Von Psoriasis betroffene Menschen hoffen, dass ihren Kindern und Kindeskindern dieses unschöne Schicksal erspart bleibt. Eine Garantie dafür gibt es keine. Auch völlig gesunde Menschen können, auch ganz ohne genetische Veranlagung, unvermutet an der Schuppenflechte erkranken. Am Ausbruch der chronisch entzündlichen Erkrankung sind viele verschiedene Faktoren beteiligt. Neben negativen Umwelteinflüssen zählen auch Stress, die Psyche und falsche Ernährungsgewohnheiten zu den bekannten Auslösern der Psoriasis. Wer auf seine Gesundheit achtet, hat trotz etwaiger genetischer Vorbelastung gute Chancen, die Hauterscheinungen zu verringern, weitere Schübe hinauszuzögern oder ganz zu vermeiden.
Psoriasis führt nicht selten zu mittleren bis schweren Hautveränderungen, für welche sich Betroffene schämen. Gerade junge Erwachsene leiden extrem unter dem Vollbild dieser Krankheit, welche das äußere Erscheinungsbild in Mitleidenschaft zieht. Dies wirkt sich negativ auf die psychische Konstitution aus. Die Folge: Mit Zunahme der psychischen Labilität wächst auch die Gefahr ansteigender, schwerer Schübe. Bewiesen ist, dass Stress die Krankheit verschlimmert. Ein Teufelskreis beginnt und der Psoriatiker sucht verzweifelt nach einem gesunden Ausweg. Der Schlüssel zu einer Linderung des Leids ist die Wiederherstellung der psychischen Balance. Trotz der Erkrankung muss der Patient lernen, seinen inneren Frieden zu bewahren und Entspannungsmethoden zu erlernen, welche den aufkommenden inneren Stress aushebeln. So kann er das Fortschreiten der Psoriasis ausbremsen und die Schübe verringern. Wichtig für den Psoriatiker ist, auch verdeckte Stressfaktoren ausfindig zu machen und ihnen bewusst entgegenzusteuern.
Nahrungsmittel, welche einen Psoriasis-Schub provozieren können, gilt es zu meiden oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren. Auch Alkohol und Zigaretten sind gerade für Psoriasis-Patienten pures Gift und sollten vermieden werden. Linolsäurehaltige Speisen wie zum Beispiel Fleisch, Wurstwaren von Schwein, Rind oder Kalb stehen unter Verdacht, eine bereits vorhandene Schuppenflechte zu verschlimmern. Geflügelfleisch hingegen gilt für Psoriatiker als relativ unbedenklich. Auch Vitamin D, Zink oder Fischöl gelten als „Psoriasis-Beschwichtiger“. Leider existiert bislang noch keine allgemein gültige Psoriasis-Diät, welche den Betroffenen eine dauerhafte Linderung versprechen könnte. Oft kommen Psoriatiker nicht drum herum, jedes einzelne Lebensmittel auf ihre Verträglichkeit zu testen, um danach einen präzisen Ernährungsplan zu erstellen. Zudem sollten Psoriatiker auf eine besonders schonende Hautpflege achten.
Menschen mit Psoriasis brauchen viel Kraft und Verständnis. Ein regelmäßiger Austausch in einer der über 35 Regionalgruppen des Deutschen Psoriasis Bund e.V. leistet unterstützende Hilfe, lehrt Betroffene besser mit ihrer Erkrankung zurechtzukommen, das angeknackste Selbstbewusstsein wieder aufzubauen und die Nähe anderer Menschen vermehrt zuzulassen.
Sicher ist: Wer als Psoriatiker seine Erkrankung als Teil von sich annimmt, offen darüber redet und sich zudem eine gute Ernährung und Entspannung gönnt, kann dauerhaft Schüben vorbeugen sowie mit nachhaltigen Erfolgen im Kampf gegen die Schuppenflechte rechnen.
aktualisiert am 06.06.2017