An Schuppenflechte (Psoriasis) erkrankte Menschen suchen oft verzweifelt nach Behandlungsmethoden, die sie von den oftmals quälenden Hautsymptomen befreien. Die Medizin kann bisher nur eine Linderung herbeiführen, komplett geheilt werden kann die Schuppenflechte nicht. Auf der Suche nach Hilfe kommt oft der Hinweis, dass wie bei vielen anderen Autoimmunerkrankungen eine mögliche Ursache im Darm gefunden werden kann.
Schuppenflechte hat vielschichtige Ursachen und hängt mit mehreren Faktoren zusammen,unter anderem mit einer immunologischen Fehlsteuerung. Einige an Psoriasis erkrankte Personen leiden an einer Unverträglichkeit bestimmter Darmbakterien. Eine sogenannte Sanierung des Darms ist daher bei Ärzten und in der Naturheilkunde ein möglicher Behandlungsansatz bei Schuppenflechte. Psoriatikern wird empfohlen, Lebensmittel zu vermeiden, die allgemein dem Darm und der Leber schaden. Um eine Basis für eine darmgesunde Ernährung zu schaffen, wird zunächst eine Darmsanierung empfohlen. Darunter wird der Wiederaufbau einer gesunden und normal funktionierenden Darmflora verstanden.
Eine intakte Darmflora kann das menschliche Immunsystem - das zu 80 Prozent vom Darm aus gesteuert wird - in einem gesunden und natürlichen Gleichgewicht halten. Auf der Oberfläche der Darmschleimhaut leben Billionen unterschiedlichster Bakterien. Sie arbeiten in einem ausgeklügelten Zusammenspiel und helfen, unerwünschte Eindringlinge abzuwehren, und unterstützen die Abwehrfunktion des Körpers. Außerdem stellen sie Vitamin K, B2, B12, Folsäure und Biotin her - aber alles nur, wenn die 100 bis 400 verschiedenen Arten im Gleichgewicht vorhanden sind. Das Öko-System Darm kann durch ein Ungleichgewicht empfindlich gestört werden. Geschieht dies über einen langen Zeitraum und/oder kommen weitere belastende Faktoren hinzu, kann der Darm nicht mehr optimal arbeiten.
In den meisten Fällen ist eine falsche bzw. ungesunde, zu fette und zu eiweißhaltige Ernährung der Grund dafür, dass die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät. Das sorgt auf Dauer für eine Fehlbesiedlung mit schlechten Darmbakterien. Die guten Bakterien werden hingegen von den falschen unterdrückt. Daraus resultieren nicht nur Verdauungsstörungen, sondern auch Allergien, Infekte oder Hauterkrankungen können begünstigt werden. Personen, die bereits unter Schuppenflechte leiden, können eine deutliche Verschlechterung bemerken.
Einige Fachleute sprechen vom Leaky-Gut-Syndrom. Bei dieser Störung wird die Darmschleimhaut vermehrt durchlässig und kann schädliche Stoffe in den Blutkreislauf einschleusen. In diesen Fällen kann der Körper neben anderen Symptomen mit Hautausschlag, Ekzemen oder verstärkter Schuppenflechte reagieren.
Zur Vorbereitung auf die Darmsanierung wird meistens eine Darmreinigung durchgeführt. Dafür stehen verschiedene Mittel bzw. Verfahren zur Verfügung, die entsprechend des Beschwerdebildes angewendet werden. Bei einer Darmreinigung handelt es sich nicht um einen Einlauf, sondern um eine kurmäßig angewendete Maßnahme.
Auch die anschließende Darmsanierung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Entweder erfolgt sie durch die Einnahme von speziell aufbereiteten Kolibakterien oder durch spezielle Keime, die die Produktion von Milchsäure-Bakterien anregen. Dies sind in der Regel Bifidobakterien oder Lactobazillen. Unabhängig davon muss auch die Ernährung umgestellt werden, um das neu aufgebaute Darmklima dauerhaft zu erhalten. Empfohlen wird, dass sie - gerade in Betracht auf die Schuppenflechte - kein Weißmehl und keinen raffinierten Zucker enthält. Eine fettreduzierte und vornehmlich vegetarische Ernährung mit Ballaststoffen, ausreichend Obst und Gemüse und viel Flüssigkeit gilt ebenfalls als vorteilhaft. Dazu können außerdem Maßnahmen wie die Einnahme von Heilkräutern, die die Leber- und Verdauungsfunktion fördern, oder eine Akupunktur kommen.
Außerdem haben sich Heilpilze bewährt, weil diese die Darmflora ins Lot bringen. Sie wirken je nach Sorte entzündungshemmend und unterstützen die Tätigkeit der Leber. Auch das ist ein wichtiger Punkt bei Menschen mit Psoriasis. Die Arbeit der Leber kann des Weiteren durch die Einnahme einer Messerspitze Kurkuma vor dem Frühstück unterstützt werden.
Bei der Darmsanierung ist zu beachten, dass sie zu den alternativen Heilmethoden bzw. zu den Maßnahmen der Naturheilkunde gehört. Ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit ist nicht gegeben. Patienten und Therapeuten haben in verschiedenen Fällen gute Erfahrungen und Erfolge damit erreichen können.
aktualisiert am 06.09.2023