Der Innenmeniskus kann bei einem Innenbandriss am Knie mitverletzt werden. Das hat zwei Gründe. Zum einen ist das Innenband mit dem Innenmeniskus verwachsen. Zum anderen sind die Verletzungsmechanismen, die zu einem Innenmeniskusriss oder einem Innenbandriss führen, sehr ähnlich. Eine Verletzung des Außenmeniskus ist bei einem Innenbandriss ebenfalls möglich.
Das Innenband verläuft auf der Innenseite des Kniegelenkes vom Oberschenkel zum Unterschenkel. Es stabilisiert das Kniegelenk gegen eine verstärkte X-Bein-Stellung (Valgus-Stellung). Zwei Mechanismen bringen das Band vermehrt auf Dehnung:
Wird das Band zu stark gedehnt, reißt es.
Die Menisken dienen als Puffer und Stoßdämpfer zwischen Ober- und Unterschenkel. Auch der Innenmeniskus wird hauptsächlich durch starke Rotationsbewegungen im Kniegelenk verletzt. Typischerweise passiert dies bei einer Außenrotation des Unterschenkels bei gebeugtem Kniegelenk. Hierbei kann es zu verschiedenen Formen eines Meniskusrisses kommen. Da der Innenmeniskus mit dem Innenband in Verbindung steht, ist er in seinen Bewegungsmöglichkeiten limitiert und kann bei Stress (Belastung) verletzt werden.
Klassische Zeichen für einen Innenbandriss sind:
Typische Symptome bei einem Innenmeniskusriss sind:
Bei beiden Verletzungen kann die Aussage über den Verletzungsmechanismus schon Hinweise auf die verletzte Struktur geben. Der Sicht- und Tastbefund liefert ebenfalls Anhaltspunkte. Ein klassischer Test für das Innenband ist der Valgus-Stresstest. Hierbei wird bei gestrecktem und gebeugtem Kniegelenk geprüft, wie weit sich das Gelenk auf der Innenseite aufklappen lässt. Für den Innenmeniskus gibt es ebenfalls solche Stresstests. Über Druckanwendung und Rotationsbewegungen wird geprüft, ob ein Schmerz am Innenmeniskus auslösbar ist.
Für die Diagnose eines Innenbandrisses benötigt man meist keine weiteren Untersuchungen. Im Ultraschall könnten zusätzlich das Band und eine Schwellung beurteilt werden. Bei Verdacht auf einen knöchernen Ausriss des Bandes wäre ein Röntgenbild sinnvoll. Steht eine Operation im Raum, wird auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) angefertigt.
Bei Verdacht auf einen Meniskusriss gehört das MRT zu den Standarduntersuchungen. Auf den Schichtbildern können das Ausmaß und die Art der Verletzung beurteilt werden. Dies hat auch entscheidende Bedeutung für Art der Therapie (konservativ oder operativ).
Die meisten Innenbandrisse am Knie heilen innerhalb von ungefähr sechs Wochen ohne Operation (konservativ) wieder ab. Eine Operation ist nur angezeigt, wenn das Knie sehr instabil ist und extrem weit aufgeklappt werden kann.
Liegt gleichzeitig eine Innenmeniskusverletzung vor, gibt es verschiedene Optionen:
Begleitend wird bei Innenband- und Innenmeniskusverletzungen eine Physiotherapie empfohlen. Das Ziel ist, die bestmögliche Beweglichkeit und Stabilität des Kniegelenkes für Alltag und Sport wiederherzustellen.
Durch die enge Verbindung von Innenband und Innenmeniskus kann bei einem Innenbandriss der Innenmeniskus mitbetroffen sein. Die Art der Therapie richtet sich dann entsprechend nach dem Ausmaß der jeweiligen Verletzung. So kann es sein, dass die Meniskusverletzung eine Operation erfordert, obwohl der Innenbandriss ohne Operation hätte heilen können.
Med-Library.com – Meniskus Innenbandriss – Symptome, Therapie & Folgen / Meniskusvorderhornläsion: https://www.med-library.com/meniskus-innenbandriss-symptome-therapie-folgen-meniskusvorderhornlaesion/# (online, letzter Abruf: 15.10.2021)
Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie, Ina Aschenbrenner, Prof. Dr. Peter Biberthaler – Meniskusläsion (= Meniskusriss): https://www.dgu-online.de/patienten/haeufige-diagnosen/sportler/meniskuslaesion.html (online, letzter Abruf: 15.10.2021)
aktualisiert am 15.10.2021