Die 19. Schwangerschaftswoche gehört zum zweiten Drittel (Trimenon) der Schwangerschaft. Die werdende Mutter hat einen deutlichen Bauch bekommen, die Ausdehnung der Gebärmutter reicht bis auf Nabelhöhe. Das Kind wächst munter weiter und bewegt sich, viele Mütter fühlen dies schon im Bauch. Bei der Längenangabe des Kindes gewinnt die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) gegenüber der Scheitel-Steiß-Länge (SSL) an Bedeutung. Von Kopf bis Fuß misst das Kind derzeit rund 24 Zentimeter, von Kopf bis Gesäß rund 15 Zentimeter. In der 19. Schwangerschaftswoche wird häufig nach dem Geschlecht des Kindes geschaut. In dieser Woche (oder den nächsten Wochen) ist ohnehin eine Ultraschalluntersuchung als Teil der Mutterschaftsvorsorge vorgesehen. Eine gängige Abkürzung für die 19. Schwangerschaftswoche ist 19. SSW.
Der Fötus hat ungefähr eine Länge von 15 Zentimetern (Scheitel-Steiß-Länge, SSL), häufig wird aber jetzt die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) angegeben. Hier misst der Fötus etwa 24 Zentimeter, von der Schädeldecke bis zur Fußsohle. Das Körpergewicht des Babys beträgt zur 19. Schwangerschaftswoche rund 200 bis 250 Gramm. Abgesehen von diesen Werten wird weiterhin oft der Kopfdurchmesser in Querrichtung gemessen, der biparietale Durchmesser. Dieser beträgt in der 19. SSW knapp 4,5 Zentimeter. Das eigentliche Alter des Kindes beträgt nicht 19 Wochen, sondern 17 Wochen. Die Zählung geht nämlich von der vorherigen Menstruationsblutung vor der eigentlichen Schwangerschaft aus, um die Dauer genauer berechnen zu können.
Hauptsächlich sind diese Schwangerschaftsmonate dazu da, dass der Fötus in der Gebärmutter groß genug wird und ausreichend Gewicht aufbaut. Doch auch die Fortentwicklung der Organe und Gewebe bleibt nicht stehen. So kommt es etwa ab der 19. Schwangerschaftswoche zur Bildung weißer Blutkörperchen (Leukozyten) in Leber und Milz. Das Abwehrsystem des Fötus beginnt zu funktionieren, es können bereits Antikörper gebildet werden.
Die ersten Kopfhaare können um die 19. Schwangerschaftswoche zum Vorschein kommen. Der Körper ist bereits mit feinen Haaren bedeckt, der Lanugo-Behaarung, die um die Geburt herum wieder ausfällt. Auch die so genannte Käseschmiere (Vernix caseosa), eine talgartige Substanz, hat sich in der 19. SSW bereits gebildet und schützt die Haut vor äußeren Einflüssen.
Das Baby bewegt sich viel und trainiert alle möglichen Muskeln von den Gliedmaßen bis zum Zwerchfell. Seine Umgebung nimmt es einigermaßen gut mit den Sinnen wahr, auch wenn es noch nicht alle Reize zuordnen kann. Prinzipiell kann es sehen, hören, schmecken und auch riechen, der Tastsinn ist jetzt gut entwickelt. Durch die Schaffung von weiteren Nervenverknüpfungen wird die Funktion des Gehirns verbessert.
Die Frau hat inzwischen einen kleinen, runder gewordenen Babybauch. Viele Außenstehende bemerken den Bauch jetzt - die Schwangerschaft lässt sich kaum noch von der Hand weisen. Um die 19. Woche herum können sich auch schon die ersten Schwangerschaftsstreifen zeigen. Die Gebärmutter ist wieder größer geworden und reicht in der 19. Schwangerschaftswoche ungefähr bis zum Bauchnabel hoch. Spätestens jetzt kann Umstandsmode interessant werden, um sich modisch und dennoch bequem kleiden zu können.
Viele Mütter in der 19. Schwangerschaftswoche können das Kind im Bauch mit dessen Bewegungen spüren. Dies kann unter Umständen sogar so weit reichen, dass Schlafstörungen möglich sind. Inzwischen können auch andere Menschen wie der werdende Vater von außen die Bewegungen erfühlen.
Nicht wenige Schwangere haben um diese Phase herum mit einer Schwellung in der Nase zu kämpfen. Der Grund liegt meist in der Vermehrung der Blutmenge im Körper. Die Verstopfung der Nase lässt sich mit einem Meersalz-Nasenspray behandeln. Die sonst üblichen Nasensprays sollten von Schwangeren erst einmal nicht eigenmächtig eingesetzt werden. Der behandelnde Arzt beurteilt, ob solche Sprays eventuell trotzdem notwendig und sinnvoll sein können.
