Viele Menschen leiden unter Verspannungen. Besonders häufig sind Nacken, Schultern und Rücken betroffen. Gründe dafür sind Bewegungsmangel, aber auch einseitige Belastungen. Wer über den Tag vor allem in einer Position verharrt oder immer wieder die gleichen Bewegungen ausführt, ist für Verspannungen besonders gefährdet. Psychische Anspannung spielt ebenfalls oft eine Rolle. Die Folgen sind schmerzende Muskeln und häufig auch Schwindel.
Verspannungen sind sehr viel mehr als verkrampfte Muskeln. Wenn diese Muskeln nicht mehr richtig arbeiten, ist in erster Linie die Beweglichkeit eingeschränkt. Darüber hinaus ist die Reizleitung beeinträchtigt, denn Muskeln "kommunizieren" mit dem Gehirn. Kommt es zu Verspannungen, hat das auch Einfluss auf die Wirksamkeit der Rezeptoren (nervliche Sensoren im Gewebe), die für diese Kommunikation unerlässlich sind. Das bedeutet, dass das Gehirn die Rückmeldungen der Rezeptoren nicht mehr erkennen kann. Eine verwirrende Information löst im Gehirn Schwindel aus. Ein solcher Schwindel kann erhebliche Ausmaße annehmen, wenn die Verspannungen stark ausgeprägt oder auch mehrere Körperregionen beteiligt sind. Besonders groß ist das Risiko, wenn die Muskulatur des Nackens und der Schultern betroffen sind. Das liegt daran, dass hier auch große Blutgefäße beteiligt sein können. So kommt es zu einer eingeschränkten Durchblutung des Gehirns. Auch hier findet sich damit ein möglicher Auslöser für Schwindel.
Stress kann Verspannungen auslösen, ohne dass es dem Betroffenen bewusst ist. Wer sich unwohl fühlt und unter starker Anspannung leidet, atmet oft hektisch und flach. Außerdem wird das Körpergefühl beeinträchtigt. Gestresste Menschen verharren eher in einer Starre, anstatt bei Ermüdung die Körperhaltung zu verändern und angespannte Muskeln zu lockern. Auch das löst Verspannungen aus oder verstärkt bestehende Muskelprobleme. Hinzu kommt, dass die Verspannungen sich über Nacht nicht unbedingt lockern. Das typische Beispiel dafür ist das Zähneknirschen bei nächtlichem Stress. Es führt auf Dauer zu Verspannungen in der Kaumuskulatur, die in der Folge auch die Nackenmuskulatur beeinträchtigen kann.
Bei Verspannungen ist oft nicht nur die Muskulatur betroffen, sondern auch das Bindegewebe. Dazu gehören die Faszien, das sind umhüllende Schichten aus straffem Gewebe. Hier helfen auch klassische Massagen nicht, die Verspannungen zu lösen. Die mögliche Folge sind verschiedene Formen von Schwindel. Erschwerend kommt hinzu, dass die Ursache tatsächlich im Gleichgewichtsorgan im Innenohr liegen kann. Dauert die Störung zu lange an, folgen Verspannungen, die ihrerseits den Schwindel verstärken.
Daher ist es sinnvoll, bei Schwindel grundsätzlich einen erfahrenen Orthopäden und einen Physiotherapeuten hinzuzuziehen. Das Faszientraining hilft, die Verspannungen zu lösen. Hierzu ist eine Einweisung durch einen erfahrenen Therapeuten erforderlich. Die Wirkung stellt sich schnell ein. Dadurch verbessert sich auch der Schwindel.
Verspannungen sind keine Seltenheit. Die meisten Menschen leiden im Laufe ihres Lebens mehrfach unter verspannten Muskeln. Allerdings können die Probleme zunehmen. Dagegen sind auch Sportler nicht gefeit. Sie realisieren jedoch die verspannten Muskeln früher, da solche Probleme zu einer Leistungseinschränkung führen. Zudem erhöht sich das Risiko für Sehnen- und Muskelverletzungen durch verspannte Muskeln erheblich. Verspannungen können sich von allein lösen, wenn sie akut durch einen konkreten Auslöser entstanden sind. Alle anderen Verspannungen müssen aktiv gelöst werden.
