Die Fruchtblase umschließt das Kind während der Schwangerschaft wie eine Schutzhülle. Die Membran besteht aus zwei Eihaut-Schichten, dem Amnion (innere Eihaut) und dem Chorion (Zottenhaut). Die Fruchtblase ist sehr elastisch und dehnbar und sie kann einiges an Erschütterungen aushalten, ohne Schaden zu nehmen.
Viele Frauen ängstigen sich, dass ein grippaler Infekt mit Husten, Niesen und Schnäuzen sich negativ auf die Schwangerschaft auswirken könnte. Sie fürchten, dass bei heftigen Husten- oder Niesanfällen der Druck auf die Fruchtblase so groß wird, dass sie dadurch reißt und es zu einem vorzeitigen Blasensprung kommt.
Dass eine Fruchtblase durch Husten oder Niesen beschädigt werden kann, ist nicht belegt. Viele Schwangere haben das Gefühl, bei ihren Hustenanfällen Fruchtwasser zu verlieren. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Harnverlust, der auf die Belastung des Beckenbodens zurückgeht. Im Zweifelsfall sollte die Hebamme oder der Arzt hinzugezogen und ein pH-Test durchgeführt werden.
Selbst starker anhaltender Husten kann der Fruchtblase normalerweise nichts anhaben. Allerdings kann sich ein sogenannter "Trichter" bilden. Es kann also sein, dass sich der innere Muttermund schon vorzeitig öffnet. Dies kann dazu führen, dass die Schwangere für einige Wochen liegen muss, um eine Frühgeburt zu vermeiden.
Starker Husten sollte in der Schwangerschaft deshalb nicht unbehandelt bleiben. Anhaltende Hustenanfälle, die manchmal bis zum Erbrechen führen, schwächen den Körper der werdenden Mutter und gehören in ärztliche Behandlung. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Medikamenten in der Schwangerschaft ist wichtig, aber ebenso wichtig ist ein guter Umgang mit der eigenen Gesundheit. Wenn Hausmittelchen wie zum Beispiel Zwiebelsaft nicht mehr helfen, kann ein gezielt eingesetztes Antibiotikum hilfreich sein. Werden Medikamente eingenommen, sollte das immer in Abstimmung mit dem Gynäkologen geschehen, denn selbst viele pflanzliche Mittel sind für Schwangere ungeeignet.
Bei Schmerzen im Bauch oder einem Druckgefühl auf den Muttermund sollte die Schwangere unbedingt den Arzt aufsuchen.
aktualisiert am 24.04.2020