Die dritte Schwangerschaftswoche ist die Bezeichnung für Woche Nummer drei nach dem Beginn der letzten Menstruation. Die Schwangerschaftswochen werden von der vorhergehenden Blutung aus gezählt, da sich die Dauer so am besten berechnen lässt. Häufig zu lesen ist die Abkürzung 3. SSW für die dritte Woche.
Am Anfang der 3. Schwangerschaftswoche kommt es zum Eisprung, zur Empfängnis und zur Befruchtung - dies kann jedoch ebenso schon gegen Ende der 2. Schwangerschaftswoche geschehen. Aus der befruchteten Eizelle entwickelt sich durch vielfache Zellteilung der Embryo. Zum Ende der 3. Schwangerschaftswoche hin nistet sich die Frucht ein (Nidation).
Der durchschnittliche Zeitpunkt des Eisprungs, also der Freigabe einer reifen Eizelle durch den Eierstock, liegt bei 14 Tagen nach dem Beginn der letzten Monatsblutung. Abweichungen um einige Tage sind aber normal. Deshalb liegt ein Eisprung oft in den ersten Tagen der 3. Schwangerschaftswoche, häufig aber auch in den letzten Tagen der 2. Woche. Im Ovar (dem Eierstock) verbleiben die Zellen, die die Eizelle zuvor als so genannter Follikel umgeben haben. Die Zellansammlung wird jetzt Gelbkörper genannt, dieser schüttet das Hormon Progesteron aus. Progesteron bewirkt eine stärkere Durchblutung und Veränderung der Gebärmutterschleimhaut, die für die Einnistung benötigt wird.
Innerhalb von 12 bis 24 Stunden nach dem Eisprung wird die Eizelle durch ein Spermium befruchtet. Der Geschlechtsverkehr, der zu einer Schwangerschaft führt, wird Konzeption (Empfängnis) genannt. Die Befruchtung läuft in den meisten Fällen im Eileiter ab. Sobald eine Spermienzelle in die Eizelle eindringen konnte, bildet sich eine undurchdringliche Hülle (Zona pellucida), so dass keine weiteren Spermien mehr hindurchkommen. Die befruchtete Eizelle, nun Zygote genannt, enthält neben dem mütterlichen Erbgut jetzt auch das väterliche Erbgut aus der Spermienzelle. Das Geschlecht des Kindes steht bereits jetzt fest.
Es folgen eine Vielzahl von Zellteilungen, so dass ein Haufen aus immer mehr Zellen entsteht. Der Umfang bleibt zunächst einmal gleich, denn die Hülle des Eies ist immer noch straff. Die einzelnen Zellen werden also immer kleiner. Dieser Zellverbund wird kurz nach der Befruchtung zunächst weiterhin Zygote genannt, daraufhin heißt es Morula und nach erfolgter Einnistung schließlich Blastozyste (Keimblase). Manchmal wird das Kind schon in seiner Frühzeit als Embryo bezeichnet.
Das Kind im frühen Stadium wird über den Eileiter in die Gebärmutterhöhle transportiert. Dafür kontrahiert sich der Eileiter immer wieder und bewegt die Eizelle beziehungsweise Zygote mit Hilfe von Flimmerhärchen weiter. Zum Zeitpunkt der Einnistung hat der „Gewebeklumpen" meist knapp 100 Zellen.
Etwa fünf bis sieben Tage nach der Befruchtung nistet sich das entstehende Kind in der Gebärmutterschleimhaut ein. Das bedeutet, dass ein Teil des Gewebes, der Trophoblast, in die Gebärmutter einwächst. Zwischen den mütterlichen Zellen und dem Trophoblast entwickelt sich ein Austausch von Nährstoffen und Sauerstoff. Der Trophoblast wird somit zum Mutterkuchen (Plazenta). Aus dem anderen Anteil der Frucht entwickelt sich der Embryo.
Wenn die Einnistung erfolgt ist, wird das Hormon HCG (Humanes Chorion-Gonadotropin) ausgeschüttet. Der mütterliche Körper registriert daran, dass eine Schwangerschaft besteht. Bewusst merkt die Mutter davon allerdings nichts, und auch äußerlich ist noch nichts sichtbar. Nur in manchen Fällen werden kleine Gefäße der Gebärmutter durch das Eindringen des späteren Mutterkuchens verletzt. So kann es zu leichten Blutungen kommen, die unter Umständen von der Frau als untypischer Blutabgang bemerkt werden können.
Die Frau weiß in der 3. Schwangerschaftswoche noch nicht, dass sie schwanger ist. Doch sollten Frauen, die wissen, dass sie schwanger werden können und einen Kinderwunsch haben, auf einige Aspekte in der dritten Zykluswoche (beziehungsweise Schwangerschaftswoche) achten. Auf Röntgenbilder sollte verzichtet werden, denn die Strahlen können das Gedeihen des Kindes gefährden. Rauchen und Alkoholkonsum sollten unterlassen werden. Alkohol kann das Gedeihen des Kindes in diesem Stadium verhindern, eine (oft unbemerkte) Fehlgeburt kann vorkommen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt kann Alkohol aber zu bleibenden Schäden eines lebenden Kindes führen. Somit müssen sich Mütter, die in der 3. Schwangerschaftswoche Alkohol getrunken haben, deswegen keine Sorgen um die Gesundheit des Kindes machen.
Die Aufnahme von Folsäure ist weiterhin ratsam. Da meist nicht so viel Folsäure mit der Nahrung aufgenommen wird, können Nahrungsergänzungsmittel vorteilhaft sein. Allgemein ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung vorteilhaft.
Als Schwangerschaftstest wird ein Frühtest angeboten, der auch schon in der späten 3. Schwangerschaftswoche positiv sein kann. Der Frühtest misst das Hormon HCG (Humanes Chorion-Gonadotropin), das eine Schwangerschaft anzeigt. Der Frühtest ist allerdings nicht hundertprozentig sicher. Ein zuverlässiger Schwangerschaftstest kann erst ab etwa der fünften Woche durchgeführt werden, wenn die Monatsblutung ausgeblieben ist.
aktualisiert am 28.08.2017