Die Hand des Menschen ist ein komplexes Gebilde aus verschiedenen Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen, Bändern und Nerven. Man kann mit ihr schwere Dinge greifen und festhalten, ein Musikinstrument spielen, einen Faden in ein Nadelöhr einfädeln oder feine Strukturen ertasten. Damit sowohl Grobmotorik als auch Feinmotorik und Tastsinn problemlos funktionieren, wird ein gutes Zusammenspiel all dieser Strukturen benötigt. Schmerzen in der Hand durch Verletzungen wie Brüche, durch Überlastungen der Sehnen und Sehnenscheiden oder durch Erkrankungen wie Rheuma können erhebliche Auswirkungen auf die Handfunktion und damit auf das tägliche Leben haben.
Schmerzen in der Hand können von vielen unterschiedlichen Strukturen ausgehen. Gelenke, Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder, Nerven – in all diesen Anteilen der Hand können die Ursachen für die Schmerzen liegen. Dabei können Entzündungen, Brüche, Nervenreizungen, Überlastungen von Sehnen und vieles mehr der Problematik zu Grunde liegen.
Schmerzen in der Hand können durch Brüche am unteren Ende des Unterarms, des Handgelenkes, der Mittelhand, des Daumens oder der Finger verursacht werden. Ursachen für Frakturen sind normalerweise größere Krafteinwirkungen. Diese können zum Beispiel beim Sport, durch einen Sturz oder einen Schlag auf die Hand ausgelöst werden oder wenn ein schwerer Gegenstand auf die Hand fällt. Typische Symptome sind Schmerzen im betreffenden Bereich der Hand, Bluterguss (Hämatom) und Schwellung. Häufig kommt es auch zu Fehlstellungen und Achsabweichungen der Hand oder der Finger. Die Bewegungsfähigkeit ist schmerzhaft eingeschränkt. Bei Begleitverletzungen von Nerven oder Gefäßen kann es zu Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln oder Taubheit in der Hand oder den Fingern kommen.
Die Therapie ist abhängig von der Lage des Bruchs und von der Schwere der Fraktur. Einfache Brüche und solche, die nicht verschoben sind, können meist mit einem Gips oder einer Schiene behandelt werden. Komplexe Frakturen wie Mehrfach- oder Trümmerbrüche und Begleitverletzungen an Nerven, Gefäßen oder Sehnen müssen häufig operiert werden. Der Bruch kann mit Schrauben, Platten oder Drähten stabilisiert werden. Manchmal ist auch eine Fixation mit einem Metallgestell von außen (Fixateur externe) nötig.
Eine Verstauchung des Handgelenkes, des Daumens oder eines Fingers ist schnell passiert. Ein Sturz auf die Hand, das ruckartige Hängenbleiben mit dem Daumen in der Schlaufe des Skistockes oder das Überstrecken eines Fingergelenkes durch den Anprall eines Volleyballs – all das sind mögliche Ursachen für Distorsionen mit Kapselverletzungen. Die üblichen Symptome sind Schmerzen im verletzten Bereich, Schwellung und schmerzhafte Bewegungseinschränkungen. Die eindeutige Feststellung, dass kein Bruch vorliegt, kann nur durch eine Röntgenuntersuchung erfolgen.
Als Sofortmaßnahme nach der Verstauchung empfiehlt sich die Anwendung der PECH-Regel: Pause (Entlastung), Eis beziehungsweise milde Kühlung, Kompression (sanfter Druck) mit einer elastischen Binde und Hochlagerung der Hand. Ringe, Armbänder oder Uhren sollten abgenommen werden, bevor dies durch eine zunehmende Schwellung nicht mehr möglich ist. Kapselverletzungen und Distorsionen werden normalerweise konservativ (ohne Operation) mit einer mehrwöchigen Anlage eines Gipsverbandes oder Schienenruhigstellung behandelt. Bei Bedarf und unter Beachtung von Gegenanzeigen und Nebenwirkungen ist die Einnahme von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen oder Diclofenac möglich. Größere Kapselrisse oder begleitende Ausrisse von Knochenstücken und Bändern werden operiert. Dabei können Bänderrisse und Kapselrisse genäht und Knochenstücke mit Schrauben oder Drähten wieder fixiert werden.
