Wer an Schuppenflechte (Psoriasis) leidet, der muss nicht nur mit den körperlichen Symptomen zurechtkommen. Gleichzeitig kommen Scham und Verlegenheit hinzu, wenn andere Menschen den Blick auf die geröteten Stellen werfen und die schuppende Haut begutachten. Rund die Hälfte aller Betroffenen leidet allerdings nicht nur unter Plaques an Ellbogen oder Armen, auch die Kopfhaut ist mit Rötungen und Schuppen übersät. Die Behandlung wird in drei Schritte untergliedert und hat zum Ziel, die Schuppen zu entfernen sowie die Entzündung auf dem Kopf zu stoppen.
Schon die herkömmliche Schuppenflechte, die sich häufig an Ellbogen oder den Knien zeigt, ist Patienten häufig peinlich. Die geröteten Stellen sind mit Schuppen übersät und erregen schnell die Aufmerksamkeit anderer. Jedoch ist hier für viele Außenstehende rasch klar, dass der Patient unter Schuppenflechte leidet. Anders ist es bei der Kopfhaut-Psoriasis. Denn diese macht sich in erster Linie durch zahlreiche Schuppen bemerkbar, die man überall verliert. Die Schuppen finden sich in den Haaren, auf dunkler Kleidung oder am Arbeitsplatz auf dem Bürostuhl. Um peinliche Situationen zu vermeiden, empfiehlt es sich, sein Umfeld über die Erkrankung im Vorhinein aufzuklären.
Die Medizin unterteilt die Schuppenflechte hier in drei Schweregrade:
Egal unter welcher Form der Kopfhaut-Psoriasis der Patient leidet, in erster Linie muss er versuchen, die Kopfhaut wenig zu reizen. Denn ist die Haut gereizt, kommt es zum sogenannten Köbner-Effekt und an der jeweiligen Stelle entsteht Schuppenflechte. Deswegen sollten Patienten mit Schuppenflechte folgende Auslöser besser vermeiden:
Wichtig ist es, dass die Kopfhaut weitestgehend vor chemischen oder temperaturbedingten Einflüssen geschützt wird. Doch selbst wenn die Betroffenen sorgfältig mit ihrer Kopfhaut umgehen, kann es dennoch zur Bildung der Psoriasis kommen. In diesem Fall erfolgt die Behandlung in drei Schritten. Zuerst werden die Schuppen entfernt, anschließend werden die Schuppen ausgewaschen und schließlich wird die neue Bildung von Schuppen unterdrückt.
Der erste Schritt der Behandlung besteht im Ablösen der Schuppen. Patienten können sich zu diesem Zweck in der Apotheke verschiedene Mittel besorgen, wie beispielsweise Loyon®, was die Schuppen rein physikalisch entfernt. Effektiver ist dagegen Salicylsäure, die in Vaseline oder Olivenöl gelöst wird. Für schwangere oder stillende Frauen empfiehlt sich dagegen Silikonöl, da Salicylsäure während Schwangerschaft und Stillzeit nicht sicher ist. Die genannten Mittel werden sanft auf die Kopfhaut aufgetragen, ein wenig einmassiert und nach einer bestimmten Wirkdauer ausgewaschen. Je länger die Einwirkzeit ist, desto besser sieht das Ergebnis aus.
Nachdem die Schuppen gelöst sind, können sie mithilfe von geeigneten Shampoos einfach ausgewaschen werden. Dabei wird zunächst ein mildes Shampoo für drei bis fünf Minuten in die Haare einmassiert, um restliche Schuppen zu lösen. Anschließend kommt ein medizinisches Shampoo wie Stieprox®, Tarmed® oder Poloris® zum Einsatz, mit dem die Schuppen erfolgreich ausgewaschen werden. Viele Patienten erschrecken bei dieser Prozedur, weil sie während des Waschens zahlreiche Haare verlieren. Der Grund dafür ist, dass die Schuppen an den Haaren kleben. In der Regel wachsen die Haare jedoch rasch nach, wenn die Wurzeln nicht beschädigt sind.
Sind die lästigen Schuppen erst einmal entfernt, sollen diese natürlich nicht mehr zurückkommen. Da es sich bei der Kopfhaut-Psoriasis um eine chronische Krankheit handelt, kann es jedoch immer wieder zur Bildung von Schuppenflechte am Kopf kommen. Deswegen ist es wichtig, die Kopfhaut richtig zu pflegen. Allerdings ist kein Patient wie der andere, sodass die genaue Vorgehensweise mit dem Arzt besprochen werden sollte. Regelmäßiges Rückfetten der Kopfhaut ist beispielsweise äußerst wichtig, besonders wenn die Psoriasis mit alkoholhaltigen Medikamenten behandelt wird und die Haut daher an Feuchtigkeit verliert. In einigen Fällen kann es dagegen genügen, ein geeignetes Shampoo zu verwenden, das extra auf die Haut von Psoriatikern abgestimmt ist. Ein solches Shampoo sollte Pyrithion-Zink oder Ketoconazol enthalten. Auch Präparate mit Steinkohle-Teer haben sich als sehr gut bewährt, müssen aber vom Arzt verschrieben werden.
aktualisiert am 12.07.2017