Die siebte Schwangerschaftswoche befindet sich als Zeitraum etwa fünf Wochen nach der Befruchtung, da die Zählung von der letzten Menstruation aus erfolgt. Die 7. Schwangerschaftswoche liegt in der Embryonalzeit, am Kind verlaufen also weiterhin viele enorm wichtige Entwicklungen der verschiedenen Körperteile und Gewebe. Der Embryo wächst außerordentlich schnell und erreicht am Ende der 7. Schwangerschaftswoche mehr als die doppelte Größe als am Anfang der Woche. Zu den Beschwerden der Schwangeren mit Problemen wie Übelkeit oder Harndrang kann z. B. ein Ziehen im Bauch kommen. Wie bei den anderen Schwangerschaftswochen ist auch bei der 7. Woche eine Abkürzung üblich, oft wird 7. SSW geschrieben.
Das Kind im Mutterleib, das zu dieser Zeit Embryo genannt wird, existiert nun seit fünf Wochen. Die Zählung beginnt nämlich nicht mit der Befruchtung (oder mit dem Eisprung), sondern mit dem Anfang der letztmaligen Menstruationsblutung vor der eigentlichen Schwangerschaft. Diese Zählung ist einfacher, weil der Tag des Blutungsbeginns genau ausgemacht werden kann. Zu Anfang der 7. Schwangerschaftswoche ist der Embryo rund fünf Millimeter lang. Er wächst aber sehr rasch, so dass er seine Größe innerhalb dieser Woche schließlich mehr als verdoppelt. Die Größe des Embryos wird übrigens als Scheitel-Steiß-Länge angegeben (abgekürzt SSL). Der Embryo bewegt sich in der 7. Woche schon, auch wenn die Schwangere dies nicht spürt. Es haben sich nämlich die ersten nennenswerten Muskeln gebildet.
Das Gesicht des Kleinen nimmt langsam Konturen an. Immer deutlicher bilden sich die Nasenlöcher, Augen, Mundöffnung und Ohren heraus. Die Augen liegen noch an der Kopfseite und wandern erst später nach vorne. Auch ist der Kopf noch nach vorne/unten gebeugt.
Kiemenartige Strukturen zwischen Mundloch und Herz werden in den folgenden Wochen zum Kiefer und Hals umgebildet. Am Herz haben sich zwei Kammern gebildet. Die Herzfrequenz des Embryos pendelt sich bei etwa 150 Schlägen pro Minute ein.
Immer mehr Organe und Organanteile sind angelegt, von der Zunge bis zur Brustwarze. Die Arme und Beine werden immer größer. Die Hände und die Füße zeigen sich immer deutlicher, auch wenn sie noch wie Paddelenden aussehen.
Die Nabelschnur wächst mit dem Embryo. Sie verbindet ihn mit der Plazenta, dem Mutterkuchen. Diese ist eine Struktur, die der Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Babys im Mutterleib dient und in der Gebärmutterwand verankert ist. Noch ist allerdings der Dottersack die vorherrschende Struktur, die das Kind ernährt. Der Embryo liegt innerhalb der Fruchtblase.
Über die Zeit sind diverse Schwangerschaftsbeschwerden möglich. Nicht selten werden sie in der 7. Schwangerschaftswoche sogar stärker als zuvor. Bekannt sind Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, umgekehrt auch Heißhunger (oft auf ungewöhnliche Speisen) oder die Abneigung gegen bestimmte Gerüche und Speisen. Außerdem kann es zur Verstopfung kommen. Das Körpergewicht schwankt noch, da die Schwangeren in der 7. Woche zwar eigentlich ein wenig zunehmen, aber auch oftmals erbrechen müssen. Die eindeutige Schwangerschafts-Gewichtszunahme beginnt erst später.
