Während der Herbst- und Wintermonate – also in der typischen Erkältungszeit – leiden Patienten nicht nur unter Husten und einer laufenden Nase. Glieder- oder Kopfschmerzen, Fieber und Abgeschlagenheit sind Begleiter vieler Erkältungskrankheiten. Häufig lassen sich Kopfschmerzen beobachten, die sich beim Bücken verstärken. In diesem Moment sollte an eine akute Entzündung der Nasennebenhöhlen gedacht werden. Heilt diese nicht komplett aus, kann eine chronische Sinusitis entstehen. Woran lässt sich die chronische Nasennebenhöhlenentzündung erkennen? Oft sind die Symptome einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung nicht eindeutig.
Von einer chronischen Nebenhöhlenentzündung ist dann die Rede, wenn Symptome über einen Zeitraum von mehr als 12 Wochen andauern. In vielen Fällen kommt es auch zu wiederkehrenden (rezidivierenden) akuten Phasen der Nasennebenhöhlenentzündung, zwischen denen die Krankheit nicht mehr komplett ausheilt.
Prinzipiell treten bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung Anzeichen auf, die mit den Symptomen einer akuten Sinusitis vergleichbar sind. Hierzu gehören:
Allerdings ist in der Medizin bekannt, dass akute und chronische Sinusitis ein wesentliches Merkmal trennt. Die Symptome bei einer chronischen Nebenhöhlenentzündung sind oft weniger stark ausgeprägt als die einer akuten Entzündung. Dies kann sich in der Praxis in verschiedener Weise auswirken.
Auf der einen Seite bedeutet dies, dass die Symptome selbst deutlich schwächer ausgeprägt sein können. Macht sich die akute Sinusitis mit sehr heftigen Kopfschmerzen bemerkbar, bleibt der Kopfschmerz bei der chronischen Variante eher dumpf-diffus und ist teils schwer zu lokalisieren. „Abgeschwächt“ kann aber auch bedeuten, dass einige Anzeichen wie zum Beispiel die Kopfschmerzen gar nicht in Erscheinung treten.
Bemerkbar kann sich eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung unter anderem durch folgende Anzeichen machen:
Mit der chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen geht häufig auch eine Störung des Geschmackssinns einher. Dieser Aspekt erklärt sich aus der Tatsache, dass das eigentliche Aromaempfinden nicht ausschließlich auf die Zunge beschränkt ist. Sinneszellen der Nasenschleimhaut spielen hier ebenfalls eine Rolle. Ist die Schleimhaut durch eine Sinusitis geschädigt, kann es zu Einschränkungen in der Geschmackswahrnehmung kommen.
Gerade die Tatsache des abgeschwächten Auftretens einzelner Symptome und die teils unspezifischen Anzeichen der chronischen Sinusitis erschweren die Diagnose. Hinzu kommt, dass Patienten mitunter erst nach längerer Zeit – gerade bei symptomarmen Verläufen – zum Arzt gehen.
Bei den Nasennebenhöhlen handelt es sich um ein System aus Hohlräumen im Gesichtsschädel, das mit Schleimhaut ausgekleidet ist. Diese bildet mit der Nasenschleimhaut eine funktionale Einheit. Aus dem Grund hat sich für die Sinusitis inzwischen auch der Begriff Rhinosinusitis eingebürgert.
Als Ursache für das Entstehen der chronischen Sinusitis kommen verschiedene gesundheitliche Probleme in Frage wie:
Eine chronische Nebenhöhlenentzündung durch Allergie betrifft häufig Patienten, die auf Pollen oder Hausstaub allergisch reagieren. Durch die teils sehr lange andauernde (dauerhafte) Einwirkung mit Allergenen (allergieauslösenden Faktoren) werden die Schleimhäute stark in Mitleidenschaft gezogen – auf die gleiche Weise entsteht eine allergische Rhinitis (allergischer Schnupfen). Zusätzlich beobachtet die Medizin im Zusammenhang mit der chronischen Sinusitis oder chronischen Rhinosinusitis (CRS) immer wieder das Auftreten von Polypen der Nase. Das muss allerdings nicht zwingend miteinander einhergehen. Daher findet bei chronischen Nebenhöhlenentzündungen eine Unterscheidung in eine polypöse und nicht-polypöse Form statt.
Zahnbeschwerden sind in gewisser Weise ein Sonderfall. Ursache sind hier Entzündungen der Zahnwurzeln im Bereich des Oberkiefers. Von hier aus kann die Entzündung – da der Knochen zwischen Zahnfach und Kieferhöhle dünn ist – auf die Schleimhaut der Kieferhöhle übergreifen.
Hinsichtlich des Erkrankungsbildes lässt sich häufig beobachten, dass es bei Patienten mit chronischer Sinusitis zu einer Verlegung im Bereich mittlerer Nasengang, den Kieferhöhlenöffnungen sowie den vorderen Siebbeinzellen (ebenfalls ein Teil der Nasennebenhöhlen) kommt. Dieser Bereich wird auch als ostiomeataler Komplex bezeichnet, in dem sich vermehrt Gewebe bildet. Aufgrund dieses Verlaufs werden die Belüftung der Nebenhöhlen und der Abfluss von Sekret noch weiter gestört.
aktualisiert am 15.03.2021