Bei einer Luxation springt beispielsweise ein Fingerglied aus seinem Gelenk oder ein Handwurzelknochen aus der ihn umgebenden Handwurzelreihe. Am Handgelenk sind vor allem das Kahnbein und das Mondbein (zwei unterarmnahe Handwurzelknochen) von Verrenkungen betroffen, an den Fingern vorwiegend der Mittelfinger. Für eine Luxation ist eine größere Krafteinwirkung erforderlich. Am Handgelenk ist dies meist ein Sturz auf die ausgestreckte Hand. Bei den Fingern kann eine Überstreckung durch Aufprall eines Basketballs ein Auslöser sein. Durch die große Kraft können Begleitverletzungen an anderen Strukturen wie Bändern und Sehnen oder auch Brüche oder knöcherne Ausrisse auftreten. Typische Symptome einer Luxation sind Schmerzen und eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung. Zusätzlich ist eine Formveränderung der Hand oder der Finger feststellbar. Eine Schwellung ist möglich. Bei Handgelenksluxationen kann es auch zu Kribbeln oder Taubheit durch Beteiligung des Nervus medianus (Mittelnerv) an der inneren Handwurzel kommen.
Die Behandlung besteht im Wiedereinrenken der betreffenden Knochen. Das kann bestenfalls ohne Operation (konservativ) erfolgen. Ist dies nicht möglich oder müssen weitere Verletzungen mit behandelt werden, wird operiert. Anschließend erfolgt eine Schienenruhigstellung. Diese dauert nach Fingerluxationen circa drei Wochen. Nach der Luxation von Handwurzelknochen können die Ruhigstellung und die Heilung länger dauern.
Die Sehnen des Daumens und der Finger sind von Bindegewebshüllen, den Sehnenscheiden, umschlossen. Sie dienen als Schutz vor Reibung der Sehnen am Knochen und ermöglichen den Sehnen ein praktisch reibungsfreies Bewegen in den Sehnenscheiden. Durch Überbelastung und einseitige Tätigkeiten wie Tippen am Computer oder Üben an einem Musikinstrument können sich die Sehnenscheiden entzünden. Vor allem am Daumen (Tendovaginitis de Quervain) und am Zeigefinger kommt dies häufig vor. Für Menschen mit Rheuma, Diabetes mellitus oder Gicht ist das Risiko erhöht, eine Tendovaginitis zu entwickeln. Typisches Symptom sind Schmerzen an der Hand oder den Fingern bei Belastung, Bewegung, bei Druck auf die Sehne oder auch in Ruhe. Rötung, Überwärmung und Schwellung als Zeichen für eine Entzündung kommen oft noch dazu. Reibegeräusche beim Bewegen können ein weiteres Symptom sein.
Die Therapie besteht zunächst im Vermeiden der schmerzauslösenden Tätigkeiten. Die Ruhigstellung in einem Gips oder einer Schiene wird zusätzlich oft vorgenommen. Die Einnahme von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten wie Diclofenac oder Ibuprofen ist bei Bedarf möglich. Spritzen mit Cortison in die Umgebung der entzündeten Sehnenscheiden sind eine weitere Therapieoption. Helfen diese Maßnahmen nicht, wird operiert. Die Sehnenscheide wird gespalten und entzündetes Gewebe wird entfernt.
Eine spezielle Form der Sehnenscheidenentzündung ist der Schnappfinger oder schnellende Finger. Dabei kommt es zu einer Sehnenscheidenentzündung an einer Beugesehne. Die Ursache für die Entstehung einer Tendovaginitis stenosans sind Überlastungen der Fingersehnen, etwa durch bestimmte Handwerksberufe, Computerarbeit oder das Spielen eines Musikinstrumentes. Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Gicht oder Rheuma begünstigen das Entstehen der Erkrankung. Am Grundgelenk des entsprechenden Fingers bildet sich ein Knötchen in der Sehne. Dieses Knötchen bleibt dann bei Beugung des Fingers unter dem sogenannten Ringband, das die Sehne am Knochen hält, hängen. Der Finger kann oft nur gegen einen großen Widerstand oder mit Hilfe der anderen Hand wieder gestreckt werden. Auch ein ruckartiges, schnappendes Zurückspringen Richtung Streckung ist möglich.
