Bei Diabetikern können im Laufe der Erkrankung verschiedene Sehstörungen bedingt durch Augenveränderungen auftreten. Gerade die Retinopathie (Veränderung der Netzhaut) und die Makulopathie (Veränderung der Makula – Stelle des schärfsten Sehens) sind besonders gefürchtet und können bis zur Erblindung führen. Ein frühes Anzeichen kann eine wechselnde Sehschärfe sein.
Die verschiedenen Augenerkrankungen, die bei Diabetes mellitus auftreten können, verursachen unterschiedliche Sehstörungen.
Diabetes mellitus kann bereits früh zu Wassereinlagerungen der Augenlinse führen. Dadurch schwankt die Form der Linse und das scharfe Sehen ist wechselhaft.
Weitaus schwerwiegender ist die Netzhauterkrankung bei Diabetes (diabetische Retinopathie). Bei der Diabetes-Erkrankung kommt es zu Veränderungen an den kleinen Blutgefäßen (Mikroangiopathie), so auch an den kleinen Blutgefäßen des Auges. Dadurch, dass kleine Gefäße brüchig werden und platzen, kommt es zu Einblutungen und Wasseransammlungen in der Netzhaut. Die Gefäßveränderungen führen auch zu einer Minderversorgung der Netzhaut. Es kann auch in den Glaskörperraum einbluten. Im fortgeschrittenen Stadium können sich vernarbte Stränge im Auge bilden. Eine Netzhautablösung durch Zugwirkung kann hierbei die Folge sein. Diese macht sich unter anderem durch dunkle Schatten und schwarze, bewegliche Flecken oder auch Lichtblitze vor dem Auge bemerkbar.
Bei der Makulopathie findet sich zusätzlich in der Mitte der Netzhaut, dem Bereich des schärfsten Sehens, eine Flüssigkeitseinlagerung (Ödem). Es entsteht durch einen Flüssigkeitsaustritt aus den geschädigten Gefäßen der Umgebung. Durch die entstehende Schwellung verschlechtert sich die Sehkraft.
Die Retinopathie kommt bei jedem vierten Diabetiker vor, die Makulopathie bei 15 Prozent aller an Diabetes Erkrankten.
Ein Glaukom kann bei einer Augendrucksteigerung unter anderem aufgrund von neugebildeten Blutgefäßen in der Vorderkammer des Auges entstehen.
Die Augenerkrankungen, die durch eine Diabetes-Erkrankung entstehen, verursachen zu Beginn oft keine Symptome. Wenn Sehstörungen auftreten, ist die Augenerkrankung meist schon fortgeschritten. Es drohen dauerhafte Verschlechterungen des Sehvermögens. Deshalb ist es wichtig, bei einer bekannten Diabetes-Diagnose regelmäßig zur Augenkontrolle zu gehen.
Betroffene, die keinerlei weitere Risikofaktoren aufweisen, können alle zwei Jahre zur Kontrolle gehen. Menschen, die zusätzlich an Bluthochdruck leiden, eine diabetesbedingte Nierenerkrankung haben, rauchen oder einen schlecht eingestellten Blutzuckerspiegel haben, sollten jährlich zur Kontrolle.
Ein Hauptziel ist die gute Einstellung der Blutzuckerwerte, um (weitere) Augenschäden zu vermeiden. Bei Menschen mit Bluthochdruck muss auch dieser gut eingestellt werden. Risikofaktoren wie Rauchen sollten reduziert, im besten Fall ganz aufgegeben werden.
Zur Behandlung der Augenerkrankungen wie können verschiedene Verfahren zur Anwendung kommen:
Diabetiker sollten ihre Augen regelmäßig kontrollieren lassen, um Veränderungen, besonders an der Netzhaut, frühzeitig zu erkennen. Je früher eine Behandlung einsetzt, desto weiter können Verschlechterungen des Sehens hinausgezögert werden. Die gefürchtete Erblindung kann vermieden werden.
Deutsche Diabetes-Hilfe – Sehstörungen können diabetesbedingt sein: Retinopathie früh erkennen du regelmäßig zur Kontrolle gehen: https://www.diabetesde.org/pressemitteilung/sehstoerungen-diabetesbedingt-retinopathie-frueh-erkennen-regelmaessig-kontrolle (online, letzter Abruf: 11.10.2021)
DiabetesNews – Diabetes und Augenerkrankungen: https://www.diabetes-news.de/wissen/folgeerkrankungen-2/diabetische-augenveraenderungen (online, letzter Abruf: 11.10.2021)
diabinfo – Diabetes und Auge: https://www.diabinfo.de/leben/folgeerkrankungen/augen.html (online, letzter Abruf: 11.10.2021)
aktualisiert am 11.10.2021