Psoriasis verursacht neben körperlichen Beschwerden, vor allem auch psychisches Leid. Liegt sogar ein krankhafter Befall im Intimbereich vor, ist guter Rat teuer. Häufig betroffene Stellen sind zum Beispiel der Schamhügel inklusive Schambehaarung, die Leisten oder die Genitalien selbst. Schuppenflechte im Genitalbereich ist für viele Betroffene ein besonders sensibles Thema. Obwohl keinerlei Ansteckungsgefahr besteht, gehen viele Psoriatiker dennoch auf Distanz, vermeiden intime Kontakte und zärtliche Berührungen.
Scham und Unsicherheit dem Partner gegenüber führen hier nicht selten zu Sinnes- und Beziehungskrisen. Was der Betroffene oft nicht sieht oder zu Anfang kaum glauben möchte, ist die Tatsache, dass Partner, Familie, als auch Freunde nicht die Krankheit als solche abstößt, sondern eher das sich langsam entwickelnde Rückzugsverhalten des Psoriatikers.
Um diesem Teufelskreis zu entgehen ist es wichtig, dass der Patient sich zunächst vertrauensvoll an einen Arzt und einen versierten Psychotherapeuten wendet, sich den Fachleuten gegenüber öffnet und Hilfe zulässt. Eine sichere Vertrauensbasis ist speziell bei einer Schuppenflechte im Genitalbereich von großer Bedeutung. Diese Form der Psoriasis gilt als besonders hartnäckig und langwierig. Ein Grund ist, dass viele Medikamente und Mittel wie zum Beispiel Salben, Cremes oder Tinkturen, welche an anderen Körperstellen bisher gute Erfolge erzielen konnten, innerhalb des Intimbereichs nicht anwendbar sind. Entweder zeigen diese Präparate im Genitalbereich nur geringe bis gar keine Wirkung oder sie führen im schlimmsten Fall zu massiven, nicht erwünschten Hautreizungen – sofern eine Applikation (Aufbringung) überhaupt möglich ist.
Fetthaltige Salben stehen hierbei unter Verdacht, im feuchten Milieu des Genitalbereichs die Schleimhäute massiv zu reizen, was zusätzlich zu schmerzvollen Entzündungen führen kann. Auch sollten allergieauslösende Cremes oder Salben möglichst vermieden werden. Recht gute Hilfen leisten Calcineurin-Hemmer, zum Beispiel Pimecrolimus (Elidel®) und Tacrolimus (Protopic®). Diese Präparate werden in Deutschland momentan vorrangig und nur in Ausnahmefällen zur Therapie bei Neurodermitis eingesetzt. Cortison- oder Vitamin-D3-Präparate helfen schnell, sollten aber nur vorübergehend zur Anwendung kommen, da auch sie die empfindlichen Stellen auf Dauer zu sehr reizen.
Als Selbsthilfe empfiehlt sich das Tragen bequemer, hautfreundlicher Kleidung und der vorläufige Verzicht auf Binden oder Slipeinlagen.
aktualisiert am 22.10.2015