Bei leichter Symptomatik wird konservativ (ohne Operation) behandelt. Eine zeitweise Ruhigstellung des betroffenen Fingers, entzündungshemmende Medikamente oder Physiotherapie sind mögliche Maßnahmen. Wenn der Finger immer wieder in Beugung hängen bleibt und wenn eine ausgeprägte Knötchenbildung besteht, wird operiert. Eine Spaltung des Ringbandes bewirkt, dass die Sehne bei Beugung und Streckung nicht mehr hängen bleibt. Auch entzündetes Gewebe kann bei der Operation mit entfernt werden. Ein normales Bewegen des Fingers wird wieder möglich.
Beim sogenannten Mausarm entstehen durch einförmige und immer wieder ausgeübte Tätigkeiten am Computer Schmerzen in den Fingern, der Hand, im Arm und im Schulter-Nacken-Bereich. Fehlhaltungen durch langes Sitzen sind ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung. Durch eine Überlastung von Muskeln, Sehnen und Bändern (Repetitive Strain Injury/RSI) kommt es zu Entzündungen, die zu den beschriebenen Schmerzen führen. Taubheit und Kribbeln in Arm oder Hand sind ebenfalls häufige Beschwerden.
Behandelt wird konservativ (ohne Operation). Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente werden verordnet. Eine Ruhigstellung der Finger oder der Hand kann erforderlich sein. Physiotherapie mit dem Ziel der Haltungsverbesserung, Dehnung verkürzter und Kräftigung geschwächter Muskulatur sind ratsam. Eine Anpassung des Arbeitsplatzes mit ergonomischer Tastatur und Maus und geeigneter Tisch- und Stuhlhöhe ist zur Vermeidung von Rückfällen wichtig.
Bei der Psoriasis-Arthritis liegt als Grunderkrankung eine Schuppenflechte (Psoriasis) vor, die vor allem an der Haut zu Veränderungen führt. Begleitend kommt es dann noch zu einer Gelenkentzündung (Arthritis). Häufig entzündet sind die End- und Mittelgelenke der Finger, aber auch die Gelenke der Wirbelsäule, das Kniegelenk oder das Ellbogengelenk können betroffen sein. Der Auslöser für die Gelenkentzündung ist hier eine Überreaktion des Immunsystems, die zu entzündlichen Vorgängen im Körper führt. Typische Symptome sind Entzündungszeichen wie Schwellung, Rötung und Überwärmung des entsprechenden Gelenkes, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Bei langandauernden oder immer wiederkehrenden Gelenkentzündungen kann es auch zu Verformungen, gerade an den Fingern, kommen. Wenn der Gelenkknorpel auf Dauer Schaden nimmt, kann sich eine Arthrose (Gelenkverschleiß) ausbilden.
Ziel der Therapie ist vor allem, dauerhafte Schäden am Knorpel und an den Gelenken zu verhindern und die Symptomatik zu lindern. Am Anfang helfen meist Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. Wenn diese in ihrer Wirkung nicht ausreichen, kann auf andere Präparate, sogenannte Biologika oder krankheitsmodifizierende Medikamente, umgestellt werden. Physiotherapie oder Ergotherapie (Training bestimmter Bewegungsabläufe) können zum Erhalt der Hand- und Fingerfunktion sinnvoll sein.
Die rheumatoide Arthritis gehört zu den Autoimmunerkrankungen. Dabei zerstört das Immunsystem körpereigenes Gewebe. Die Ursachen sind noch weitgehend ungeklärt. Neben genetischen Faktoren scheinen auch das Rauchen sowie bestimmte Viren und Bakterien eine Rolle zu spielen. Bei der rheumatisch bedingten Arthritis entzündet sich die Gelenkinnenhaut. Dadurch wird der Gelenkknorpel angegriffen und kann auf Dauer geschädigt werden. Es kommt dann zusätzlich zur Arthrose (Gelenkverschleiß). Die Mittel- und Grundgelenke der Finger und das Handgelenk sind besonders häufig betroffen. Typische Symptome sind meist beidseitig vorhandene Gelenkschmerzen am Morgen und auch bei Druck auf die betroffenen Gelenke. Die klassischen Entzündungszeichen (Rötung, Schwellung, Überwärmung) finden sich in der Regel auch. Formveränderungen der Finger, Gelenkdeformierungen, Funktions- und Kraftverlust sind weitere Folgen der dauerhaften Entzündung. Abgeschlagenheit oder Fieber als allgemeine Krankheitssymptome können auftreten.