Besonders auffällig kann in der 7. Schwangerschaftswoche die Müdigkeit sein. Sie wird insbesondere durch das Hormon Progesteron ausgelöst, das damit den Körper dazu anweist, sich öfter eine Auszeit zu nehmen. Die Schwangerschaft bedeutet schließlich schon an sich eine gewisse Belastung für den mütterlichen Organismus. Weitere mögliche Auswirkungen des Schwangerseins können Schlafstörungen und deutliche Stimmungsschwankungen sein.
Nun können auch die Beschwerden im Bauch stärker werden. Es kann zu einem Ziehen aufgrund der sich vergrößernden Gebärmutter kommen. Der Platzbedarf des Organs wird größer, deshalb kann es zu einem unangenehmen Harndrang kommen. Rückenbeschwerden können hinzukommen. Des Weiteren kann die Schwangere an der Brust, da diese wachsen muss, ein Spannungsgefühl spüren. Wegen der ganzen Veränderungen und Beschwerden muss sich die werdende Mutter normalerweise keine Sorgen machen. Sie lassen sich oft durch einfache Maßnahmen lindern. Bei Bedarf kann der Arzt zu Rate gezogen werden.
Noch ein Thema können jetzt Kreislaufsymptome sein. Der Körper muss sich auf eine weitere Komponente einstellen, die mit Blut versorgt sein will, nämlich die Plazenta (der Mutterkuchen) beziehungsweise das Kind in der Gebärmutter. Ebenfalls sorgen hier die Hormone dafür, dass sich die Weite von Blutgefäßen ändert und eine neue Kreislaufsituation ergibt. Auch wird das Blut vermehrt, aber auch dünner, um die Plazenta und indirekt das Kind besser versorgen zu können.
Da in der 7. Schwangerschaftswoche wie in der ganzen Embryonalphase äußerst bedeutsame Organentwicklungen voranschreiten, ist der kindliche Organismus überaus anfällig. Die Mutter sollte sehr darauf Acht geben, dass sie sich gesund ernährt und ihr Verhalten der Situation anpasst. Auf keinen Fall sollte sie rauchen, Alkohol trinken oder andere Drogen nehmen. Eine Medikamenteneinnahme muss immer mit dem Arzt abgesprochen werden, da es recht viele Präparate gibt, die den Embryo schädigen können. Schwere Fehlbildungen oder Fehlgeburten können ansonsten die Folge sein.
Immer noch ist die Versorgung mit genügend Folsäure wichtig. Da die Folsäuremenge in der Nahrung nicht so groß ist, auch bei genauer Einhaltung des optimalen Lebensmittelverzehrs, sollte Folsäure auch mit Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden.
Falls noch nicht geschehen, sollte der Arbeitgeber über die Schwangerschaft in Kenntnis gesetzt werden. Schwangere dürfen gefährdende Tätigkeiten nicht mehr ausüben (z. B. bestimmte körperliche Anstrengungen, Heben schwerer Gegenstände, Umgang mit einigen chemischen Substanzen, Strahlenbelastung). Es besteht gesetzlich im Beruf ein Schutz vor einer Kündigung, allerdings nur, wenn der Arbeitgeber darüber informiert wurde (das ist nur in bestimmten Fällen nachträglich möglich).
Auch in der 7. Schwangerschaftswoche ist natürlich ein Schwangerschaftstest möglich. Der Test ist zu dieser Zeit sehr aussagekräftig. Neben dem bekannten Urintest auf eine Schwangerschaft kann auch eine Blutuntersuchung beim Arzt Aufschluss geben. Gemessen wird jeweils das Schwangerschaftshormon HCG (humanes Chorion-Gonadotropin). Auch kann der Embryo in einer Ultraschalluntersuchung aufgefunden werden.
In der 7. Woche sollte spätestens die erste Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung erfolgen, bei der nach verschiedenen gesundheitlichen Voraussetzungen und Gefahren geschaut wird. Der werdenden Mutter wird der Mutterpass ausgehändigt, in den unter anderem die Untersuchungsergebnisse eingetragen werden.
aktualisiert am 13.04.2021