Patienten mit Schuppenflechte leiden ihr Leben lang unter den Symptomen der Krankheit. Denn Psoriasis, wie Schuppenflechte in der Medizin genannt wird, ist eine chronische Erkrankung, die als unheilbar gilt. Dennoch führen die Behandlungen zu guten Erfolgen. Obwohl keine Form der Schuppenflechte ansteckend ist, leben Patienten gerade während Schubphasen in Isolation, um Blicke der Mitmenschen zu vermeiden.
Bei Schuppenflechte handelt es sich um eine Krankheit, für die keine Infektion, sondern eine Fehlsteuerung des Immunsystems verantwortlich ist. Bei den Betroffenen erneuert sich die Haut zu schnell, was dazu führt, dass sich überall auf dem Körper gerötete Stellen bilden können, die von silberweißen Schuppen begleitet werden. In Deutschland sind rund zwei bis drei Prozent der Bevölkerung von der chronisch-entzündlichen Krankheit betroffen. Es gibt verschiedene Formen der Psoriasis, die sich in den Symptomen jedoch ähneln. Besonders häufig tritt die Psoriasis vulgaris in Erscheinung: Hier leiden die Patienten unter Plaques an den Ellbogen, den Knien oder am Rücken. Insgesamt äußert sich die Krankheit in folgenden Symptomen:
Daneben gibt es noch Formen der Schuppenflechte, die in erster Linie Nägel (Nagel-Psoriasis) oder Gelenke (Psoriasis-Arthritis) betreffen. Auch rote Pusteln auf der Haut können für eine Form der Schuppenflechte, die Psoriasis pustulosa, sprechen.
Weil die Schuppenflechte in ihren Symptomen stark an verschiedene Hauterkrankungen erinnert, ging man früher fälschlicherweise davon aus, dass Schuppenflechte ansteckend ist. Diese Meinung ist allerdings längst überholt. Denn für das Entstehen von Schuppenflechte sind weder Viren noch Bakterien oder Pilze verantwortlich, sondern das eigene Immunsystem. Im Normalfall reagiert das Immunsystem nur mit Entzündungen, wenn Fremdstoffe wie Viren in den Körper gelangen. Viren und Bakterien werden auf diese Weise bekämpft und das Immunsystem beruhigt sich anschließend wieder. Bei Patienten mit Schuppenflechte kommt es allerdings zu dauerhaften Entzündungsprozessen, für die das fehlerhafte Immunsystem verantwortlich ist. Das körpereigene Abwehrsystem erneuert die Haut viel schneller, als das bei gesunden Menschen der Fall ist. Als Folge werden zahlreiche Hornzellen gebildet, die allerdings nicht reifen können und sich auf der Haut ablagern. Es kommt zur typischen Plaques mit silbrig-weißen Schuppen. Da zusätzlich mehr Blutgefäße gebildet werden, entstehen die zahlreichen Rötungen auf dem Körper, die ebenfalls ein typisches Symptom der Schuppenflechte sind.
Die Schuppenflechte ist nicht übertragbar. Allerdings ist die chronische Krankheit stark von genetischen Faktoren abhängig und gilt als vererbbar. Wenn ein Elternteil an Psoriasis leidet, so besteht eine 30-prozentige Chance für das Kind, ebenfalls an Schuppenflechte zu erkranken. Sind beide Eltern betroffen, liegt das Risiko sogar bei bis zu 70 Prozent. In Studien hat man herausgefunden, dass rund 40 Prozent der Psoriasis-Patienten Familienmitglieder besitzen, die ebenfalls an Schuppenflechte leiden. Es lässt sich allerdings weder bestimmen, wann die Schuppenflechte auftritt, noch in welcher Form sie in Erscheinung tritt.
Obwohl es bislang keine Heilung der Schuppenflechte gibt, ist die Krankheit sehr gut behandelbar. Patienten leiden nicht nur unter den körperlichen Beschwerden wir Juckreiz und geröteten Hautstellen. Die silbrigen Schuppen sorgen oftmals für peinliche und unangenehme Situationen. Gerade wenn ein Schub ausgelöst wird, leben die Betroffenen in Isolation, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Die Behandlung hat einerseits zum Ziel, die Schuppen zu entfernen, und andererseits das Immunsystem zu beruhigen. Die betroffenen Stellen werden mit Salben eingecremt, während die Einnahme von Tabletten einen Rückgang der Entzündungsreaktion verspricht. Die Therapien sind heute so weit entwickelt, dass sich die Krankheit sehr erfolgreich behandeln lässt. Sogenannte Biologika sorgen beispielsweise für eine Verbesserung der Symptome um bis zu 90 Prozent, was eine enorme Steigerung der Lebensqualität für die Patienten bedeutet.
aktualisiert am 12.12.2019