Das Hauptziel der Therapie ist eine frühzeitige Eindämmung der Entzündung, um Schmerzen zu lindern und Folgeschäden an den Gelenken möglichst lange hinauszuzögern. Typische Therapiemaßnahmen sind die Anwendung entzündungshemmender und schmerzlindernder Medikamente, Ergotherapie und Physiotherapie. Bei Bedarf kann auch eine Hilfsmittelversorgung für den Alltag (Griffverdickungen, Schneidehilfen und Ähnliches) erfolgen. Wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist, können als operative Maßnahmen künstliche Gelenke in Betracht gezogen werden (Fingergelenk-Prothese, Handgelenkprothese).
Der Lupus erythematodes zählt ebenfalls zu den Autoimmunerkrankungen, also zu den Krankheiten, bei denen sich das Immunsystem gegen eigene Körperzellen wendet und dadurch Entzündungen verursacht. Unterschieden werden zwei Ausprägungen: ein Haut-Lupus und eine Form, die auch Gelenke und Organe betreffen kann. Diese wird systemischer Lupus genannt. Die Ursachen sind nicht geklärt. Genetische und hormonelle Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen. Verschiedene Faktoren begünstigen das Auslösen eines Lupus. Hierzu zählen Sonnenlicht und verschiedene Infektionen. Ein Anfangssymptom beim systemischen Lupus erythematodes sind schmerzhafte Gelenke, auch an der Hand. Müdigkeit, geschwollene Lymphknoten, Fieber und Haarausfall sind weitere Hinweise. An Hautstellen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, kommt es zu rötlichen Verfärbungen. Weil sie im Gesicht oft ein schmetterlingsartiges Aussehen haben, werden sie dort auch als Schmetterlingserythem bezeichnet. Zusätzlich können die Nieren, das Herz, die Lunge oder die Blutgefäße von Entzündungen betroffen sein. Dies kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Die Therapie richtet sich nach der Art und der Schwere der Erkrankung. Ein Haut-Lupus ist gut behandelbar. Die Therapie eines systemischen Lupus erythematodes sollte von einem Rheumatologen durchgeführt werden. Welche Medikamente zum Einsatz kommen, ist stark vom Einzelfall abhängig. Ziel jeder Therapie ist es, die Entzündungen zu verringern, die Symptome zu lindern und Folgeschäden zu vermeiden. Erkrankte sollten das Sonnenlicht meiden, auf das Rauchen verzichten, Stress reduzieren und Schutzimpfungen gegen Infektionen wahrnehmen.
Bei einer bakteriellen Arthritis im Bereich der Hand ist beispielsweise das Bakterium Staphylococcus aureus Auslöser der Erkrankung. Keime gelangen oft durch offene Wunden, durch Spritzen oder bei Operationen von außen in ein Gelenk. Die Verbreitung über die Blutbahn von anderen Entzündungsherden im Körper (zum Beispiel von entzündeten Zähnen) ist ebenfalls möglich. Wenn sich Bakterien im Körper ausbreiten, besteht das Risiko einer lebensgefährlichen Blutvergiftung (Sepsis). Übliche Symptome der bakteriellen Arthritis sind Schmerzen an den betroffenen Gelenken, Schwellung, Rötung, Überwärmung und Bewegungseinschränkungen. Fieber entwickelt sich in der Regel ebenfalls.
Infektionen durch Bakterien werden mit Antibiotika behandelt. Reicht das nicht aus, um die Entzündung zu beherrschen, wird operiert. Die entzündete Gelenkinnenhaut wird entfernt, das Gelenk wird mit Kochsalzlösung gespült und zusätzlich werden Antibiotika-Ketten in das Gelenk eingelegt. Diese entfalten ihre Wirkung dann über einen längeren Zeitraum.
Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die mit Gelenkentzündungen einhergeht. Am häufigsten ist das Großzehengrundgelenk entzündet, aber auch die Fingergelenke (vor allem das Daumengrundgelenk) können von einem Gichtanfall betroffen sein. Die Ursache der Entzündungen ist die Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken. Gichtanfälle treten gehäuft nach intensivem Alkoholkonsum oder einer üppigen Mahlzeit, beispielsweise mit vielen Meeresfrüchten, auf. Diese enthalten in höherer Menge die sogenannten Purine, die bei der Entwicklung von Gicht eine Rolle spielen. Typisch sind plötzlich einsetzende, starke Schmerzen an einem Gelenk am frühen Morgen oder in der Nacht. Das Gelenk ist gerötet, geschwollen, druckempfindlich, überwärmt und nur eingeschränkt beweglich. Bei einer lange Zeit unbehandelten Gicht können sich Gichtknoten (Tophi) bilden, die beispielsweise an den Fingern auffällig werden können.
