Die Schuppenflechte bringt immer Stress, als auch Leidensdruck in das Leben von Betroffenen. Was für Erwachsene schon schwer zu realisieren und kaum zu akzeptieren ist, kann für Babys und Kinder die pure Hölle sein. Die Kleinen verstehen nicht, warum ihr junger Körper von Schuppenflechte befallen ist, wissen sich kaum zu helfen, wenn Juckreiz und Brennschmerz Einzug halten und schämen sich mit fortschreitendem Alter, weil sie durch das unschöne Erscheinungsbild der Psoriasis in der Gruppe auffallen. Eine gezielte Behandlung der Schuppenflechte bei Kindern kann den Heilungsprozess deutlich voranbringen. Wichtig dabei ist ab einem gewissen Alter eine kindgerechte Aufklärung über die Erkrankung, damit den Kindern die Angst vor weiteren Schüben genommen wird und sich ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln kann. Zudem brauchen die Kinder altersgerechte Tipps und Unterstützung für einen möglichst unbeschwerten Umgang mit dieser Hauterkrankung.
Schuppenflechte tritt zu ungefähr 15 Prozent bereits in der Kindheit auf. Schon Babys können unter Psoriasis leiden. Die Behandlung der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung muss ganz genau auf den kleinen Patienten abgestimmt werden, da Kinderhaut wesentlich empfindlicher, auch „ungeschützer“ ist als die eines Erwachsenen. Schuppenflechte bei Babys und Kindern weist zum Teil atypische Merkmale auf, welche es dem behandelnden Kinder- oder Hautarzt erschweren, direkt auf Psoriasis zu schließen.
sind neben den schwereren Formen, welche Gelenke und innere Organe befallen können, die bekanntesten Arten der Baby-/Kinder-Psoriasis. Da Psyche und Körper gleichermaßen leiden, streben Mediziner gerade auch bei der kindlichen Schuppenflechte eine ganzheitliche Therapie an. Diese hängt nicht allein von der Form der Psoriasis, vor allem aber von den Therapievorstellungen des Kindes und seiner Eltern ab. Hierbei wird streng auf Nutzen als auch Risiko der Behandlungsmethode geachtet. Eine Anpassung der gewählten Therapieform erfolgt nach etwa drei Monaten und geht mit einer Serie von Behandlungssitzungen einher.
Bei Babys als auch bei Kindern ist die Behandlung häufig von rein äußerlicher Natur. Einer Feuchtigkeitszufuhr der Haut – überwiegend in Form von Bädern und fetthaltigen Lotionen/Cremes – folgt je nach Schweregrad der Schuppenflechte eine Behandlung mit cortisonhaltigen Salben, welche sich sehr positiv auf Rötungen und Entzündungen der betroffenen Hautareale auswirken kann. Damit die medizinischen Cremes/Lotionen ihre Wirkkraft voll entfalten, auch in die Kinderhaut einziehen können, wird die frisch behandelte Derma mit einem Plastikfilm abgedeckt. Nach Ablösung der kranken Hautschicht wird vorzugsweise mit einem lokal aufgebrachten (applizierten) Vitamin-D-Präparat bis zum vollkommenen Abklingen der Akut-Symptome weiterbehandelt. Schwere Formen der Psoriasis bedürfen einer inneren Therapie. Verabreichte Psoriasis-Medikamente werden nur auf kurze Dauer eingesetzt, da sie in der Regel mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sind.
Weitere äußerliche oder innerliche Behandlungsmethoden, wie zum Beispiel Photochemotherapie, Gabe von Retinoiden und Immunsuppressiva kommen nur bei besonders schlimmen Fällen in Betracht, denn sie stehen derzeit unter Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen.
Psoriasis-geplagte Kinder brauchen zwangsläufig mehr Liebe und Verständnis als „gesunde“ Altersgenossen. Wichtig für die positive Persönlichkeitsentwicklung der kleinen Patienten ist die bewusste Einbindung dieser chronischen Krankheit in Familie, Alltag, Schule und später auch in den Beruf. Der kleine Patient darf auf sanfte Weise lernen, die Krankheit erst einmal für sich anzunehmen, sie nicht als Feind zu betrachten. Ein guter Umgang, sprich Achtsamkeit mit sich selbst, Lernen, dem eigenen Körper zu helfen, können Psoriasis auf längere Sicht hin den Schrecken nehmen. Ablenkungen in Form von Hobbys, Spielen etc. zeigen dem betroffenen Kind, dass Psoriasis zwar da ist, aber deswegen noch lange nicht sein ganzes Leben bestimmen muss.
Der Heilungsprozess von Schuppenflechte wird definitiv durch psychische Stabilität und Ausgeglichenheit vorteilhaft unterstützt. Neue Schübe verzögern sich oder bleiben sogar ganz aus. Ein Kind, welches Psoriasis schon früh begreift, verinnerlicht und außerdem positiv damit umgehen lernt, führt ein weitgehend normales, ungetrübtes Leben trotz Schuppenflechte.
aktualisiert am 06.06.2017