Kopfschmerzerkrankungen wie beispielsweise Migräne können mit Sehstörungen einhergehen. Fehlsichtigkeiten oder Augenerkrankungen können aber auch Kopfschmerzen auslösen. Häufig ist es für den Betroffenen nicht leicht, genau zu lokalisieren, ob ein Schmerz eher im Auge oder in der angrenzenden Kopfregion liegt. Bei Kopfschmerzen und bei Sehstörungen ist eine Abklärung der Ursachen wichtig, um schwerwiegende Erkrankungen nicht zu übersehen.
Kopfschmerzen sind ein vielfach auftretendes Symptom in der heutigen Zeit. Mögliche Kopfschmerzarten sind unter anderem:
Die häufigste Kopfschmerzart, der sogenannte Spannungskopfschmerz, geht manchmal mit Lichtempfindlichkeit, aber eher selten mit anderen Sehstörungen einher. Maßnahmen wie Entspannungsverfahren oder die Linderung von Verspannungen, etwa mit Wärmeanwendungen, Massagen, Dehnungs- und Kräftigungsübungen, können hier erfolgreich eingesetzt werden. Leichte Schmerzmittel gegen die Kopfschmerzen können bei Bedarf hilfreich sein.
Die zweithäufigste Kopfschmerzart, die Migräne, wird häufig von Sehstörungen begleitet oder durch diese angekündigt (Migräne mit Aura). Lichtblitze vor den Augen, flimmernde Zick-Zack-Linien, besonderes Farbensehen in einem Bereich oder Gesichtsfeldausfälle können solche Sehstörungen sein. Sie können ein- oder beidseitig auftreten. Diese Sehstörungen bilden sich in der Regel nach maximal 30 Minuten wieder zurück und hinterlassen keine Folgeschäden. Bei einer Migräneattacke empfiehlt es sich, eine reizarme Umgebung aufzusuchen. Bei leichten bis mittleren Kopfschmerzen durch Migräne hilft meist ein Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen oder auch eine Kombination aus Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Koffein. Stärkere Migränekopfschmerzen können mit weiteren Medikamenten wie Triptanen behandelt werden.
Der sogenannte Clusterkopfschmerz ist ein sehr starker, in Augennähe lokalisierter Kopfschmerz. Die Betroffenen sprechen oft davon, dass er sich anfühlt, als hätte man eine Nadel im Auge. Clusterkopfschmerzen treten einseitig auf. Symptome wie ein tränendes und gerötetes Auge können begleitend vorhanden sein. Ebenso ist es möglich, dass das Augenlid der einen Seite herunterhängt. Diese Kopfschmerzart kann zwischen 15 Minuten und drei Stunden anhalten. Eine Linderung der Symptomatik kann durch eine gezielte Anwendung von Schmerzmedikamenten erreicht werden.
Erkrankungen der Augen, die auch Sehstörungen verursachen, können eine Ursache für Kopfschmerzen sein. Unsere Augen sind gut mit Nervenfasern versorgt. Wenn die empfindlichen Nervenfasern gereizt werden, können die Schmerzen in die Umgebung des Auges ausstrahlen und somit auch Kopfschmerzen verursachen. Mögliche Ursachen für augenbedingte Kopfschmerzen sind:
Die häufigste Ursache für augenbedingte Kopfschmerzen sind Fehlsichtigkeiten. Bei nicht korrigierter Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit müssen sich die Augen stark anstrengen, im Falle der Weitsichtigkeit beispielsweise beim Lesen. Diese Überlastung kann zu Kopfschmerzen führen. Eine Korrektur der Fehlsichtigkeit durch eine Brille oder Kontaktlinsen lässt in der Regel die Kopfschmerzen verschwinden.
Bei vorhandenem Schielen müssen sich die Augen verstärkt anstrengen, was zu Kopfschmerzen führen kann. Hier ist entsprechend eine Korrektur des Schielens das Mittel der Wahl.
Die sogenannte Augenmigräne kann mit und ohne Kopfschmerzen auftreten. Klassischerweise ist der Kopfschmerz dabei nur einseitig im Bereich von Augen und Stirn vorhanden. Typische Sehstörungen bei einer Augenmigräne sind:
Die Sehstörungen bilden sich in der Regel von selbst zurück. Die Kopfschmerzen können bei Bedarf mit leichten Schmerzmitteln behandelt werden.
Bei der Asthenopie treten Beschwerden erst im Laufe des Tages auf, wenn die Augen stärker beansprucht werden. Ursachen können sowohl Fehlsichtigkeiten als auch Schielen oder eine ausgeprägte allgemeine Ermüdung sein. Mögliche Symptome der Asthenopie sind:
Wird die Ursache der Asthenopie behandelt, verschwinden auch die Symptome.
Entzündliche Erkrankungen am Auge können ebenfalls Auslöser von Kopfschmerzen sein. Hierzu zählen:
Auch hier ist die Behandlung der Grunderkrankung das Mittel der Wahl, zum Beispiel mit geeigneten Augentropfen.
Ein absoluter Notfall ist der Glaukomanfall. Hier ist schnelles augenärztliches Handeln erforderlich, um eine bleibende Schädigung bis zu einer Erblindung zu vermeiden. Beim Glaukomanfall steigt der Augeninnendruck massiv an. Dies führt oft zu extrem starken Kopfschmerzen, aber auch zu Sehstörungen wie getrübtes Sehen oder farbige Lichtringe. Schwindel und Übelkeit einschließlich Erbrechen sind ebenfalls möglich. Das Ziel der Therapie ist es, den Augeninnendruck so schnell wie möglich wieder zu normalisieren.
Bei einem Schlaganfall kann es sowohl zu Sehstörungen als auch zu starken Kopfschmerzen kommen. Andere häufige Symptome sind Sprachstörungen, Lähmung, Taubheitsgefühl oder Schwindelgefühl. Die Beschwerden treten plötzlich ein. Bei derartigen Anzeichen eines Schlaganfalls muss ohne Verzögerung ein Notruf getätigt werden.
Die Ursachen vieler Kopfschmerzen sind harmlos. Ebenso können Fehlsichtigkeiten und viele Augenerkrankungen, bei denen es zu Kopfschmerzen kommt, gut therapiert werden. Um schwerwiegende Erkrankungen nicht zu übersehen, sollte beim plötzlichen Auftreten von starken Augenschmerzen oder Kopfschmerzen eine ärztliche Abklärung erfolgen. Bei Sehstörungen, die zum ersten Mal auftreten, ist dies ebenso angeraten. Das Gleiche gilt für bekannte Kopfschmerzen oder Sehstörungen, wenn diese sich in ihrer Art verändern.
Augenärzte Wallisellen – Kopfschmerzen und Augen: https://www.augenaerzte-wallisellen.ch/kopfschmerzen-und-auge/ (online, letzter Abruf: 05.10.2021)
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) – Kopfschmerz geht oft vom Auge aus: http://cms.augeninfo.de/index.php?id=266 (online, letzter Abruf: 05.10.2021)
aktualisiert am 05.10.2021