Eine Eileiterschwangerschaft ist für jede Frau eine schmerzhafte Erfahrung. Vor allem wenn der Kinderwunsch groß ist, sitzt die Trauer über die Fehlgeburt tief. Viele Frauen möchten daher am liebsten direkt nach der Eileiterschwangerschaft einen weiteren Versuch wagen. Experten raten jedoch dazu, dem eigenen Körper zuerst Erholung zu gönnen und mit der nächsten Schwangerschaft etwas abzuwarten.
Wenn eine Fehleinnistung den plötzlichen Abgang des Embryos zur Folge hatte oder die Eileiterschwangerschaft durch eine OP beendet wurde, besteht bei vielen Frauen weiter der Wunsch nach einem Kind. Sie wollen daher nicht unnötig warten und fragen sich, wann der ideale Zeitpunkt für eine weitere Schwangerschaft ist. Pauschal lässt sich dazu nur schwer eine Aussage treffen. Damit die folgende Schwangerschaft ohne Komplikationen verläuft, gelten für die Patientin folgende Bedingungen:
Oftmals führt eine Eileiterschwangerschaft zu seelischem Druck. Die Patientin macht sich möglicherweise selbst Vorwürfe und fragt sich, wie sie die Fehleinnistung hätte verhindern können. Die Betroffene sollte sich vor einer weiteren Schwangerschaft daher nicht nur körperlich, sondern auch psychisch erholen. Vielen hilft es, mit einer Vertrauensperson über die Erfahrungen zu sprechen, um Ängste abzubauen und diese nicht zu verdrängen. Wenn die Betroffene mit dem vorangegangenen Ereignis abgeschlossen hat und sich voll auf die folgende Schwangerschaft konzentrieren kann, ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Der Rat geht deshalb bei vielen Frauen dahin, nach Ende der Eileiterschwangerschaft rund drei Monate abzuwarten.
Sollte die Eileiterschwangerschaft durch einen natürlichen Abgang beendet worden sein, steht einer erneuten Schwangerschaft theoretisch nichts im Wege. Insofern sich die Frau fit für eine weitere Schwangerschaft fühlt, kann das Paar die Familienplanung direkt fortsetzen. Der Zeitraum, der zwischen einer Eileiterschwangerschaft und dem nächsten Versuch herrscht, nimmt Studien zufolge keinen Einfluss auf das Wiederholungsrisiko einer erneuten Eileiterschwangerschaft.
Falls der Embryo operativ entfernt worden ist, spielt der Zustand des betroffenen Eileiters eine wichtige Rolle. Konnte der Arzt den Eileiter erhalten, liegt die Chance einer natürlichen Schwangerschaft bei rund 70 Prozent. Sollte der Eileiter entfernt worden sein, können über 50 Prozent der Patientinnen normal schwanger werden, indem die Funktion des zweiten Eileiters genutzt wird. Die Frauen sollten sich allerdings im Klaren sein, dass eine vorangegangene Eileiterschwangerschaft das Wiederholungsrisiko für eine weitere Fehleinnistung erhöht.
Bei Frauen, die durch die Operation unfruchtbar geworden sind, besteht immer noch die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung. Obwohl auch bei den sogenannten In-vitro-Befruchtungen die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft besteht, ist die Chance für eine gesunde Schwangerschaft sehr hoch.
Während die Frau bei einem natürlichen Abgang (Abort) oder nach Ende des operativen Eingriffs nicht unbedingt warten muss, verlangt die medikamentöse Therapie etwas Wartezeit. Bei dieser medikamentösen Behandlung wird der Wirkstoff Methotrexat (MTX) eingesetzt, der noch einen Einfluss auf eine zu früh folgende Schwangerschaft haben kann. MTX ist ein Zellgift, das auch in der Chemotherapie zur Behandlung von Tumorerkrankungen eingesetzt wird. Wird eine Eileiterschwangerschaft frühzeitig erkannt, kann die Eileiterschwangerschaft durch eine Spritze mit Methotrexat ohne OP beendet werden. Vor einer weiteren Schwangerschaft jedoch sollte der Körper das Mittel wegen dessen Auswirkungen auf die Zellen komplett ausgeschieden haben. Studien haben gezeigt, dass der Wirkstoff die gesunde Entwicklung des Embryos gefährden kann. Betroffene sollten daher mindestens drei Monate mit dem Versuch einer weiteren Schwangerschaft warten.
aktualisiert am 07.02.2018