Eine Auskugelung der Schulter, auch als Luxation bezeichnet, ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Gerade wenn es sich um eine wiederholte Auskugelung handelt, kann dies für den Betroffenen äußerst unangenehm sein. Die Schulter ist ein sehr bewegliches Gelenk. Diese Beweglichkeit stellt jedoch ein erhöhtes Risiko für Schulterverletzungen dar. Eine Luxation tritt in den meisten Fällen zunächst einmal durch einen Sturz oder einen ähnlichen Unfall auf. Von einer Luxation wird gesprochen, wenn der Oberarmkopf aus seiner Gelenkpfanne springt, wodurch es zu weiterführenden Verletzungen kommen kann, die sowohl Bänder als auch Sehnen betreffen können. Bedingt durch die entstandene Schwächung von Bändern und Sehnen kommt es im weiteren Verlauf oft immer wieder zu einer Auskugelung der Schulter.
Kommt es wiederholt zu einer Luxation, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Linderung zu verschaffen. Die jeweiligen Behandlungsmethoden bei einer Schulterluxation unterteilen sich in verschiedene Bereiche. Hier erfolgt zunächst die sogenannte Akutbehandlung. Bei dieser wird in den meisten Fällen der betroffene Arm zunächst einmal eng an den Körper gebunden, sodass ihm seine Beweglichkeit genommen wird. Dies lindert die ersten Schmerzen und soll verhindern, dass weitergehende Verletzungen an Sehnen und Bändern auftreten. Auch Eiswickel verschaffen hier schnelle Linderung. Es sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht direkt auf die Haut gelegt werden.
Nach der ersten Versorgung folgt meist eine Wiedereinrenkung der Schulter, in Fachkreisen als Reponierung bezeichnet. Hierbei geht der Arzt sanft zu Werke. Da eine Wiedereinrenkung der Schulter äußerst schmerzhaft sein kann, empfiehlt sich die vorherige Gabe von Schmerzmitteln. Nach der Reponierung ist eine Röntgenaufnahme unumgänglich. Sie soll zeigen, ob der Oberarmkopf wieder richtig in der Gelenkpfanne sitzt, da es sonst unter Umständen zu noch größeren Schmerzen kommen kann. Im weiteren Verlauf einer Wiedereinrenkung treten nicht selten Schwellungen des betroffenen Bereiches auf, welche sich jedoch medikamentös gut beheben lassen.
Bei jungen und aktiven Patienten tendieren Mediziner zu einer Operation. Auf diese Weise soll eine wiederkehrende Auskugelung der Schulter verhindert werden. Vor einer Operation ist eine sogenannte Gelenkspiegelung (Arthroskopie) unumgänglich. Sie gibt den behandelnden Ärzten Aufschluss darüber, wie stark die Schulter beeinträchtigt ist und wie stark die Verletzungen sind. Die Operation, um die Schulter zu stabilisieren, kann oft ebenfalls in der Gelenkspiegelung (arthroskopisch) durchgeführt werden. Durch eine wiederholte Auskugelung der Schulter können auch noch andere Verletzungen auftreten, wie beispielsweise Verletzungen an den Nerven oder an den Kapseln. Auch sie werden im Zuge einer Operation direkt mit chirurgisch behandelt.
Was sich bei einer wiederholten Auskugelung der Schulter als hilfreich erwiesen hat, sind regelmäßige Trainingseinheiten zum Aufbau und zur Kräftigung der Muskeln. Werden die entsprechenden Muskeln und Bänder gekräftigt, können sie das Schultergelenk besser und vor allem effektiv stabilisieren. Dies kann helfen, einer erneuten Auskugelung der Schulter vorzubeugen.
Bei einer wiederholten Auskugelung der Schulter kann es im weiteren Behandlungsverlauf hilfreich sein, Bandagen anzulegen. Diese sollen die Schulter soweit stabilisieren und fixieren, dass der Oberarmkopf wieder fest in seiner Gelenkpfanne sitzt. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Welches Verfahren genutzt wird, hängt natürlich in erster Linie von der Schwere der Verletzung ab. In den meisten Fällen kommt eine der folgenden drei Arten zum Einsatz:
aktualisiert am 13.01.2020