Verspannungen bleiben nicht lokal beschränkt, denn die Muskulatur ist ein komplexes System. Gibt es innerhalb dieses Systems eine Störung, löst das weitere Probleme aus. Das beeinflusst die Körperhaltung negativ und beeinträchtigt das allgemeine Wohlbefinden. In diesem Rahmen können auch Schwindelgefühle auftreten. Je länger die Verspannungen andauern, umso länger dauert es, sie wieder zu lösen. Haben sie bereits eine Kettenreaktion ausgelöst, muss zuerst der Ursprung beseitigt werden. Bei akuten Verspannungen vergehen die Folgebeschwerden zumeist von allein. Ist das nicht der Fall, muss auch hier eine Behandlung erfolgen.
Es ist möglich, dass der Schwindel durch die Behandlung der Verspannungen allmählich nachlässt. Es ist sogar möglich, dass schon die erste Behandlung eine deutliche Besserung auslöst. Eine zusätzliche Behandlung des Schwindels ist daher nicht zwingend erforderlich. Wenn die Symptome nicht zu stark sind, ist es möglicherweise sogar besser, abzuwarten. Eine direkte medikamentöse Behandlung des Schwindels erschwert dann die Einschätzung des Behandlungserfolgs.
Auch erfolgreich behandelte Verspannungen kehren aber zurück, wenn die Ursachen nicht beseitigt werden. Das bedeutet für die Betroffenen, dass sie eine Haltungsschulung benötigen und darüber hinaus Übungen durchführen müssen, die erneute Verspannungen verhindern. Sport- und Gymnastikprogramme tragen dazu bei, dass die verschiedenen Muskelgruppen gleichermaßen gestärkt werden.
Bewegung ist gut, um Verspannungen zu vermeiden. Besonders gut geeignet sind Ausdauersportarten. Bei häufigem Schwindel und starken Verspannungen ist der Gedanke an Sport jedoch kaum zu realisieren. Das gilt auch für Senioren, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind und für Personen, die aufgrund anderer Erkrankungen keinen Sport treiben können. Ohne Schwindel wäre ruhiges Schwimmen in Sole eine sehr gute Alternative. Solange der Schwindel besteht, ist das jedoch undurchführbar.
Für diesen großen Personenkreis empfiehlt sich eine kombinierte Therapie mit Atmung und Bewegung. Das kann Yoga sein, aber z. B. auch eine Therapie nach Feldenkrais. Die alternativen Verfahren müssen bei ausgebildeten Fachleuten erlernt werden. Der Vorteil ist, dass die Übungen das Gleichgewicht schulen, das Körpergefühl verbessern, Stress abbauen und langfristig Verspannungen lösen. Sie verhindern auch die Entstehung neuer Muskelprobleme.
Vielen Betroffenen ist nicht bekannt, wie weit die Ernährung die Gesundheit beeinflusst. Das gilt auch für Verspannungen. Probleme mit der Muskulatur werden auch durch die Ernährung beeinflusst. Natürlich spielt auch der Wasserhaushalt eine Woche. Alle Maßnahmen gegen Verspannungen helfen nichts, wenn die Betroffenen zu wenig trinken oder sich nicht ausgewogen ernähren. Hier spielt vor allem die säurelastige Ernährung eine verschärfende Rolle. Wer sich hingegen basisch ernährt und mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag trinkt, schafft die biochemischen Voraussetzungen, Verspannungen zu beseitigen und damit auch den Schwindel zu verabschieden. Diese Hinweise helfen vor allem denen, die immer wieder unter Schwindel leiden.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, sich immer wieder erneut mit den möglichen Ursachen zu befassen. So können es Kleinigkeiten sein, die der Entwicklung eine positive Wendung geben können. Von Vorteil ist, sich mit anderen Ernährungsphilosophien zu befassen und so die persönliche Verträglichkeiten zu definieren. Insgesamt hat sich jedoch gezeigt, dass Fleisch, Zucker, Alkohol nur in Maßen genossen werden sollten. Gemüse und Vollkornprodukte sind hingegen geeignet, den Stoffwechsel zu normalisieren. Kommt es dennoch weiter zu Verspannungen, die Schwindel verursachen, empfiehlt sich eine Blutuntersuchung. Auch hier können sich Hinweise auf die Auslöser für die Verspannungen finden.
aktualisiert am 11.08.2017