Bleibt die Regelblutung aus, nutzen die meisten Frauen einen Schwangerschaftstest aus der Apotheke. Entscheidend für ein positives Ergebnis ist der sogenannte HCG-Wert. Beim HCG handelt es sich um ein Hormon (humanes Chorion-Gonadotropin, auch Beta-HCG, Beta-humanes Choriongonadotropin). Liegt eine Schwangerschaft vor, stellt der Mutterkuchen das Schwangerschaftshormon HCG vermehrt her. Allerdings ist dies sowohl bei einer Schwangerschaft in der Gebärmutter als auch bei einer Fehleinnistung der Fall. Um eine Fehleinnistung wie eine Eileiterschwangerschaft oder Bauchhöhlenschwangerschaft auszuschließen, ist ein Arztbesuch unumgänglich.
Wenn eine Eizelle durch ein Spermium befruchtet wird, durchläuft sie anschließend innerhalb weniger Tage den Eileiter, um danach im Uterus (Gebärmutter) heranzureifen. Auf 100 Schwangerschaften kommen allerdings ein bis zwei Schwangerschaften, bei denen eine Fehleinnistung vorliegt. In den meisten Fällen liegt eine Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität) vor. Die Eizelle bleibt an einer Stelle im Eileiter haften und nistet sich dort ein. Andere Fehleinnistungen stellen die Bauchhöhlenschwangerschaft oder die Einnistung in den Eierstöcken dar, die jedoch deutlich seltener sind.
Unabhängig davon, wo sich die Eizelle eingenistet hat, stellt der Mutterkuchen (Plazenta) nun vermehrt das Schwangerschaftshormon HCG her. Damit ein gewöhnlicher Schwangerschaftstest positiv ausfällt, muss ein bestimmter HCG-Wert überschritten werden. Der Wert ist jedoch ebenso bei einer Fehleinnistung überschritten. Um eine ektopische Schwangerschaft, also eine Schwangerschaft außerhalb des Uterus festzustellen, ist ein Arztbesuch notwendig. Besonders wenn die schwangere Frau unter folgenden Symptomen leidet, sollte der Frauenarzt innerhalb kurzer Zeit aufgesucht werden:
Hierbei handelt es sich um Anzeichen, die auf eine Eileiterschwangerschaft hindeuten. Besonders zwischen der 6. und der 9. Schwangerschaftswoche zeigen sich die Symptome ausgeprägter. Zu diesem Zeitpunkt wird der Eileiter durch den wachsenden Embryo so stark gedehnt, dass es zu den genannten Beschwerden kommt.
Um eine extrauterine (außerhalb des Uterus liegende) Schwangerschaft auszuschließen beziehungsweise zu bestätigen, hat der Arzt verschiedene Möglichkeiten. Insbesondere wird er der Schwangeren Blut abnehmen. Hier wird ebenfalls der HCG-Wert überprüft, allerdings kann das Labor den Wert des Hormons genau bestimmen. Im Normalfall verdoppelt sich der HCG-Wert jeweils etwa nach zwei Tagen. Sollte eine Fehleinnistung stattgefunden haben, ist der Wert zwar erhöht, entspricht jedoch nicht der üblichen Konzentration im Blut. Bei einer Fehleinnistung ist es keine Seltenheit, dass der HCG-Wert nach einem schnellen Anstieg wieder absinkt oder unverändert bleibt.
Um den Verdacht zu bestätigen, bietet sich eine Ultraschalluntersuchung an. Je weiter die ektopische Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto eindeutiger ist die Diagnose. Nach rund sechs Wochen lässt sich die eingenistete Frucht mittels Ultraschall sehr gut darstellen, sodass die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft oder die Feststellung einer normalen Schwangerschaft als eindeutig gewertet werden kann.
aktualisiert am 16.05.2023