In der klassischen, schulmedizinischen Behandlung der Schuppenflechte werden die Symptome mit Salben oder Medikamenten behandelt. In der Homöopathie besteht die Möglichkeit, durch die ganzheitliche Betrachtungsweise auch an die Ursachen und Auslöser heranzukommen.
Die Auslöser der Schuppenflechte sind sehr vielseitig und individuell. Grundsätzlich ist eine genetische Veranlagung vorhanden, ob und wann die Krankheit ausbricht. Dazu zählt Stress ebenso wie Infektionskrankheiten, seelische Belastungen oder einfach nur ein Sonnenbrand. Homöopathen oder Heilpraktiker müssen deshalb durch einen umfangreichen Fragenkatalog herausfinden, wo der Auslöser für die Schuppenflechte liegen könnte.
Der Therapeut möchte wissen, wann sich die Beschwerden verbessern oder wann sie sich verschlechtern. Außerdem sind Fragen nach dem Gemütszustand wichtig, der allgemeine körperliche Status wird berücksichtigt oder welche Vorlieben und Abneigungen der Erkrankte hegt. Auf der Basis der durch die Beantwortung dieser Fragen gewonnenen Erkenntnisse wird das passende homöopathische Mittel ausgesucht. Bei der homöopathischen Behandlung ist es grundsätzlich wichtig, stets den Blick auf die Verfassung des Patienten und auf die Reaktion des Körpers zu achten.
Um das richtige homöopathische Mittel zur Behandlung der Schuppenflechte zu finden, werden nicht nur die körperlichen Symptome, wie Juckreiz oder starke Schuppenbildung, sondern auch der seelische Zustand berücksichtigt. Bei manchen Patienten hat die Schuppenflechte eine seelische Ursache, bei anderen kann die Schuppenflechte zu seelischen Belastungen führen. Die jeweiligen Mittel werden daran angepasst und unter Berücksichtigung der befallenen Hautregionen und weiterer Begleiterscheinungen ausgesucht.
Durch die schnellere und übermäßige Bildung neuer Hautzellen kann sich keine normale Hornschicht bilden. Es bilden sich begrenzte oder großflächige Areale, die wie eine Anhäufung von trockenen Hautschuppen aussehen. Die Haut ist an diesen Stellen rau und spröde, kann entzündet sein und juckt meistens stark. Je nach Form der Schuppenflechte sind die Beschwerden unterschiedlich ausgeprägt, auch Gelenkschmerzen und die Nägel können betroffen sein.
Berberis aquifolium wird bei Schuppenflechte häufig in der Potenz D6 verabreicht. Es ist bei schuppiger Haut, Hautausschlag und Juckreiz geeignet, besonders dann, wenn der Mensch blass und müde wirkt. Auch Cardiospermum wird bei juckenden Hautausschlägen verabreicht, auch wenn sie durch eine Allergie hervorgerufen wurden. In der Potenz D2 bis D4 wird es vor allem bei gereizt wirkenden Patienten gegeben und wenn Gelenkentzündungen vorliegen.
Auch am Beispiel des Mittels Graphites ist zu erkennen, dass die homöopathischen Einzelmittel gegen unterschiedliche Beschwerden eingesetzt werden können. Graphites wird bei ängstlichen Menschen verwendet, die an Ekzemen oder Geschwüren leiden. Die Kopfhaut-Psoriasis lässt sich mit Natrium muriaticum in der Potenz C4 bis C5 behandeln.
Ein Ziel der Homöopathie ist es, den harmonischen Gesamtzustand des Betroffenen wiederherzustellen. Deshalb kann der Therapeut ein Mittel auswählen, das scheinbar in eine ganz andere Richtung zielt. Wenn Nervosität oder ein seelisches Problem den Körper derart beschäftigen, dass er darauf mit Hauterkrankungen reagiert, wird die Behandlung der Nervosität im Vordergrund stehen. Auch die Schuppenflechte kann so auf einem „Umweg“ behandelt werden. Die kranke Haut ist das Ergebnis bestimmter Belastungen, die durch ein homöopathisches Mittel beseitigt werden können. Neben den seelischen oder nervlichen Ursachen könnte auch die Leber als Entgiftungsorgan oder der Darm als Sitz des Immunsystems die Ursache sein und in die homöopathische Behandlung einbezogen werden.
aktualisiert am 29.01.2021