Die Zervixinsuffizienz beschreibt die Verkürzung des Gebärmutterhalses und Öffnung des Muttermundes noch vor der 37. Schwangerschaftswoche. Das kann gefährlich für das ungeborene Baby sein. Durch diese Gebärmutterhalsschwäche kann es zu Frühgeburten oder Fehlgeburten kommen. Deshalb wird alles daran gesetzt, die Schwangerschaft bis zu einer späten Schwangerschaftswoche zu verlängern. Dazu ist es notwendig, bestimmte Risikofaktoren zu vermeiden.
Die Zervixinsuffizienz kann verschiedene Ursachen haben. In manchen Fällen können diese nicht verhindert werden, so etwa bei Mehrlingsgeburten und erhöhtem Druck auf die Gebärmutter oder bei vorangegangenen Operationen wie einer Konisation, die das Gewebe des Muttermundes vermindert.
Gebärmutterhalsschwäche kann aber auch durch Infektionen ausgelöst werden. Diese sind schnellstmöglich mit Antibiotika und entsprechenden Medikamenten zu behandeln. Um eine Infektion zu vermeiden, insbesondere bei bestehender Zervixinsuffizienz, ist auf ausreichend Hygiene zu achten. Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass die Frau selbst ihren Muttermund ertasten kann. Besonders bei schon festgestellter Gebärmutterhalsschwäche ist der Drang oftmals groß, selbst zu überprüfen, inwieweit sich der Muttermund öffnet. Hier ist äußerste Vorsicht geboten, denn das Ertasten des Muttermundes bringt das Risiko mit sich, eine Infektion hervorzurufen.
Generell ist es dringend empfohlen, während einer Schwangerschaft vollständig auf den Konsum von Nikotin zu verzichten. Nikotin ist eine häufige Ursache für Zervixinsuffizienz, da hier die Produktion von Hormonen angeregt wird, die eine Gebärmutterhalsschwäche auslösen können. Nikotin ist nicht nur häufiger Auslöser für eine frühzeitige Geburt, es beeinträchtigt auch die Entwicklung des Kindes und wirkt sich schädlich auf den Verlauf der Schwangerschaft aus.
Alkohol ist während einer Schwangerschaft ebenfalls zu vermeiden. Dem Kind zuliebe und um Komplikationen vorzubeugen, sollte die Mutter während der Schwangerschaft auf gesunde und abwechslungsreiche Ernährung achten. Kaffee ist dabei zwar erlaubt, aber in großen Mengen eher zu vermeiden. Wurde langfristige Bettruhe verordnet, kann es hilfreich sein, verdauungsfördernde Lebensmittel zu sich zu nehmen, damit der Darm nicht träge wird und das Stuhlganglassen ohne zu starken Druck möglich ist.
Die körperliche Belastung spielt eine wichtige Rolle beim Verlauf der Schwangerschaft. Bei dem Risiko einer Zervixinsuffizienz oder bei bereits bestehender Gebärmutterhalsschwäche sollte die Belastung so weit wie möglich vermieden werden. Hier kommt nicht selten ein Beschäftigungsverbot zum Einsatz, wenn der Arbeitsplatz der Schwangeren es nicht möglich macht, sich ausreichend zu schonen. Während einer Zervixinsuffizienz sollte auf keinen Fall schwer gehoben werden, auch sonstige körperliche Anstrengungen sind zu vermeiden. Das betrifft in den meisten Fällen auch leichte Sportarten wie Schwimmen oder die körperlichen Übungen beim Geburtsvorbereitungskurs. Nicht selten verordnet der Arzt hier strikte Bettruhe über mehrere Wochen, wobei das Becken hoch gelagert wird, um den Druck auf den Muttermund zu nehmen.
Langes Sitzen verursacht ebenfalls Druck auf den Muttermund und sollte ebenso eingeschränkt werden wie Geschlechtsverkehr. Generell ist Geschlechtsverkehr in der Schwangerschaft erlaubt, bei bestehender Zervixinsuffizienz kann dieser jedoch negative Auswirkungen haben. Was erlaubt ist oder lieber unterlassen wird, kann am besten der Arzt einschätzen. Beispielsweise sollte nicht zu heiß geduscht werden und ausgedehnte heiße Vollbäder können wehenfördernd sein.
Ebenso wie körperliche Belastung sollte Stress in der Schwangerschaft vermieden werden, da dieser die Zervixinsuffizienz noch verstärken kann. Hierzu zählt insbesondere beruflicher Stress, aber auch im Privatleben sollte so viel Harmonie wie möglich herrschen. Entspannungsübungen bringen Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht. Ebenso sollte in der Schwangerschaft nicht darauf verzichtet werden, sich selbst und dem Körper etwas Gutes zu tun und sich ausreichend zu schonen.
aktualisiert am 13.02.2017