Die 40. Schwangerschaftswoche ist die letzte Woche des 10. Schwangerschaftsmonats. Es handelt sich auch um die letzte Woche einer durchschnittlich langen Schwangerschaft. Der ermittelte Geburtstermin liegt nämlich am Ende der 40. Schwangerschaftswoche oder 280 Tage nach dem rechnerischen Beginn der Schwangerschaft. Die Wochen werden vom Anfang der letzten Menstruation vor der eigentlichen Schwangerschaft an gezählt, die etwa zwei Wochen vor der Befruchtung liegt. Ein Kind in der 40. Schwangerschaftswoche ist also etwa 38 Wochen alt. Der tatsächliche Geburtstermin kann variieren, in den meisten Fällen liegt er in der 38. bis 42. Schwangerschaftswoche. Die 40. Schwangerschaftswoche ist mit einer mentalen Belastung für die Frau verbunden, denn die Geburtswehen können praktisch jederzeit einsetzen. Als Abkürzung für die Woche gilt 40. SSW.
In der 40. Schwangerschaftswoche kann ungefähr von den Maßen des Kindes ausgegangen werden, die es zu einer durchschnittlichen Geburt hat. Die Werte können allerdings relativ stark abweichen, denn Menschen sind individuell unterschiedlich groß und schwer. In der 40. Schwangerschaftswoche hat das Kind ungefähr eine Körpergröße von 51 Zentimetern. Es wiegt rund 3,5 Kilogramm. Um diese Wochen herum nimmt es mehr an Gewicht als an Körperlänge zu. Alle Organe sind so entwickelt, wie das Kind sie für die Geburt und Folgewochen benötigt. Erst im Zuge der Geburt geschehen weitere bedeutsame Prozesse innerhalb des kindlichen Körpers.
In der Regel hat das Kind eine Position gefunden, die sehr vorteilhaft für die Geburt ist, nämlich mit dem Kopf voran im Becken. In vielen Fällen ist es auch schon relativ tief in das Becken herabgesungen - es wird gesagt, das Kind hat sich eingestellt. Innerhalb der Gebärmutter geht es inzwischen sehr eng zu, die Beine und Arme des Sprösslings sind gebeugt beziehungsweise verschränkt. Gewisse Bewegungen führt das Kind noch aus, auch wenn sie nicht immer so stark von der Mutter gespürt werden. Die Fruchtwassermenge hat abgenommen, weil das Kind sich stärker in der Gebärmutter ausgedehnt hat.
Die Lage des Kindes kann allerdings von der Normalität (Kopf voran) abweichen. In manchen Fällen liegt es quer im Mutterleib oder mit dem Gesäß voran im Becken der Mutter. Des Weiteren gibt es ungünstige Haltungen des Kopfes. Normalerweise ist das Gesicht in Richtung Rücken der Mutter gerichtet. Bei unvorteilhaften Positionen des Kindes kann es notwendig sein, Hilfsinstrumente wie eine Zange oder eine Saugglocke zur Geburt zu verwenden. Manchmal ist ein Kaiserschnitt angezeigt, bei der das Kind operativ aus dem Bauch der Mutter geholt wird.
Als Erleichterung für die Geburt sind die Schädelknochen noch nicht miteinander verwachsen, sie sind verschieblich. Der große Kopf (Kopfumfang etwa 35 Zentimeter) gelangt somit besser durch den Geburtskanal. Auch wenn der Kopf nach der Geburt nicht ganz gerade aussieht, so gewinnt er in den Folgetagen und -wochen wieder seine normale Form. Die Schädelknochen wachsen im Laufe der Entwicklung außerhalb des Mutterleibs schließlich zusammen.
Übrigens kommen nicht sehr viele Kinder genau am vorher ermittelten Geburtstermin auf die Welt. Nur etwa fünf Prozent schaffen eine solche Punktlandung. Die meisten anderen Kinder werden zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach dem Termin geboren. Sollte die Geburt selbst in der 42. Woche noch nicht beginnen, dann wird sie oft künstlich eingeleitet, oder das Kind wird mittels eines Kaiserschnitts auf die Welt geholt. In der 40. SSW ist so etwas gewöhnlicherweise noch nicht notwendig.
Die werdende Mutter hat unter der hohen Körperlast zu leiden, der Bauch ist sehr stark angewachsen. Die große Gebärmutter drückt auf die umliegenden Organe und trägt zu den Beschwerden bei. Durch die bald zu Ende gehende Schwangerschaft können daher Symptome wie Harndrang, unkontrollierter Urinabgang, Sodbrennen, Verstopfung und Übelkeit verursacht werden. Das Gewicht von Brüsten und Bauch drückt auf den Rücken und kann dort Schmerzen verursachen, außerdem kann es im Beckenbereich der Frau schmerzen. Auf dem gespannten Bauch verspürt die Schwangere häufig einen Juckreiz. Die Beine und die Arme sind vielfach geschwollen. In vielen Fällen helfen Hausmittel oder einfache Behandlungsmaßnahmen gegen die Erscheinungen, die die späte Schwangerschaftszeit mit sich bringt.
