Cortison ist als Medikament bei einer Reihe von Erkrankungen hilfreich. In vielen Fällen eignet es sich zur Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Dennoch fürchten viele Patienten den Einsatz des Mittels. Da das Cortison-Präparat in aller Regel als Nasenspray an Ort und Stelle angewendet wird, ist die Sorge im Allgemeinen nicht berechtigt. Insbesondere bei länger andauernden Nasennebenhöhlenentzündungen kann Cortison eine Besserung bewirken.
Cortison (Kortison) kommt natürlich im Körper vor. Es ist ein Hormon und wird in der Nebennierenrinde gebildet. Es wird den Glukokortikoiden zugerechnet und ist an zahlreichen lebenswichtigen Vorgängen im Körper beteiligt. Als Medikament kommt Cortison in Form von verschiedenen Abkömmlingen (die ebenfalls zu den Glukokortikoiden gehören) zum Einsatz. Bei unterschiedlichen Erkrankungen, insbesondere bei entzündlichen Vorgängen, sind Cortison-Präparate sinnvoll und hilfreich.
Das Hauptproblem bei einer Sinusitis ist die Entzündung und Schwellung der Schleimhäute in den Nebenhöhlen. Die Wirkung von Cortison setzt genau dort an. Dennoch wird der Arzt das Medikament nicht leichtfertig verordnen. Zu Beginn einer akuten Sinusitis empfiehlt sich vor allem die Nasenspülung, die oft schon ausreicht, um eine Linderung herbeizuführen. Nützliche Maßnahmen sind ebenfalls Inhalieren oder die Anwendung von abschwellenden Sprays, die jedoch nur für kurze Zeit genommen werden dürfen. Wenn es sich – wie in den meisten Fällen – um eine Viruserkrankung handelt, helfen Antibiotika nicht gegen die Auslöser. Das gilt nicht, wenn zum viralen Infekt auch noch eine bakterielle Infektion hinzukommt. Daher werden Antibiotika bei starkem Fieber, bei ausgeprägten Beschwerden oder bei Grundkrankheiten (beispielsweise bei Immunschwäche oder bei COPD) angewendet.
Cortison kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn die Sinusitis einen chronischen Verlauf nimmt. Da die chronische Sinusitis die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt, ist die Entscheidung für Cortison sinnvoll. Der Einsatz des Wirkstoffs kann die Entzündungsvorgänge innerhalb kurzer Zeit stoppen. Cortison ist, lokal angewendet, gut verträglich. Gegebenheiten, bei denen eine Cortison-Gabe ratsam ist, sind:
Eine leichte Sinusitis ist zwar eine Belastung für den Patienten, erfordert aber noch keine Gabe von Cortison. Eine leichte Sinusitis heilt von allein ab. Nach wenigen Tagen, spätestens nach zwei Wochen lassen die Symptome nach und eine weitere Behandlung ist auch mit einfachen Mitteln nicht mehr erforderlich. Eine begleitende Behandlung mit Kochsalzspülungen für die Nase und mit Inhalationen kann den unangenehmen Druck lösen und dafür sorgen, dass der Schleim gut abfließen kann.
Obwohl eine lokale Gabe von Cortison meist unproblematisch ist, darf sie bei manchen Patienten nicht oder nur nach eingehender Rücksprache mit dem Arzt geschehen. Allergien gegen den Wirkstoff, Verletzungen der Nase oder schwere Infektionskrankheiten sind Gegenanzeigen zur Cortison-Anwendung. Bei einem geschwächten Immunsystem oder verschiedenen Grunderkrankungen muss genau abgewägt werden, ob Cortison sinnvoll ist. Eine regelmäßige Kontrolle durch den Arzt ist bei der Verwendung des Nasensprays mit Cortison notwendig.
Zur Behandlung der Sinusitis wird Cortison als Spray eingesetzt. So wirkt es direkt an den zu behandelnden Stellen und nimmt nicht den Umweg über die Verdauungsorgane. Die Aufnahme der Wirkstoffe erfolgt über die Schleimhaut. Die Wirkstoffe gehen praktisch nicht ins Blut über und können damit kaum Nebenwirkungen auslösen, die den ganzen Körper betreffen. Cortison heilt die Sinusitis nicht, es greift aber in die entzündlichen Prozesse ein. Als Cortison-Wirkstoffe kommen beispielsweise Mometason oder auch Beclometason zum Einsatz, die zu den Glukokortikoiden gehören.
Unter der Anwendung von Nasenspray mit Cortison kann es zu Nasenbluten kommen und auch Kopfschmerzen sind möglich. Diese Anzeichen sind jedoch kein Grund zur Beunruhigung. Das Spray, das der Arzt zu Beginn verordnet, ist für gewöhnlich niedrig dosiert. Erst wenn sich keine Besserung einstellt, fällt die Entscheidung für eine höhere Dosis. Stärkere Nebenwirkungen können vereinzelt auftreten, sind aber dank der Anwendung als Spray selten. Das gilt auch bei insgesamt langfristiger Einnahme. Patienten sollten dennoch beim Wiederauftreten einer Sinusitis nicht routinemäßig zu Cortison greifen. Besser ist es, erst einen Arzt zu konsultieren und eine Diagnose stellen zu lassen.
aktualisiert am 04.12.2018