Bei einer Notfallcerclage handelt es sich um einen operativen Eingriff, der durchgeführt wird, wenn sich der Muttermund vorzeitig öffnet oder ein Vorfall der Fruchtblase vorliegt (prolabierte Fruchtblase). Ein Vorfall der Fruchtblase birgt das Risiko, dass sie frühzeitig platzt und es zur Fehlgeburt kommt.
Zu unterscheiden ist die
Die Notfallcerclage wird häufig zusammen mit anderen Mitteln angewendet, um eine bedrohte Schwangerschaft zu verlängern. Dazu zählen beispielsweise Medikamente, die Wehen unterdrücken.
Eine Notfallcerclage wird vorgenommen, wenn
Ziel der Notfallcerclage ist es, einem späten Abort oder einer zu frühen Geburt zuvorzukommen. Die Chancen, das Kind lange genug auszutragen, lassen sich damit erhöhen. Doch mittlerweile haben sich auch nicht-invasive Methoden bewährt.
Bei Infektionen und bei Mehrlings-Schwangerschaften scheinen weder die therapeutische noch eine Notfallcerclage das Mittel der Wahl zu sein. Dies bestätigen verschiedene Studien und klinische Untersuchungen.
Die Cerclage ist eine Methode, die nicht ganz unumstritten ist, weil sie eine ganze Reihe von Risiken für Mutter und Kind mit sich bringt. Deshalb muss jeder Eingriff sorgfältig abgewogen werden.
Vor allem die Notfallcerclage birgt ein hohes Infektionsrisiko. Wegen des hohen Infektionsrisikos nach einer Notfallcerclage werden Schwangere nach dem Eingriff im Krankenhaus unter Beobachtung gestellt. Vorsorglich werden die Patientinnen mit Antibiotika behandelt. Besonders wichtig ist es, Entzündungen der Eihäute, Amnioninfekte, zu verhindern. Treten sie ein, ist häufig sogar ein Abbruch der Schwangerschaft notwendig.
Von einer Muttermundschwäche (Zervixinsuffizienz) ist die Rede, wenn sich der Gebärmutterhals vorzeitig öffnet. Dies kann bereits zu Beginn des zweiten Schwangerschaftsdrittels, also ab der 14. oder 15. Woche geschehen. In diesen Fällen droht möglicherweise, aber nicht zwingend, eine Fehlgeburt. Bei vielen Fehl- oder Frühgeburten lässt sich keine einzelne, eindeutige Ursache festlegen. In den wenigsten Fällen ist eine Muttermundschwäche der tatsächliche oder alleinige Auslöser.
Im Normalfall schließt der Gebärmutterhals (Zervix) bis zum Ende einer Schwangerschaft die Gebärmutter vollkommen ab. Das verhindert, dass das Gewicht des Fetus und der Fruchtwassers nach unten drücken. Zudem können auch keine schädlichen Bakterien über den Urogenitaltrakt eintreten.
Folgende Ursachen können zu einer Zervixinsuffizienz führen:
Der Druck des Fetus und des Fruchtwassers wird dann womöglich zu groß und eine verfrühte Geburt droht.
Eine Barriere gegen Infektionen stellt nur der Frühe Totale Muttermundverschluss nach Saling dar. Dabei wird der Muttermund zugenäht und durch Entfernen der obersten Hautschicht ein vollständiges Zusammenwachsen des Gewebes provoziert. Dieser Eingriff wird empfohlen, wenn eine Frau beispielsweise
Besonders wenn sie zuvor bereits Fehlgeburten hatte, kann der Frühe Totale Muttermundverschluss helfen.
Neben der Cerclage kommen noch weitere Möglichkeiten in Frage. Eine moderne Alternative ist ein Vaginalgel, das das Hormon Progesteron enthält. Progesteron hilft bei der Behandlung vorzeitiger Wehen (Tokolyse). Dessen Anwendung trägt offenbar zur Stabilität des Muttermundes bei und hilft, die Schwangerschaft ausreichend zu verlängern. Spezielle Vaginalpessare, die zur Stützung der Gebärmutter eingesetzt werden, kommen ebenfalls zum Einsatz. Allerdings ist der Erfolg wissenschaftlich noch nicht gesichert. Häufig kombiniert der behandelnde Arzt wehenhemmende Medikamente mit der Notfallcerclage.
Eine Notfallcerclage birgt Risiken, die nicht unerheblich sind. Bereits durch eine Cerclage erhöht sich das Risiko einer Infektion um bis zu 16 Prozent, eines vorzeitigen Sprungs der Blase um bis zu 18 Prozent und bleibender Narben am Muttermund um bis zu 5 Prozent. Durch eine Notfallcerclage verdoppelt sich das Risiko.
In einigen Situationen darf keinesfalls eine Notfall-Cerclage durchgeführt werden, unter anderem
Eine Cerclage ist nicht ohne Risiken. Die Notfallcerclage birgt noch höhere Risiken. Wird der Eingriff durchgeführt, dann werden eine prophylaktische Antibiotikagabe und die medizinische Überwachung der werdenden Mutter veranlasst.
aktualisiert am 28.05.2018