenscheidewand ist mit diesem Verfahren möglich. Die Operation wird meistens stationär durchgeführt (zu 70 Prozent). Der Patienten muss einige Tage im Krankenhaus bleiben.
Stellt sich beim Eingriff heraus, dass anatomische Abweichungen von der Norm vorliegen, können diese Anomalien der Grund dafür sein, dass die Sinusitis von einem akuten in einen chronischen Verlauf übergegangen ist.
Diese Operation birgt auch Risiken, auch wenn diese sehr selten auftreten. Die Operation erfolgt in einer anatomisch brisanten Region. In der Nähe des Operationsgebietes befinden sich Hirnhäute, Sehnerv und die Hauptschlagader. Einblutungen in die Augenhöhlen, die Verletzung der Hirnhäute und sogar eine Erblindung ist möglich. Allerdings treten diese Komplikationen äußerst selten auf.
Bei der Ballondilatation führt der Arzt einen Ballon in die Nase ein, der am Eingang der Nasennebenhöhlen aufgepumpt wird. So lassen sich die verengten Stellen mechanisch wieder erweitern. Der Eingriff wird vor allem bei einfachen Fällen der chronischer Sinusitis durchgeführt. Er gilt als leicht durchführbar und komplikationsarm. Die Erweiterung der Eingänge zu den Nasennebenhöhlen führt zu einer schnellen Verbesserung der Belüftung. Strittig ist aber, ob der Erfolg von Dauer ist. Der Eingriff empfiehlt sich übrigens nicht, wenn der Patient unter Nasenpolypen leidet.
Die Lasertechnik dient der Verkleinerung der geschwollenen Schleimhäute. Ziel ist, dass die Schwellung einer Schleimhaut bei der Infektion verringert wird. Die grundsätzlich Idee ist, dass die Sinusitis milder verläuft, weil die Schwellungen die Nasennebenhöhlen nicht mehr verstopfen.
Die Spülung der Nasennebenhöhlen ist über eine Punktion möglich. Der Arzt bringt so eine Antibiotikalösung ein und eitriges Sekret wird aus den Nebenhöhlen gespült. Diese Vorgehensweise kommt nicht mehr zum Einsatz, denn sie ist recht schmerzhaft und führt lediglich kurzfristig zu einer Verbesserung.
Eine Nachbehandlung ist bei allen Verfahren erforderlich. Dabei kontrolliert der Arzt auch, ob der Eingriff erfolgreich war und sich die Symptome bessern. Für die Zeit direkt nach dem Eingriff können Schmerzmittel erforderlich sein.
Ärzte raten, nicht abzuwarten, bis der Leidensdruck zu groß wird. Da die chronische Sinusitis bestehen bleibt, belastet sie den Körper und kann zu ernsten Komplikationen, wie die Beteiligung des Knochens, führen. In schweren Fällen droht ein Hirnabszess, wie auch eine Hirnhautentzündung. Darüber hinaus kann es zu Entzündungen der Kieferhöhle kommen, die ihrerseits wieder zu erheblichen Zahnproblemen führen. Ist die Nasennebenhöhlenentzündung unerkannt, erfolgt die Diagnose bei einer zahnärztlichen Untersuchung auf dem Röntgenbild. Der Verdacht fällt anhand der Lokalisation dann schnell auf die Nebenhöhlen. Die möglichen Folgen der unerkannten Komplikationen können lebensgefährlich werden, daher ist es besser, die Entscheidung für einen Eingriff zu fällen, wenn die chronische Sinusitis diagnostiziert wurde. Zu den Anzeichen für weitere Folgen der Sinusitis gehören:
Vor der Operation wird auch bei einem chronischen Prozess eine Behandlung über mehrere Wochen durchgeführt. Das ist ein letzter Versuch, den Eingriff zu vermeiden.
Die Ausheilung kann viel Zeit in Anspruch nehmen. War die Operation erfolgreich, zeigen sich folgende Verbesserungen:
Bei einem so schweren Verlauf besteht aber die Gefahr, dass die Krankheit erneut ausbricht und ähnlich schlecht ausheilt. Deshalb empfehlen sich Nasenspülungen mit Kochsalzlösungen in regelmäßigen Abständen. Auch Dampfbäder sind gut geeignet, eine erneute Verschlimmerung zu verhindern. Allergiker sollten Allergenen möglichst ausweichen und allergische Reaktionen medikamentös behandeln.
Solche Operationen werden üblicherweise durch einen spezialisierten Hals-Nasen-Ohrenarzt durchgeführt. Das passiert bis zum Eingriff:
Moderne Praxen, die mit Anästhesisten zusammenarbeiten, können den Eingriff auch selbst anbieten. Der Eingriff ist unter lokaler Betäubung möglich, wenn absehbar ist, dass die Operation unter einer Stunde dauert. Allerdings ist bei schwerer, chronischer Sinusitis eher mit einer Operation von bis zu zwei Stunden zu rechnen, und das ist für den Patienten im Wachzustand zu anstrengend. Die Operation findet dann unter Vollnarkose statt. Verläuft der Eingriff ohne Auffälligkeiten, kann der Patient die Klinik nach einem Tag wieder verlassen.
aktualisiert am 14.12.2023