Rechtzeitig vor dem Geburtstermin sollte die werdende Mutter eine Tasche oder einen Koffer für den Klinikaufenthalt zur Entbindung packen. In die Kliniktasche gehören alle wichtigen Utensilien, die für die Zeit um die Geburt herum benötigt werden. Mitnehmen sollte die Mutter die erforderlichen Papiere, Bekleidung und Pflegeartikel für sich und das Kind, persönliche Dinge für das Wohlbefinden sowie etwas Proviant. Eine Checkliste zum Packen hilft, nichts Wichtiges für die Kliniktasche oder den Klinikkoffer zu vergessen. Das gepackte Behältnis sollte so bereitstehen, dass sie ohne weiteren Aufwand mitgenommen werden kann und alles vollständig ist.
Bei einer Schwangerschaft lässt sich nicht genau vorhersagen, wann der Geburtsvorgang anfängt und wann die Mutter in die Klinik gehen muss. Deshalb sollte der Klinikkoffer oder die Kliniktasche schon einige Zeit vor dem ermittelten Geburtstermin gepackt sein - je früher, desto besser. Empfohlen wird, die Tasche schon zwei Monate vor dem Entbindungstermin fertig zu haben. Allerspätestens sollte sie einen Monat vorher bereitstehen, zum Anfang der 37. Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt steigt die Wahrscheinlichkeit stärker an, dass es zur Geburt kommt.
Die Kliniktasche oder den Klinikkoffer scheinbar vorzeitig in Bereitschaft zu haben, ist in jedem Fall sinnvoll. Schließlich können schon unerwartet früh Geburtswehen eintreten. In diesem Fall muss die Mutter oder der Partner nicht in dem Stress alles eilig zusammensuchen in der Gefahr, wichtige Dinge zu vergessen. Außerdem nimmt es ein Stück weit die Anspannung, zu wissen, dass das Behältnis jederzeit mitnahmebereit ist.
Checklisten geben einen Anhaltspunkt, was alles mitgenommen werden muss. Beim Packen müssen angehende Mütter aber nicht stur nach einem Schema vorgehen. Sie können die Checkliste um ganz persönlich wichtige Dinge erweitern oder individuell nicht benötigte Sachen weglassen. Doch sollten Mütter bedenken, dass in der Klinik oft nicht übermäßig viel Platz für alles Mögliche vorhanden ist. Auch stellt die Klinik viele Hilfsmittel zur Verfügung, was die Mutter dann nicht extra mitnehmen muss (oft z. B. Handtücher). Sie kann sich deshalb vorher erkundigen.
Gegenstände, die in der Zeit vor der Geburt benötigt werden (Ausweise, Brille), sollten nach der Verwendung gleich wieder in die Kliniktasche gesteckt werden.
Bei der Auswahl der Sachen, die die werdende Mutter mitnehmen will, muss sie überdenken, was wirklich möglich und sinnvoll ist. Auch wenn sie es als sehr angenehm empfindet, viele persönliche Sachen dabei zu haben, könnte es für das begrenzte Platzangebot zu viel sein. Einige Gegenstände dürfen auch manchmal nicht in die Klinik genommen werden. Dies sollte sie zuvor erfragen. Dafür sollte die werdende Mutter reichlich Kleidung mitnehmen, weil sie öfter das Bedürfnis bekommen kann, etwas Frisches anzuziehen. Im Zuge dessen, die Kliniktasche vorzubereiten, kann die Frau passenderweise auch organisatorische Dinge regeln.
Wer sich unsicher ist, was in die Kliniktasche oder den Klinikkoffer gepackt werden sollte, kann auch die Hebamme ansprechen. Sie wird Erfahrung damit haben, welche Gegenstände eher nützlich oder eher unwichtig sind und welche Sachen oft vergessen werden.
Wenn die Kliniktasche vergessen wurde oder etwas darin fehlt, ist dies nicht so dramatisch. Bei den meisten Sachen reicht es, wenn z. B. der Partner sie nachbringt. Außerdem stellen die Kliniken viele Artikel auch selbst, sie sind darauf eingestellt, welche Sachen die Gebärenden und die Neugeborenen benötigen. Am wichtigsten ist es, den Mutterpass zur Entbindung mitzubringen. Deshalb sollte auch keine Panik aufkommen, wenn die angehende Mutter wegen Ereignissen wie z. B. dem Blasensprung akut in die Klinik gefahren werden muss und die Tasche in dem Moment nicht mehr rechtzeitig geholt werden kann.
Beim Inhalt des Klinikkoffers beziehungsweise der Kliniktasche steht im Vordergrund, dass die Dinge einfach zu handhaben sind. Die Babykleidung sollte z. B. so gewählt werden, dass das Kind leicht anzuziehen ist. Textilien mit Verschlüssen oder zum Umwickeln besser zu handhaben als Sachen, die mühsam über den Kopf gezogen werden. Die neue Säuglingskleidung sollte erst einmal weich und behaglich sein. Sie sollte am besten zweimal gewaschen werden, bevor sie zum Einsatz kommt. Weil das Baby die Temperatur noch nicht gut selbst regeln kann, sollten die Kindersachen insgesamt weder zum Hitzestau führen noch zu dünn sein. Die Mutter kann sich grob danach richten, dass das Kind eine Lage an Kleidung mehr anhaben sollte als sie. Dennoch sollte es nicht übermäßig warm angezogen werden.
Eine Brille ist für die Mutter in der Situation meist praktischer als die Handhabung der Kontaktlinsen. Ein Laptop kann zwar zunächst willkommen und brauchbar erscheinen, stört aber viele Mütter dann doch eher und ist ihnen lästig. Sie möchten sich ohnehin mehr mit der Geburt und mit ihrem Sprössling befassen, ohne sich durch solche Gerätschaften ablenken zu lassen.
Statt einer einzelnen Tasche oder eines Koffers kann sich die Schwangere auch zwei Taschen packen. In die erste Tasche gehören dann alle kurzfristig wichtigen Artikel für die Geburt selbst. Die zweite, zunächst weniger wichtige Tasche enthält Bekleidung und andere Dinge für den weiteren Aufenthalt in der Klinik. Der Partner kann sie auch erst später mitbringen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die zweite Tasche gar nicht gebraucht wird, denn nach reibungsloser Geburt können Mutter und Kind oft bald nach Hause gehen.
aktualisiert am 18.12.2020