Schnarchen ist nicht nur lästig, sondern kann auch verschiedene andere Krankheiten verursachen. Bei bestimmten Fällen kann eine Schnarchoperation erforderlich sein.
Beim Schnarchen können unterschiedliche Ursachen vorliegen. Dazu gehört
Meist ist Schnarchen durch Flattern des Gaumens im Luftstrom der Atmung bedingt. Insbesondere kann es auch nach dem Trinken von Alkohol oder der Einnahme von Schlafmedikamenten zum Schnarchen kommen. Allergien können ebenfalls förderlich für das Schnarchen sein. Mehrere Ursachen können auch zusammen vorliegen.
Je nach Ausprägung entsteht beim Schnarchen durch das flatternde Gaumensegel ein mehr oder weniger starkes Geräusch, das sich störend auf andere Menschen und bisweilen auch auf den Patienten selbst auswirken kann. Bei starkem Schnarchen kommt es oft zum Schlafapnoe-Syndrom, bei dem die Atemwege so verlegt sind, dass die Atmung während des Schlafes stockt. Schnarchen und insbesondere das Schlaf-Apnoe-Syndrom können dazu führen, dass der Patient tagsüber ständig müde ist und die vorherigen Leistungen nicht mehr erbringen kann. Ebenfalls können sogar Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems verursacht werden.
Nach der Befragung des Patienten (Anamnese) erfolgt eine körperliche Untersuchung. Empfehlenswert ist es, während des Schlafes Untersuchungen anzustellen, etwa auf Schnarchgeräusche, Atemströmung, Körperlage, Sauerstoffgehalt des Blutes sowie den Puls. In einem speziellen Schlaflabor können dann noch weitergehende Untersuchungen erfolgen.
Die verschiedenen Ursachen des Schnarchens beziehungsweise Strömungshindernisse der Atemluft müssen voneinander unterschieden werden.
Die Therapie des Schnarchens ist abhängig von der jeweiligen Ursache. Bei weniger schweren Fällen kann eine Verbesserung häufig bereits durch einfache Maßnahmen erreicht werden, wie durch den Verzicht auf Alkohol, durch Veränderung der Schlafposition oder durch Abnehmen. Bei Schlaf-Apnoe muss oftmals eine Atemmaske während des Schlafens aufgesetzt werden.
Bei zu starkem Schnarchen beziehungsweise bestimmten Schlaf-Apnoe-Fällen kann eine Operation angezeigt sein. Der Eingriff kann in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt werden.
Zur Schnarch-Operation bestehen viele Methoden. Je nach den Verhältnissen kann der Eingriff angepasst werden. Für den Eingriff können Operationsmesser oder Laserstrahlen verwendet werden. Meist wird vom Gaumensegel und von den Gaumenbögen Gewebe abgetragen, ebenfalls werden im Regelfall die Gaumenmandeln sowie das Gaumenzäpfchen mitentfernt. Bisweilen kann auch eine Verkürzungsoperation des Gaumensegels durchgeführt werden, wobei Gewebe an der Grenze zwischen weichem und hartem Gaumen herausgeschnitten wird.
Bei Vorliegen weiterer oder anderer Atmungshindernisse werden diese operiert. Beispielsweise werden Polypen entfernt, oder eine Fehlstellung des Kiefers wird behoben.
Unerwartete Befunde oder Komplikationen können es erforderlich machen, eine Erweiterung oder Abänderung der Operationsmethode vorzunehmen.
Es können Strukturen im Operationsbereich geschädigt werden, beispielsweise Gaumen, Gaumenzäpfchen, Zähne oder Zunge. Es kann zu Blutungen und Nachblutungen aus dem Operationsgebiet kommen. Durch Nervenschädigung können sich in verschiedenen Bereichen Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen ausbilden, beispielsweise in der Zunge. Auch Geschmacksbeeinträchtigungen sind möglich. Ebenso kann es zu Schluckproblemen oder Sprechbehinderungen kommen. Speisen können manchmal über den Rachen in die Nase gelangen, diese Störung verschwindet meist von alleine. Es kann zu trockenen Schleimhäuten kommen. Schmerzen können meist mit Arzneimitteln gelindert werden. Infektionen, Wundheilungsstörungen und Narbenbildung können vorkommen. Auch allergische Reaktionen können nicht ausgeschlossen werden.
Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden.
Bei einem vergrößerten oder erschlafften Gaumen als Ursache für das Schnarchen werden die Beschwerden durch die Operation meist gebessert oder verschwinden ganz. Das Schlaf-Apnoe-Syndrom kann ebenfalls oft gebessert oder beseitigt werden. Es können jedoch bisweilen weitere Therapiemaßnahmen erforderlich werden, beispielsweise das Tragen einer Atemmaske mit Überdruck.
Die Abwehrkräfte werden durch das Herausnehmen der Mandeln nicht abgeschwächt.
Gegebenenfalls müssen Medikamente, die die Blutgerinnung herabsetzen, beispielsweise Marcumar® oder Aspirin®, weggelassen werden. Dies wird mit dem behandelnden Arzt besprochen.
Bei Durchführung der Operation in örtlicher Betäubung darf vier Stunden vorher nicht mehr gegessen und geraucht, zwei Stunden vorher nichts mehr getrunken werden. Bei einer Operation in Vollnarkose erhöht sich die Zeitspanne.
Falls die Operation unter ambulanten Bedingungen erfolgt, so muss der Patient beachten, dass er aufgrund der teils noch bestehenden Medikamentenwirkung für 24 Stunden kein Auto, keine anderen Verkehrsmittel und keine Maschinen selbst bedienen darf. Daher sollte er sich abholen lassen. Bedeutsame Entscheidungen sollten ebenfalls vertagt werden.
An den zwei Tagen nach der Operation darf der Patient nur flüssige oder weiche Nahrung zu sich nehmen. Nahrungsmittel, die das Operationsgebiet reizen können, wie Kaffee, Alkohol, saures Obst oder sehr würziges Essen, sollten gemieden werden. Ebenso sollte auf Rauchen verzichtet werden. Für zwei Wochen sollte keine zu starke körperliche Betätigung ausgeübt werden, bei Kindern muss der Sportunterricht ausfallen. Es sollte nur mäßig warm geduscht werden. Auf heiße Bäder, Sonnenbäder oder Saunabesuche muss verzichtet werden. Impfungen dürfen bei Kindern nicht vor Ablauf von sechs Wochen nach der Operation vorgenommen werden.
Ergeben sich Auffälligkeiten, die Zeichen von Komplikationen sein können, so sollte möglichst rasch der Arzt kontaktiert werden. Insbesondere sollte auf Blutungen geachtet werden, da diese auch nach Tagen noch so heftig sein können, dass sie durch Blutverlust und Verlegung der Atemwege sehr gefährlich sind.
aktualisiert am 24.01.2022