Pünktlich mit der Erkältungszeit machen sich bei vielen Menschen Kopfschmerzen und eitriges Nasensekret breit. Die Nasennebenhöhlenentzündung oder Sinusitis ist eine verbreitete Erkrankung. In vielen Fällen heilt die Erkrankung aus, ohne dass Patienten oder Arzt zu Arzneimitteln in großem Stil greifen müssen. Oft verschaffen schon Hausmittel Linderung. Bei einem Teil der Patienten besteht das Risiko für schwere Verläufe oder Komplikationen. Verschiedene Medikamente werden heute zur Therapie einer Sinusitis eingesetzt. Antibiotika oder Präparate mit Cortison sind nur für einen Teil der Betroffenen das Mittel der Wahl. Entscheidend ist unter anderem, ob eine akute oder chronische Sinusitis vorliegt.
Zur Behandlung einer Sinusitis steht dem behandelnden Arzt ein breites Spektrum unterschiedlicher Arzneimittel zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem:
Der Einsatz dieser Arzneimittel ist inzwischen in Teilen umstritten. Dies gilt besonders für die akute Form der Sinusitis. Diese steht meist im Zusammenhang mit einer Erkältung und entwickelt sich sehr oft aus einem Übergreifen von Infekten der Nasenschleimhaut auf die Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen.
Dennoch hat dieses umfangreiche Arsenal an Arzneimitteln seine Berechtigung. Generell kann die Sinusitis in zwei Formen auftreten – einmal als akute und andererseits als chronische Nasennebenhöhlenentzündung. Zudem wissen Ärzte um die Gefahr, dass es bei einer akuten Nebenhöhlenentzündung nicht immer nur bei Beschwerden bleibt wie:
So kann es im Zuge einer Sinusitis zu Komplikationen wie einer bakteriellen Entzündung der Augenhöhle (Orbitalphlegmone) oder einer Knochenmarksentzündung (Osteomyelitis) kommen. Dies sind Komplikationen, die zu einer ernsthaften Gefährdung der Gesundheit führen, und für die einige Patientengruppen besonders anfällig sind. Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Hirngewebe-Entzündung (Enzephalitis) ist durch Ausbreitung der Infektion ebenfalls nicht auszuschließen. Um einen Befall mit Bakterien einzudämmen, sind Antibiotika notwendig. Das heißt: Wann welche Arzneimittel bei einer Sinusitis zum Einsatz kommen, richtet sich nach der Art der Nasennebenhöhlenentzündung sowie individuellen Faktoren.
Akute Stirnhöhlenentzündungen gehören zu den in der Erkältungszeit häufig anzutreffenden Diagnosen. Ursächlich ist in diesem Zusammenhang ein Infekt der oberen Atemwege. Von der Nasenschleimhaut aus steigt die Infektion in die Nasennebenhöhlen auf. Aufgrund des Zusammenhangs mit Erkältungen geht diese Form der Sinusitis häufig von den typischen Erkältungsviren aus.
Daher werden unkompliziert verlaufende Nasennebenhöhlenentzündungen im Normalfall symptomatisch behandelt. Das bedeutet: Der Arzt wird vorrangig auf die Behandlung der akut auftretenden Symptome setzen. Daher gehören in diesem Zusammenhang:
zu den verbreiteten Verschreibungen. Antibiotika kommen in diesem Zusammenhang selten zum Einsatz. Besser ausgedrückt heißt das: Antibiotische Wirkstoffe sollten nur in bestimmten Fällen zur Anwendung gebracht werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn von einer bakteriellen Infektion auszugehen ist oder eine bakterielle Sekundärinfektion (zusätzliche Infektion) zu befürchten ist. Dass Antibiotika bei einer unkomplizierten Sinusitis kaum Vorteile haben, wird inzwischen von Studien untermauert – unter anderem einer Untersuchung der Washington University School of Medicine in St. Louis (USA).
Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung unterscheidet sich von der akuten Sinusitis unter anderem durch die deutlich geringer ausgeprägten Symptome. So kann hier der sonst typische Kopfschmerz beim Vornüberbeugen wesentlich weniger stark ausfallen bis komplett fehlen. Die bei einer akuten Nebenhöhlenentzündung eingesetzten Medikamente sind in diesem Zusammenhang nur beschränkt wirksam.
Abschwellende Nasensprays können vielleicht für den Moment Linderung verschaffen, helfen aber nicht auf Dauer. Sie sollten in der Regel nicht länger als 10 Tage eingesetzt werden, um Gewöhnungseffekte zu vermeiden. Um die chronische Entzündung in den Griff zu bekommen, muss intensiv nach der Ursache gesucht werden. Ein Arzneimittel, das im Zusammenhang mit chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen zum Einsatz kommt, ist Cortison.
Arzneimittel aus dieser Gruppe sind im Regelfall über einen längeren Zeitraum anzuwenden, der über Tage hinausgeht und sich auch auf Wochen erstrecken kann. Bedenken, die Patienten gegenüber einer langfristigen Einnahme haben, müssen vom behandelnden Arzt ernst genommen werden. Sofern es sich um Nasensprays mit Cortison handelt, sind die Befürchtungen oft – aufgrund der niedrigen Dosierung und direkten Anwendung – unbegründet. Auftreten können allerdings Schleimhautreizungen und/oder eine trockene Nase. In den meisten Fällen reicht die Anwendung von Cortison-Präparaten wie Mometason oder Beclometason als Nasenspray aus.
Die Gabe von Antibiotika ist im Zusammenhang mit einer chronischen Sinusitis umstritten. Hier ist die Behandlung darauf abzustellen, wo die Ursache für die Erkrankung liegt. Fehlt eine bakterielle Komponente, verspricht die Verwendung antibiotischer Wirkstoffe keine tatsächliche Linderung. In diesem Fall überwiegen die negativen Aspekte. Behandelnde Ärzte müssen daher intensiv nach den Auslösern der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung suchen. Sollte beispielsweise eine Allergie hinter der langanhaltenden Sinusitis stecken, kommen Mittel wie Antihistaminika in Frage.
Einige Patienten mit einer Nebenhöhlenentzündung erfahren durch die Homöopathie Hilfe. Hier gibt es verschiedene Mittel, die meist individuell auf den Patienten angepasst werden.
aktualisiert am 15.03.2021