Die Nasennebenhöhlenentzündung gehört zu den Erkrankungen, die einen langwierigen Verlauf nehmen können. Die Dauer der Sinusitis liefert ihrerseits wichtige Hinweise darüber, welche Behandlung erforderlich ist, um Komplikationen zu verhindern. Bei den Nasennebenhöhlenentzündungen wird zwischen einer akuten und einer chronischen Form unterschieden. Die Sinusitis kann damit sehr unterschiedlich lange dauern. Verschiedene Maßnahmen helfen, die Heilung zu beschleunigen.
Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung heilt in mehr als der Hälfte der Fälle nach etwa zwei Wochen aus. Ein längerer Verlauf der akuten Form sollte nach spätestens sechs Wochen zur Ausheilung kommen. Chronische Prozesse können den Betroffenen allerdings deutlich länger begleiten. Schlimmstenfalls kommt der Patient gar nicht mehr zur Ruhe und leidet ständig unter der Sinusitis.
Die akute Sinusitis dauert laut der Definition nicht länger als drei Monate. Nach Ablauf dieser Zeit müssen die Symptome vollständig ausgeheilt sein. Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung dauert länger als drei Monate und tritt meist mehrmals im Jahr auf. Die chronische Sinusitis kann in dieser Zeit mit mehr und weniger starken Symptomen einhergehen. Sie bleibt aber bestehen. Es gibt also in dieser Zeit keine komplett symptomfreien Phasen. Wenn die Entzündung mehrmals wiederkommt, aber zwischendurch wieder vollständig verschwindet, dann spricht man von einer rezidivierenden Sinusitis.
Die Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Verlauf ist wichtig für die Behandlung. Die Sinusitis kennzeichnet sich durch eine Entzündung der Schleimhäute der Nasennebenhöhlen. Dazu gehören die Stirnhöhlen, die Kieferhöhlen, die Keilbeinhöhle und die Siebbeinzellen. Sie alle sind mit der Nase verbunden, allerdings sind diese Durchlässe sehr klein. Diese Verbindungen sind es auch, über die die Keime in die Nebenhöhlen eindringen und dazu führen, dass sich der Infekt ausbreitet. Ist nicht nur eine Nebenhöhle betroffen, sondern alle, spricht der Arzt nicht mehr nur von einer Sinusitis, sondern einer Pansinusitis. Erkranken einige der Nebenhöhlen, während eine oder mehrere verschont bleiben, ist mitunter von einer Polysinusitis die Rede.
Da es sich in den meisten Fällen um eine Virusinfektion handelt, dauert es nur wenige Stunden, bis sich nach der Ansteckung die ersten Symptome zeigen. Dazu gehören Müdigkeit, Schmerzen in den Nebenhöhlen, Schnupfen und auch Fieber. Wie schnell der Heilungsprozess verläuft, hängt auch davon ab, wie komplikationslos der Verlauf ist. Spätestens nach einer Woche sollten die Symptome bei der akuten Sinusitis deutlich nachlassen. Der Geruchssinn kehrt wieder, ebenso wie der Geschmackssinn. Allerdings bleiben die Patienten insgesamt etwa 21 Tage ansteckend.
Auch bei einer akuten Sinusitis kann der Arzt Antibiotika verschreiben, wenn sich anhand der Symptome zeigt, dass eine bakterielle Infektion hinzugekommen ist. Vor allem Fieber liefert dafür einen wichtigen Hinweis. Aber auch wenn erkennbar weitere bakteriell bedingte Infekte auftreten, wie die Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung, ist der Einsatz von Antibiotika wichtig.
Damit es nicht soweit kommt, sollte jede Sinusitis behandelt werden. Es eignen sich Nasenspülungen mit Kochsalzlösungen und die Anwendung abschwellender Mittel. Ist der Verlauf chronisch, genügt das nicht mehr. Gegebenenfalls empfiehlt sich dann eine Cortisonbehandlung. Bei manchen Patienten wird ein operativer Eingriff erforderlich, bei der anatomische Abweichungen korrigiert werden können. Während des Eingriffs wird außerdem das entzündete Gewebe entfernt.
Die verlangsamte Heilung kann ihre Ursache im falschen Umgang mit der Erkrankung haben, denn wer die Sinusitis ignoriert und sich keine Pause gönnt, schwächt das Immunsystem zusätzlich. Da es sich bei der Sinusitis normalerweise um eine Viruserkrankung handelt, ist eine direkte Therapie nicht möglich.
Heilt die Sinusitis nicht aus, besteht auch die Möglichkeit, dass die Erkrankung durch eine Entzündung im Kiefer verursacht wird. Dringen die Erreger in die Nebenhöhlen, können sie dort Infekte auslösen. Nimmt eine Sinusitis einen schweren Verlauf oder bricht sie immer wieder durch, empfiehlt es sich, einen Zahnarzt aufzusuchen. Eine gründliche Untersuchung, gegebenenfalls mit Röntgenaufnahme, kann entzündliche Prozesse im Kiefer sichtbar machen. Eine Behandlung der Ursache ist dann zwingend erforderlich.
Breiten sich die Erreger weiter aus, drohen Komplikationen. Möglich sind dann weitere Entzündungsherde, die auch die Knochenhaut befallen können, aber auch die Augenhöhlen und die Hirnhaut können erkranken. Treten also während einer Sinusitis starke Kopfschmerzen, ungewohnte Müdigkeit, Lichtempfindlichkeit und starke Gereiztheit auf, handelt es sich um Alarmsignale, die zeitnah ärztlich abgeklärt werden sollten.
aktualisiert am 30.08.2019