Die Zervixinsuffizienz ist eine Verkürzung und Erweiterung des Gebärmutterhalses noch vor der 37. Schwangerschaftswoche. Dadurch kann es im zu frühen Stadium der Schwangerschaft zu Fehlgeburten oder Frühgeburten kommen, was ein erhebliches Risiko für Mutter und Kind darstellt. Es gibt einige Risiken, die eine Zervixinsuffizienz begünstigen. Darunter zählen auch frühere Behandlungen des Gebärmutterhalses im Zuge der Krebsvorsorge.
Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung einer Zervixinsuffizienz, deren Vorbeugung nicht immer möglich ist. Allgemein lässt sich sagen, dass ein gesunder Lebenswandel mit Verzicht auf Nikotin, Alkohol und übermäßigen Kaffeekonsum dazu beiträgt, dass die Schwangerschaft einen positiven Verlauf nimmt. Weiterhin sollte Stress und seelische sowie körperliche Belastung weitestgehend vermieden werden, damit die Geburt nicht zu früh eingeleitet wird. Auch Über- und Untergewicht kann negative Folgen haben und sollte im besten Fall schon vor der Schwangerschaft behandelt werden. Trotzdem gibt es einige Risiken für die Entstehung einer Gebärmutterhalsschwäche, die man nicht vorab vermeiden kann, wie etwa eine Konisation vor der Schwangerschaft. Diese Gewebeentnahme (Biopsie) wird durchgeführt, wenn durch Zellveränderung ein Verdacht auf die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs besteht und sollte daher trotz des Risikos der Zervixinsuffizienz nicht vermieden werden.
Die Konisation gehört zu den Untersuchungen bei Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs. Im Zuge von regelmäßigen Frauenarztbesuchen wird auch die Krebsvorsorge vorgenommen. Hierzu zählt ein Abstrich vom Muttermund, der bei veränderten Zellen eine weitere Behandlung erforderlich macht. Der Arzt entnimmt daraufhin eine Gewebeprobe vom Muttermund mithilfe eines Skalpells, einer Elektroschlinge oder eines Lasers. Die Konisation kann unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose erfolgen. In einigen Fällen kommt eine Spinalanästhesie, auch Rückenmarksnarkose genannt, zum Einsatz. Bei der Konisation wird ein kegelförmiges Stück aus dem Gebärmutterhals der Betroffenen entfernt, damit es zu weiteren Untersuchungen der Krebserkennung ins Labor eingeschickt werden kann. Die Biopsie am Muttermund ist nur eine kleine Operation, bei der nicht viel Gewebe entfernt wird. Eine vorangegangene Konisation kann aber auch Einfluss auf das Bindegewebe haben und eine Gebärmutterhalsschwäche verursachen.
Eine Konisation kann auf Dauer die Beschaffenheit und Form des Gebärmutterhals beziehungsweise des Muttermundes verändern. Das kann dafür sorgen, dass der Muttermund bei einer späteren Schwangerschaft nicht mehr richtig verschlossen ist oder sich frühzeitig öffnet. Die dadurch entstehende Muttermundschwäche ist eine Folge der Entnahme von Gewebe und der Veränderung der Form des Muttermundes. Weiterhin kann der äußere Muttermund nach der Konisation vernarben, was sich gegenteilig auf die Beschaffung des Gebärmutterhalses auswirkt. Hier kann es zu einer Verzögerung des Geburtsverlaufes kommen und gegebenenfalls einen Kaiserschnitt notwendig machen.
aktualisiert am 16.11.2023