Schimmelpilze sind ein Teil des Lebensraumes und die meisten von ihnen sind harmlos. Erst wenn sie in einer höheren Konzentration in der Wohnung oder in Innenräumen vorkommen, können sie zum Auslöser für verschiedene Beschwerden werden. Übersteigt die Konzentration von Schimmelpilzen ein bestimmtes Maß, kann das sogar zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. Die Folge sind in erster Linie Allergien, aber auch Atemwegserkrankungen können auf eine mit Schimmelpilzsporen belastete Raumluft zurückgeführt werden. Auch der Verzehr von Schimmelsporen in Lebensmitteln gilt als gesundheitlich bedenklich. Es ist nicht auszuschließen, dass auch die Psoriasis durch Schimmelpilze begünstigt wird.
Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine Autoimmunkrankheit, die durch viele Faktoren, so z. B. eine gestörte Darmflora, begünstigt oder verstärkt werden kann. Kommt noch eine Belastung mit Schimmelpilzen hinzu, kann die Schuppenflechte entweder erstmals ausgelöst werden oder bereits bestehende Hauterscheinungen verschlechtern sich. Es ist außerdem möglich, dass die Schuppenflechte eine zusätzliche Arthritis (Gelenkbeteiligung) entwickelt.
Hauptsächlich bevorzugen die Schimmelpilzsporen eine feuchte und warme Umgebung. Sie lieben Temperaturen über 20°C und eine Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent und sind deshalb besonders gerne im Badezimmer in Fugen zu finden. Duschvorhänge und schwer zugängliche Stellen sorgen zusätzlich für die Gefahr, dass sich Schimmelpilze ansiedeln. Sie sitzen aber auch in Tapeten, in Stoff oder im Mauerwerk.
Die Pilzsporen ernähren sich von Staub aus der Raumluft oder von dem Material, auf dem sie sitzen. Da immer mehr Wohnungen mit dichten und gut isolierten Fenstern ausgestattet sind, sind die Wohnräume praktisch luftdicht abgeschlossen. Dadurch kann die Luftfeuchtigkeit relativ hochgehalten werden, das dadurch entstehende Kondenswasser begünstigt das Wachstum von Schimmel.
Schimmelpilzsporen werden durch Einatmen aufgenommen und gelangen so in den Körper. Eine weitere Möglichkeit ist, sie über Lebensmittel aufzunehmen. Schimmelpilze bilden die sogenannten Aflatoxine - leberschädigende und krebserregende Giftstoffe - und können außerdem allergische Reaktionen hervorrufen. Entsprechend vielfältig können auch die Beschwerden sein, unter denen manche Personen leiden. Ein dauerhaft vorhandener Schnupfen oder Husten kann sich zu einem Asthma entwickeln. Magen- und Darmbeschwerden können eine Reaktion auf Schimmelpilze sein. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können die inneren Organe von den Pilzsporen befallen werden.
Es ist jedoch schwierig, eine Erkrankung wie die Schuppenflechte (Psoriasis) auf einen Schimmelpilz zurückzuführen, da sie mehr als einen Auslöser hat. Dennoch kann jegliche Belastung des Organismus die Psoriasis begünstigen. Ebenso können unterschiedlichste Infektionen sowie Allergien eine Rolle spielen. Daher steht auch Schimmel im Verdacht, dass er individuell bei einer Entwicklung der Psoriasis beteiligt sein könnte. Abschließende Untersuchungen darüber gibt es jedoch nicht.
aktualisiert am 22.10.2015