Im akuten Anfall helfen entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente, Kühlung und Entlastung des Gelenkes. Nach Abklingen des Gichtanfalls ist das langfristige Therapieziel eine dauerhafte Senkung des Harnsäurespiegels. Hierfür stehen spezielle Medikamente zur Verfügung. Daneben ist eine Umstellung der Lebensgewohnheiten (wenig Alkohol) und der Ernährung (purinarme Kost) wichtig.
Nagelbettentzündungen werden meist durch Bakterien oder Pilze ausgelöst. Kleine Hautverletzungen ermöglichen das Eindringen in den Körper und die Bildung einer Entzündung im Nagelbett. Menschen mit Neurodermitis (einer Hautkrankheit), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder einem geschwächten Immunsystem sind stärker gefährdet, eine Nagelbettentzündung zu entwickeln. Die Einnahme mancher Medikamente kann ebenfalls dazu beitragen. Typisch sind Entzündungszeichen wie Rötung, Überwärmung, Schwellung der Fingerkuppe und Schmerzen am entsprechenden Finger. Häufig pulsiert es unter dem Nagel. Wenn sich Eiter unter dem Nagel bildet, tritt dieser bei Druck meist seitlich aus. Fieber und geschwollene Lymphknoten sind zusätzlich möglich. Eine Nagelbettentzündung kann auch chronisch werden.
Im Anfangsstadium helfen bei leichten bakteriellen Entzündungen Handbäder mit Kamillenzusatz oder auch antibakterielle Salben. Wirkt dies nicht zufriedenstellend, werden Antibiotika in Salben- oder Tablettenform angewendet. Bei Infektionen mit Pilzen werden entsprechende Pilzmittel (Antimykotika) eingesetzt. Bei Vorliegen größerer Eiteransammlungen werden diese operativ entleert. Um eine Ausbreitung der Bakterien im Körper zu vermeiden, ist ein selbständiges Ausdrücken der Eiterherde unbedingt zu unterlassen.
Beim Karpaltunnelsyndrom kommt es in einem Hohlraum an der Handwurzel, dem Karpaltunnel, zur Einengung des Mittelnerven (Nervus medianus). Neben diesem Nerven verlaufen noch die Beugesehnen der Hand durch den Karpaltunnel. Ursache für die Kompression (Einengung) des Nerven ist eine Schwellung, die beispielsweise durch eine Überlastung der Hand im Beruf oder beim Sport entstehen kann. Wassereinlagerungen können ebenfalls ein Auslöser sein, weshalb auch Schwangere etwas häufiger ein Karpaltunnelsyndrom bekommen. Rheuma oder Diabetes mellitus sind Risikofaktoren, die die Entstehung eines Karpaltunnelsyndroms begünstigen. Typisch sind Schmerzen, Kribbeln oder Taubheit in den Fingern, die vom Mittelnerv versorgt werden. Das sind der Daumen, der Zeigefinger, der Mittelfinger und Teile des Ringfingers. Viele Betroffene klagen auch darüber, dass die Finger und die Hand morgens steif sind oder die Hand nachts einschläft.
Die Behandlung wird zunächst ohne Operation (konservativ) angegangen. Nächtliche Lagerungsschienen können das Einschlafen der Hand verhindern. Entzündungshemmende Medikamente lindern die Beschwerden. Cortisonspritzen, Stoßwellentherapie oder Physiotherapie können zusätzlich hilfreich sein. Wenn die Symptomatik sich nicht bessert, kann das Karpalband, das den Karpaltunnel überspannt, durchtrennt werden. Dadurch wird der Nerv nicht mehr eingeengt und kann sich regenerieren.
Bei einer Polyneuropathie handelt es sich um eine Schädigung von peripheren Nerven, also der Nerven außerhalb des zentralen Nervensystems, insbesondere in Armen und Beinen. Häufige Ursachen für eine Polyneuropathie sind die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Alkoholmissbrauch oder der Kontakt mit giftigen Stoffen. Als Nebenwirkung einer Krebstherapie, bei Vitamin-B12-Mangel, bei Nieren- oder Lebererkrankungen kann die Erkrankung ebenfalls auftreten. Symptome an den Händen und Fingern sind Schmerzen, Missempfindungen wie Taubheit oder Kribbeln, aber auch Muskelschwäche und Probleme mit der Feinmotorik.
