Schnupfen und Erkältungen werden bei vielen Menschen von einer Nasennebenhöhlenentzündung – der Sinusitis – begleitet. Experten schätzen, dass etwa ein Fünftel der Bevölkerung davon betroffen ist. Charakteristische Symptome lassen oft schnell auf eine Beteiligung der Nasennebenhöhlen schließen, wie zum Beispiel der Kopfschmerz, welcher sich beim Vornüberbeugen verschlimmert. Aber nicht jede Nasennebenhöhlenentzündung macht sich damit deutlich bemerkbar. Gerade die chronische Variante kann mit deutlich milderen Krankheitszeichen verlaufen und wird daher nicht immer sofort richtig diagnostiziert. Allgemein können jedoch verschiedene typische Sinusitis-Symptome auf die Erkrankung hinweisen.
Nasennebenhöhlenentzündungen haben unterschiedliche Auslöser. Ein Teil der Erkrankungen entsteht im Zusammenhang mit Erkältungen, weshalb die Sinusitis gerade in der „Schnupfenzeit“ eine typische Diagnose ist. Doch es gibt weitere mögliche Ursachen. Entzündungen der Kieferhöhle haben ihre Ursache beispielsweise nicht selten in Zahnproblemen oder entstehen durch eine Zahnentfernung, welche die Kieferhöhle eröffnet.
Entsprechend der Entstehung können die Symptome der Sinusitis variieren. Parallel kennt die Medizin eine akute sowie eine chronische Verlaufsform der Nasennebenhöhlenentzündung oder Sinusitis. Während die Symptome einer akuten Sinusitis heftig ausfallen können – inklusive Abgeschlagenheit und Fieber –, sind die Anzeichen der chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen oft eher mild. Dafür dauert die chronische Sinusitis wenigstens 12 Wochen an und zwischen einzelnen akuten Phasen heilt die Erkrankung nicht komplett aus.
Prinzipiell gibt es einige sehr typische Symptome, welche direkt für die Sinusitis sprechen. Andererseits treten bei der Nasennebenhöhlenentzündung Beschwerden auf, die auch im Zusammenhang mit anderen Krankheitsbildern – wie einem Schnupfen (Rhinitis) – bekannt sind. Zu den allgemeinen Beschwerden gehören:
Jedes der genannten Symptome kann einzeln oder in Kombination auch bei anderen Erkrankungen der oberen Atemwege auftreten. Das Sekret kann bei einer Sinusitis unterschiedlich aussehen und eitrig sein. Ebenfalls nicht ungewöhnlich ist das sogenannte Postnasal Drip Syndrom, welches durch Sekret entsteht, das sich im Rachen ansammelt. Hierbei kommt es zu Symptomen wie einer Reizung im Rachen und Husten.
Ein wichtiges Anzeichen, das auch dem Arzt bereits erste Hinweise liefert, sind Kopfschmerzen. Bei einer Sinusitis verstärken sich diese üblicherweise beim Bücken oder Vornüberbeugen. Parallel verspüren Patienten nicht selten ein Druckgefühl im Gesichtsbereich. In vielen Fällen lässt sich durch Beklopfen der betroffenen Region ein Schmerz auslösen.
Von wo aus der Kopfschmerz ausgeht, liefert bereits erste Hinweise auf die Nebenhöhlen, welche am Krankheitsgeschehen beteiligt sind. Tritt der Schmerz beispielsweise im Oberkieferbereich an der Wange auf und fühlt sich fast wie Zahnschmerzen an, sollte der Verdacht in Richtung einer Entzündung der Kieferhöhle gehen. An diese ist insbesondere zu denken, wenn den Beschwerden folgende Gegebenheiten vorausgingen:
So kann – neben der Eröffnung der Kieferhöhle – eine Entzündung von der Zahnwurzel auf die Schleimhaut der Kieferhöhle übergreifen. Hierfür ist zudem typisch, dass die Beschwerden häufig nur einseitig auftreten. Die Kieferhöhlenentzündung kann jedoch wie die anderen Nasennebenhöhlenentzündungen aus einem Schnupfen entstehen oder weitere Ursachen haben.
Liegt das Schmerzzentrum eher im Bereich über den Augen, ist die Beteiligung der Stirnhöhle wahrscheinlich. Wirken die Kopfschmerzen mehr diffus und scheinen aus der Region um die Augen zu entspringen, können eine entzündete Keilbeinhöhle (Sinusitis sphenoidalis) und betroffene Siebbeinzellen (Sinusitis ethmoidalis) Auslöser sein.
Neben den Kopfschmerzen können im Zusammenhang mit einer Sinusitis auch Schwellungen im Gesichtsbereich auftreten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass sich eine Nasennebenhöhlenentzündung auch durch Rötungen der Nasenwand oder der Nasenmuschel äußert. Mitunter zeigen sich Schmerzen im Bereich der Ohren.
Kinder sind – besonders in den ersten Lebensjahren – hinsichtlich einer Sinusitis eine Besonderheit. Dies hat den Hintergrund, dass sich die Nebenhöhlen erst noch entwickeln. Daher sind Entzündungen hier eher selten und beschränken sich in den ersten Lebensjahren meist auf Siebbeinzellen und Kieferhöhle.
Aufgrund dieser Tatsache treten Schmerzen meist erst bei älteren Kindern (etwa um das Schulalter) auf. Erkranken jüngere Kinder an einer Sinusitis, ist ein Erkennen der Erkrankung schwierig. Oft zeigt sich Fieber mit einer eitrigen Sekretspur. Ein Anzeichen für eine Beteiligung der Nebenhöhlen können Schwellungen im Gesicht sein. Aufgrund einiger Besonderheiten bei der Behandlung ist die Konsultation des Kinderarztes zu empfehlen.
aktualisiert am 15.03.2021