Hirntumore gehören zu den Tumorerkrankungen, die nicht so häufig vorkommen. Es gibt gutartige und bösartige Hirntumore. Die Symptomatik kann vielfältig sein. Neben Kopfschmerzen, Ausfallerscheinungen im Nervensystem wie Lähmungen oder Aufmerksamkeitsstörungen können auch Sehstörungen ein Hinweis auf einen Hirntumor sein.
Ein Tumor ist eine Raumforderung, das heißt, er benötigt Platz. Der Platz für das Gehirn im knöchernen Schädel ist begrenzt. Wenn durch einen Tumor mehr Platz benötigt wird, steigt mit zunehmender Größe des Tumors der Druck im Gehirn an. Dies kann vielfältige Symptome auslösen. Tumore wachsen, wenn sie größer werden, entweder in das umliegende Gewebe hinein oder sie drängen dieses zur Seite. Beides kann unterschiedliche Symptome verursachen. Das hängt davon ab, in welcher Region des Gehirns der Tumor liegt.
Sehstörungen, die als Folge eines Hirntumors auftreten können, sind vor allem folgende:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, warum im Rahmen einer Hirntumorerkrankung Sehstörungen entstehen:
Weitere Symptome, die auf das Vorliegen eines Hirntumors hinweisen können, sind:
Sollten nur Sehstörungen vorliegen, wird möglicherweise zunächst ein Augenarzt aufgesucht. Wenn dieser aufgrund seiner Untersuchung den Verdacht auf eine Tumorerkrankung am Gehirn hat, wird er an einen Neurologen (Nervenfacharzt) überweisen.
Zunächst macht dieser sich im Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) ein genaues Bild von den vorhandenen Symptomen. Danach erfolgt die neurologische Untersuchung. Hierbei werden die Reflexe, die Kraftgrade der Muskulatur und auch die Koordination geprüft. Ein EEG (Elektroenzephalogramm), bei dem die Hirnströme gemessen werden, liefert oft weitere hilfreiche Informationen. Bestimmte Tests und Untersuchungen zur Beurteilung des Gesichtsfeldes oder des Augenhintergrundes sind durch die Augenheilkunde möglich.
Im Bereich der bildgebenden Diagnostik kommen Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfes zum Einsatz. Auf diesen Schichtbildern können Veränderungen des Gewebes gesehen und ihre genaue Lage beurteilt werden.
Auch eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) zur Untersuchung und genauen Bestimmung des Tumorgewebes kann erforderlich sein.
Die Therapie richtet sich nach den Eigenschaften des Tumors. Für das gutartige Hypophysenadenom gibt es verschiedene Therapieansätze. Sie werden in Abhängigkeit von der vorhandenen Symptomatik und der Größe des Tumors sorgfältig abgewogen. Zur Auswahl stehen:
Für alle anderen Tumorarten gilt im Grunde das Gleiche. Nach Sichtung aller Befundergebnisse wird abgewogen, welche Maßnahmen sinnvoll sind. Es können sowohl verschiedene Einzeltherapien als auch Kombinationen von Maßnahmen zur Anwendung kommen. Mögliche Therapieoptionen sind:
Die Ursache für Sehstörungen kann vielfältig sein. Sie sollte auf jeden Fall abgeklärt werden. Prinzipiell kann auch ein Hirntumor die Ursache für Sehstörungen sein. Sehstörungen sind aber nicht unbedingt das erste Symptom, das bei einem Hirntumor auftritt. So werden in der Regel beim Vorliegen eines Hirntumors auch weitere neurologische Symptome vorhanden sein.
Onko Internetportal – Früherkennung von Hirntumoren: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hirntumor/frueherkennung.html (online, letzter Abruf: 05.10.2021)
Universitätsklinikum Münster – UKM Hirntumorzentrum: https://www.ukm.de/index.php?id=hirntumorzentrum-symptome (online, letzter Abruf: 05.10.2021)
aktualisiert am 05.10.2021