"Bin ich schwanger?" ist eine der brennendsten Fragen, die sich junge Frauen stellen. Verschiedene Anzeichen können darauf hinweisen, dass eine Schwangerschaft vorliegt. Das bekannteste Merkmal der Schwangerschaft ist, dass die Menstruation wegfällt. Doch es gibt noch eine Reihe weiterer Hinweise auf eine Schwangerschaft, die teils schon früher auftreten. Zu nennen sind beispielsweise Heißhunger oder Übelkeit. Als Schwangerschaftsanzeichen gilt auch eine gleichbleibend erhöhte Basaltemperatur, also die Körpertemperatur am Morgen. Alle diese Zeichen können jedoch täuschen, so dass erst ein richtiger Schwangerschaftstest Klarheit bringt.
Verschiedene Schwangerschaftssymptome können bereits sehr früh auftreten, manchmal sobald sich die junge Frucht in der Gebärmutter einnistet. Einige Frauen spüren schon in der 4. Schwangerschaftswoche (ein bis zwei Wochen nach der Empfängnis) Schwangerschaftsanzeichen, einige aber erst in der 5. oder gar in der 6. Schwangerschaftswoche. Diese Symptome sind allerdings keinesfalls eindeutig. Dennoch kann sich die Frau schon einmal darauf einrichten, möglicherweise schwanger zu sein. Je mehr etwaige Schwangerschaftsanzeichen bestehen, umso eher kann die Frau wirklich schwanger sein.
Ein typischer Hinweis einer Schwangerschaft ist der Heißhunger. In vielen Fällen hat dieser Heißhunger die Besonderheit, dass die Frau Lust auf Lebensmittelzusammenstellungen hat, die anderen merkwürdig erscheinen. Andererseits kann auch Übelkeit und Abneigung gegen bestimmte Nahrung auftreten, wenn eine Frau schwanger geworden ist. Eventuell ist Erbrechen möglich. In manchen Fällen besteht ein Ziehen im Unterleib bis hin zu Bauchschmerzen. Einige Frauen, die gerade schwanger geworden sind, berichten über Ausfluss.
Weitere unspezifische Schwangerschaftsanzeichen sind Müdigkeit und rasche Erschöpfung, ein Gefühl der Trägheit und Lustlosigkeit oder Schwindel und Kreislaufschwierigkeiten. Zudem können Frauen in der Schwangerschaft an vermehrtem und häufig auftretendem Harndrang leiden. Einige Schwangere haben auch schon zu einem frühen Zeitpunkt Stimmungsschwankungen, die sie in der Form vorher nicht hatten.
Die Brüste können sich bei Schwangeren verändern, sie sind häufig gespannt und werden sehr sensibel. Berührungen können leicht unangenehm werden. Auch können die Brustwarzen eine Dunkelfärbung aufweisen.
Nicht zuletzt scheinen manche Frauen instinktiv zu spüren, wenn sie gerade schwanger geworden sind. Sie können es nicht exakt beschreiben, aber haben dennoch das Gefühl, jetzt ein Kind empfangen zu haben. Bei manchen Frauen mag dies zutreffen, doch ein sicherer Hinweis ist dieses Gefühl natürlich nicht.
In die Überlegung mit einbezogen werden muss selbstverständlich, ob eine Schwangerschaft überhaupt möglich ist. Das bedeutet, dass die Frau überlegen muss, ob zum richtigen Zeitpunkt ein Geschlechtsverkehr stattgefunden hat. Der entscheidende Geschlechtsverkehr muss in der Zeit um den Eisprung herum stattfinden, um zu einer Befruchtung zu führen. Eine lebende Spermienzelle muss dazu auf eine lebende Eizelle treffen.
Anzeichen, empfänglich zu sein, sind unter anderem die ansteigende Basaltemperatur (Körpertemperatur), besondere Eigenschaften des Schleims am Muttermund (er ist spinnbar und vermehrt) oder bei manchen Frauen auch der so genannte Mittelschmerz, der durch den Eisprung zustande kommen kann. Hat in den Tagen vor oder nach diesen Symptomen ein Geschlechtsverkehr mit einem Mann stattgefunden, dann kann eine Schwangerschaft entstehen. Die Zeit, in der die Frau fruchtbar ist, kann auch ungefähr berechnet werden.