Nicht nur die körperlichen Wehwehchen können der Schwangeren zu schaffen machen. Die Zeit ist von Ungewissheit und Nervosität geprägt, weil die Geburt im nächsten Moment beginnen könnte, aber auch noch zwei bis drei Wochen auf sich warten lassen könnte. Eine Frage, die sich vor allem den erstgebärenden Müttern stellt, ist, wie die anstehende Geburt erkannt werden kann. Doch auch von unerfahrenen Schwangeren werden die Geburtswehen normalerweise zuverlässig bemerkt.
Schon seit Wochen kommen Vorwehen vor, die auch Übungswehen genannt werden. Die Vorwehen kommen in längeren, ganz unterschiedlichen Zeitabständen und sind relativ schwach. Auf ähnliche Weise äußern sich Senkwehen, die das Kind ein Stück nach unten bewegen. Es liegt dann bereit für den Geburtsvorgang im Becken. Auch dann kann die Geburt aber noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Die richtigen Geburtswehen sind daran erkennbar, dass sie in regelmäßigen, kurzen Abständen (über dreimal die Stunde) auftreten. Sie nehmen an Stärke zu und liegen immer näher beieinander. Bei Geburtswehen sollte sich die Frau mit der Hebamme oder dem Arzt in Verbindung setzen beziehungsweise sich in die Geburtsklinik begeben.
Seit etwa der 32. Schwangerschaftswoche werden Vorsorgeuntersuchungen im zweiwöchigen Abstand vorgenommen. Bei Bedarf können die Termine aber auch öfter anberaumt werden. Ab dem Erreichen des errechneten Geburtstermins am Ende der 40. SSW werden alle zwei Tage Untersuchungen durchgeführt. An den Vorsorgeterminen werden einige Messungen durchgeführt, z. B. des Körpergewichts oder des Blutdrucks des mütterlichen Körpers. Der Arzt testet den Bauch ab, um die Position des Kindes zu erfühlen. Er erfühlt auch, ob der Muttermund schon geweitet ist oder nicht. Eine Urinprobe der Schwangeren wird analysiert, oftmals wird auch eine Blutentnahme durchgeführt. Außerdem wird ein CTG, also ein Cardiotokogramm, aufgezeichnet. Mit dem CTG lassen sich die Herzaktivitäten des Kindes ebenso wie die Wehen aufzeichnen. Deshalb wird das Gerät auch Wehenschreiber genannt. Es kann sinnvoll sein, die Fruchtwassermenge mittels Ultraschall zu kontrollieren.
Die Schwangere hat mit der Situation in der 40. SSW genug Belastungen und sollte sich viel Entspannung genehmigen. Auch auf körperliche Anstrengung sollte sie verzichten. Beschäftigungen für die Zeit um die 40. SSW können beispielsweise Lesen oder gemütliche Abende zu zweit sein. Speziell Spaziergänge sind in der 40. Schwangerschaftswoche empfehlenswert. Sie können unter Umständen den Beginn der Geburtstätigkeit fördern.
Weitere Vorbereitungen für die Geburt und die erste Zeit mit dem Neugeborenen sind gewiss nicht unsinnig. Viele Schwangere geben jetzt dem baldigen Kinderzimmer den letzten Schliff oder putzen viel ihre Wohnung. Die angehende Mutter sollte allerdings aufpassen, dass sie es mit dem so genannten Nestbau nicht übertreibt und sich zu sehr anstrengt. Es ist aber beispielsweise angebracht, sich Essensvorräte anzulegen, um in der schwierigen Zeit mit dem ganz kleinen Kind einige einfach zuzubereitende Mahlzeiten zu haben.
Auch sollte die Kliniktasche fertig bereitstehen. In der Tasche sollten genügend Kleidungsstücke, Pflegeartikel, Unterlagen wie z. B. der Mutterpass und andere benötigte Gegenstände sein. Das Auto sollte jederzeit startklar sein, um rasch in die Klinik gelangen zu können. Alternativ sollte jederzeit genügend Bargeld für ein Taxi in das Geburtshospital bereitliegen. Die Taxigebühr kann normalerweise von der Krankenversicherung zurückverlangt werden.
Trotz des Stresses ist eine ausgewogene Ernährung angeraten. Sie sollte die Mutter und das Kind ausreichend mit Nährstoffen und anderen lebenswichtigen Substanzen versorgen. Die Schwangere sollte genügend Flüssigkeit aufnehmen, beispielsweise durch Trinken von Mineralwasser. Alkohol, Zigaretten oder Drogen sollte die Schwangere nicht konsumieren, denn sie können immer noch zu Störungen führen. Vor einer Medikamenteneinnahme muss eine Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden, denn auch einige Medikamente können sich negativ auf das Kind beziehungsweise die Schwangerschaft auswirken.
aktualisiert am 16.05.2023