Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) dient in der Schwangerschaft dazu, verschiedene Krankheiten des Kindes im Mutterleib aufdecken zu können. Ebenfalls kann mit Ultraschall die Feststellung einer Schwangerschaft gelingen. Ab etwa der 15. Schwangerschaftswoche ist eine Geschlechtsbestimmung möglich. Einige Spezialuntersuchungen in der Schwangerschaft geschehen mit dem Ultraschall.
Die Ultraschalluntersuchung erfolgt regulär dreimal während der Schwangerschaft. Sie kann aber auch weitere Male vorgenommen werden, wenn dies notwendig ist. Des Weiteren kann sie auf Wunsch der Schwangeren vorgenommen werden. Der Ultraschall kann über die Bauchwand oder über die Scheide der Schwangeren ablaufen.
Routinemäßig erfolgen drei Untersuchungen mittels Ultraschall in der Schwangerschaft, und zwar zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche, zwischen der 19. und 22. Woche sowie zwischen der 29. und 32. Woche. Die Untersuchungen dienen als Kontrolle, ob sich das Kind richtig entwickelt oder ob Erkrankungen oder Fehlbildungen vorhanden sind.
Ein Ultraschall bei Schwangeren muss aber nicht unbedingt in diesem Rahmen stattfinden. So kann z. B. am Anfang der Schwangerschaft ein Schwangerschaftstest mittels Ultraschall erfolgen. Im Ultraschall kann von der 5. Schwangerschaftswoche an (ein bis zwei Wochen nach Befruchtung) eine bläschenartige Struktur oder später auch schon der Embryo gesehen werden, falls die Frau schwanger ist. Es kann eine Vermessung des Embryos erfolgen zu dem Zweck, festzustellen, seit wann die Patientin schwanger ist. Daraus kann der erwartete Geburtstermin errechnet werden.
Eine weiterführende Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft, die Nackentransparenzmessung, wird bei Patientinnen vorgenommen, wenn Risiken für Probleme des Kindes bestehen oder wenn vorherige Untersuchungen auffällige Ergebnisse brachten. Zu den Risikofaktoren bei Schwangeren gehören ein mütterliches Alter über 35 Jahren, Fehlbildungen oder erbliche Erkrankungen (beispielsweise Down-Syndrom oder Stoffwechselerkrankungen) bei Familienmitgliedern, ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) bei der Mutter, Zwillinge und Mehrlinge im Mutterleib, Konsum von Alkohol oder Drogen oder einige Infektionen in der Schwangerschaft.
Auch wenn Untersuchungen wie z. B. eine frühere Ultraschalluntersuchung Auffälligkeiten zum Vorschein brachten, ist eine weitere Kontrolle mittels Ultraschall angezeigt.
Bei dieser Untersuchung kommt Ultraschall zum Einsatz. Das ist Schall, der jedoch vom Menschen nicht gehört werden kann, weil seine Frequenz zu hoch ist. Durch einen Ultraschallkopf werden die Schallwellen in Richtung des Körpers abgegeben. Verschiedene Strukturen werfen den Ultraschall unterschiedlich stark wieder zurück.
Dies kann vom Schallkopf wiederum aufgenommen werden. Aus den Informationen kann ein Bild errechnet werden, das auf einem Monitor angezeigt wird und auch ausgedruckt werden kann. Der Arzt kann eventuelle Veränderungen erkennen, die auf Erkrankungen hindeuten können oder als Fehlbildung auffällig sind. Wichtig in der Schwangerschaft ist eine Vermessung des ungeborenen Kindes, die gut mittels Ultraschall geschehen kann. Damit bewegte Strukturen genauer beurteilt werden können (z. B. der Herzschlag), kann das Verfahren des so genannten Doppler-Ultraschalls zum Einsatz kommen.
Bei schwangeren Frauen kann ein Ultraschall sowohl über die Bauchwand als auch mit einer Art Sonde über die Scheide vorgenommen werden. Die Ultraschalluntersuchung durch die Scheide erfolgt meist bis zur 12. Schwangerschaftswoche, in der Zeit danach ist eine Untersuchung über die Bauchdecke eher angezeigt.
Der Ultraschall während der Schwangerschaft wird entweder von außen am Bauch oder durch die Scheide (vaginal) durchgeführt. Für beide Untersuchungsmethoden legt sich die Patientin auf ihren Rücken. Es handelt sich beim Ultraschall um eine Untersuchung, die nur wenig Aufwand erfordert, aber einige Erfahrung von Seiten des Arztes voraussetzt.
Der Ultraschall durch die Scheide erfolgt mit einem länglichen Schallkopf, der in das Genitale eingeführt wird. Der Untersucher bewegt den Schallkopf hin und her, um schließlich ein Abbild der Gebärmutter mit dem ungeborenen Kind zu bekommen. Bilder werden auch ausgedruckt. Am Ende wird die Ultraschallsonde wieder herausgezogen.
Für einen Ultraschall über die Bauchwand wird ein Gel auf die Haut oder den Schallkopf aufgetragen, welches ermöglicht, dass der Schallkopf ohne störende Luft auf der Haut aufliegt. Der Arzt bewegt den Schallkopf wiederum so, dass er aufschlussreiche Bilder erhält und diese ausdrucken kann. Im Anschluss kann das Gel wieder entfernt werden.
Eine Ultraschalluntersuchung ist komplikationslos. Lediglich bei der Untersuchung über die Scheide besteht ein minimales Risiko von mechanischen Schäden.
Ultraschall gehört wie das Abtasten des Bauchraums zu den Grunduntersuchungen bei schwangeren Frauen. Deshalb ist Ultraschall ein Bestandteil dreier Untersuchungstermine zur Mutterschaftsvorsorge, bei der weitere einfache Untersuchungen erfolgen. Um Erkrankungen des Kindes im Mutterleib feststellen zu können, sind teilweise auch aufwändigere Untersuchungsmethoden angezeigt. Dazu gehören die Fruchtwasseruntersuchung, die Chorionzottenbiopsie (eine Gewebeentnahme aus dem Mutterkuchen) oder die Nabelschnurpunktion. Einige Problematiken können allerdings schon durch Untersuchungen der Mutter erkannt werden, z. B. anhand einer Blutuntersuchung.
aktualisiert am 04.12.2020