Erste Wehen können sich sogar jetzt schon bemerkbar machen. Es handelt sich in der Regel um die so genannten Übungswehen. Die Übungswehen sind kurzdauernd (unter einer Minute), es kommt dabei zu einem Spannungsgefühl und nur manchmal zu Bauchschmerzen. Übungswehen sind harmlos und normal, die Gebärmuttermuskulatur wird mit ihnen für die Geburt trainiert. Bei längeren oder regelmäßig wiederkehrenden Wehen kann es sich dagegen um richtige Geburtswehen handeln, gegen die in dieser Phase unbedingt wehenhemmende Mittel gegeben werden müssen. Falls sich die Schwangere über solche Bauchbeschwerden unklar ist, sollte sie sich lieber ihrem Arzt vorstellen. Das gilt auch für andere Symptome während der Schwangerschaft, die ihr auffällig und ungewöhnlich erscheinen oder sehr stark sind.
Bei einigen werdenden Müttern kann sich das Problem zeigen, dass die Hautpigmente überschießend sichtbar werden. Vor allem bei langen Aufenthalten in der Sonne kann es zu auffälligen Flecken des Gesichts kommen (Chloasma). Auf dem Bauch kann die Mittellinie ebenfalls sehr dunkel gefärbt sein (Linea nigra). Solche Erscheinungen lassen sich gering halten, wenn auf zu viel Sonne verzichtet wird. Schutzmaßnahmen wie Sonnencreme oder schattenspendende Hüte sollten verwendet werden. Sonne hat aber auch die gute Eigenschaft, dass sie die Vitamin-D-Bildung im Körper anregt. Deshalb wird empfohlen, eine gewisse Zeit (10 bis 15 Minuten täglich) in die Sonne zu gehen, wenn sie nicht so stark scheint (morgens, abends).
Jetzt kann eine Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden, die insbesondere einen Ultraschall beinhaltet (die zweite große Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung). Im Ultraschall wird beim Kind kontrolliert, ob es sich normal entwickelt hat oder ob sich Auffälligkeiten zeigen. Die Lage des Mutterkuchens (Plazenta) wird beurteilt, auch nach Bewegungen des Kindes wird geschaut. Das Geschlecht lässt sich ebenfalls bestimmen - manche Eltern wollen dies vor der Geburt gar nicht wissen und sollten dies vor der Untersuchung dann dem Arzt sagen. Die Länge des Babys wird in dieser Untersuchung als Scheitel-Fersen-Länge vermessen. Dazu werden einige Messungen wie Kopfdurchmesser, Kopfumfang, Rumpf-Querdurchmesser (Abdomen-Thorax-Durchmesser, ATD) oder Länge des Oberschenkelknochens (Femurlänge) zusammengetragen und daraus die Gesamtgröße des Kindes errechnet.
Weitere Punkte dieses Untersuchungstermins sind das CTG (Cardiotokogramm, Aufzeichnung der Herztöne des Fötus), Blutentnahme und Urinabgabe (beides wird im Labor analysiert), Abtastuntersuchung (unter anderem Feststellung der Gebärmutterausdehnung), Messung des Blutdrucks und Wiegen der Mutter. Diese ganzen Untersuchungsergebnisse werden in den Mutterpass eingetragen, den die Schwangere bei der ersten Vorsorgeuntersuchung erhalten hat. Der jetzige Vorsorgetermin muss nicht unbedingt in der 19. Schwangerschaftswoche vorgenommen werden, sondern kann bis zur 22. Woche erfolgen.
Die Schwangere sollte ab etwa der 19. Schwangerschaftswoche noch mehr Flüssigkeit aufnehmen. Empfehlenswert sind drei Liter Wasser am Tag. Dazu sollte sie sich ausgewogen ernähren mit genügend lebenswichtigen Stoffen für das Kind und sie selbst. Unter anderem sollte die Ernährung genügend Calcium und Vitamine enthalten.
Dagegen sollen Alkohol, Zigaretten und Drogen nicht konsumiert werden, weil sie die gesunde Entwicklung des Fötus stören. Koffein ist erlaubt, aber nur in begrenzter Menge. Mehr als ein oder vielleicht zwei Tassen Kaffee am Tag sollten es nicht sein. Bei Medikamenten müssen sich Schwangere mit ihrem Arzt absprechen, da viele Mittel ebenfalls das Kind gefährden können.
Der Bauch wird von den meisten werdenden Müttern als noch nicht so störend empfunden, so dass Sport nicht nur in Frage kommt, sondern auch Spaß macht. Für die Gesundheit und Fitness müssen jetzt aber keine Höchstleistungen erbracht werden. Der Sport sollte in einer mäßigen Intensität betrieben werden und keine stärkeren Risiken aufweisen. In Frage kommen beispielsweise Yoga, spezielle Gymnastik, Walking oder Schwimmen. Doch auch in vielen anderen Sportarten kann die Stärke an die Schwangerschaft angepasst werden.
aktualisiert am 16.05.2023