Als Temperaturmethode ist die Messung mit dem Thermometer als Möglichkeit bekannt, eine Schwangerschaft ausfindig zu machen. Dazu muss die Temperatur früh am Morgen bestimmt werden, kurz nachdem die Frau aufgewacht wird. Die morgendliche Temperatur heißt auch Basaltemperatur. Die Körpertemperatur einer Frau bewegt sich während der meisten Zeit um 36,5 bis 37 Grad Celsius herum. Vor dem Eisprung wird sie um ungefähr 0,5 Grad höher. Wenn die Frau jetzt nicht schwanger wird, sinkt die Körpertemperatur innerhalb der nächsten 12 Tage wieder auf den Normalwert (in seltenen Fällen aber auch erst später). Bleibt die Körpertemperatur (Basaltemperatur) länger so hoch wie um den Eisprung herum, dann ist das ein Hinweis auf eine Schwangerschaft. Hundertprozentig sicher ist die Basaltemperatur-Methode jedoch auch nicht.
Eines der bedeutsamsten Schwangerschaftsanzeichen ist, dass die Menstruationsblutung nicht mehr kommt. Die ausbleibende Blutung macht es wahrscheinlich, dass die Frau schwanger ist. Eine Menstruationsblutung kommt durchschnittlich 28 Tage nach der vorangegangenen Blutung wieder. Die Zeitspanne ist bei den Frauen aber individuell unterschiedlich. Eine Frau sollte sich nach der eigenen Zeit richten, wie lange es normalerweise dauert, bis die nächste Menstruation eintritt. Das Fehlen einer Blutung ist wie die anderen Symptome kein Beweis für die Schwangerschaft, sondern nur ein Hinweis. Es können andere Gründe vorliegen oder die Blutung kann lediglich verzögert sein.
Doch manchmal ist umgekehrt gerade eine Blutung der Hinweis, dass sich eine Schwangerschaft eingestellt hat. Es kann sich nämlich um die Einnistungsblutung handeln. Die Einnistungsblutung ist meist wesentlich schwächer als eine Menstruationsblutung. Sie kommt dadurch zustande, dass kleine Gefäße in der Gebärmutterwand durch das Einnisten eröffnet werden und sich etwas Blut daraus ergießt. Die Einnistungsblutung tritt etwa eine Woche nach der Empfängnis auf, manchmal auch innerhalb von bis zu zwei Wochen. Leichte Schmierblutungen anderer Ursache sind ebenfalls möglich.
Selbst wenn einige Anzeichen mitsamt dem Wegbleiben der Regelblutung zusammenkommen, ist es nicht immer wirklich eine Schwangerschaft. Manchmal wollen Frauen sich die Schwangerschaft gewissermaßen einbilden und verspüren schon deshalb die vermeintlichen Schwangerschaftssymptome. Alle Anzeichen können auch andere Ursachen als eine Schwangerschaft haben: Die erhöhte Temperatur kann durch einen Infekt ausgelöst werden, ausbleibende Blutungen können manchmal schon durch Stress hervorgerufen werden, und auch Symptome wie Heißhunger können etwa durch einen Mangelzustand entstehen. Ein nahezu eindeutiges Ergebnis bringt erst ein Schwangerschaftstest.
Ein erster, aber sehr ungenauer Schwangerschaftstest ist frühestens acht Tage nach der Empfängnis (dem entscheidenden Geschlechtsverkehr) möglich. Die Tests beginnen aussagekräftig zu werden, wenn die Empfängnis zwei Wochen zurückliegt. Es handelt sich um Urintests auf Schwangerschaft, die bekannten Streifen, die sich verfärben oder nicht.
Der Arzt kann die Schwangerschaft in einer Ultraschalluntersuchung bestätigen. Dies ist ab der 5. oder 6. Schwangerschaftswoche möglich (drei bis vier Wochen nach der Empfängnis). In Ausnahmefällen kann der Arzt schon in der 4. Schwangerschaftswoche mittels Ultraschall das Fruchtbläschen in der Gebärmutter sehen.
aktualisiert am 17.12.2020