Wird die Polyneuropathie frühzeitig erkannt und behandelt, ist sie oft gut therapierbar. Der Verlauf kann günstig beeinflusst und ein Fortschreiten manchmal verhindert werden. Wenn eine Leber- oder Nierenerkrankung oder ein Mangel zugrunde liegen, ist es wichtig, diese zu behandeln. Symptome wie Schmerzen lassen sich oft mit Schmerzmitteln lindern. Mittel gegen Krampfanfälle und bestimmte Antidepressiva werden auch erfolgreich zur Symptomlinderung eingesetzt. Einige elektrotherapeutische Verfahren wie TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) können zur Schmerztherapie eingesetzt werden. Bei bestimmten Beschwerden ist auch Physiotherapie hilfreich.
Unterschieden werden vor allem zwei Formen der Arthrose im Finger: die Heberden-Arthrose und die seltenere Bouchard-Arthrose. Bei der Heberden-Arthrose zeigt sich der Verschleiß im Endgelenk, bei der Bouchard-Arthrose im Mittelgelenk der Finger. Eine Heberden-Bouchard-Arthrose als Kombination beider Formen kommt ebenfalls vor.
Von der häufiger vorkommenden Heberden-Arthrose sind überwiegend Frauen betroffen. Genetische und hormonelle Faktoren gelten als wahrscheinliche Einflüsse, die die Erkrankung auslösen. Gelenke, die im Alltag stark beansprucht werden, sind häufiger betroffen. Typisch sind die knorpelig-harten Heberden-Knoten an der Außenseite oder der Streckseite der betroffenen Gelenke. Liegt zeitgleich eine Entzündung vor, zeigen sich auch eine Bewegungseinschränkung, eine Schwellung, eine Rötung und eine Überwärmung.
Auch die Bouchard-Arthrose betrifft häufiger Frauen und scheint eine genetische Komponente zu haben. Die Symptome ähneln sehr denen der Heberden-Arthrose. Es sind lediglich die Mittelgelenke der Finger betroffen.
Die Therapie erfolgt bei beiden Formen zunächst konservativ (ohne Operation). Mittel der Wahl zur Symptomlinderung sind entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen. Spritzen mit Cortison in das betroffene Gelenk können ebenfalls lindernd wirken. Zum Erhalt der Fingerfunktion und der Kraft der Hand sind Physiotherapie und Ergotherapie angeraten. Bei starkem Verschleiß im fortgeschrittenen Stadium kann auch eine operative Versteifung einzelner Gelenke oder seltener ein Einsetzen eines Gelenkersatzes durchgeführt werden.
Das Daumensattelgelenk verbindet das große Vieleckbein (Os trapezium) der zweiten Handwurzelreihe mit der Basis des ersten Mittelhandknochens (an diesen schließt sich der Daumen an). Das Daumensattelgelenk ermöglicht die große Beweglichkeit des Daumens und die Greiffunktion der Hand. Eine Arthrose im Daumensattelgelenk ist häufig beidseitig. Die Ursache kann eine jahrelange Belastung im Beruf sein (Näherin oder Mechaniker beispielsweise) oder eine frühere Verletzung des Daumens. Auch hormonelle und genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Typische Symptome sind Schmerzen beim Zugreifen, beim Drehen eines Schlüssels oder beim Öffnen von Flaschen. Knirschende oder reibende Geräusche beim Bewegen kommen oft hinzu. Die Beweglichkeit des Daumens bleibt meist erhalten.
Die Therapie erfolgt zunächst konservativ (ohne Operation). Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente sowie Ruhigstellung mittels Tape oder Schiene sind die Mittel der Wahl. Auch Cortisonspritzen, Kälte- oder Wärmeanwendungen und Physiotherapie werden eingesetzt. Bei fortgeschrittener Arthrose kommen als operative Verfahren die Entfernung des großen Vieleckbeins, eine Versteifung des Daumensattelgelenks oder ein Gelenkersatz in Frage.
Bei einer Arthrose am Handgelenk kommt es zu einem Knorpelverschleiß an Gelenkflächen am unteren Ende der Elle, der Speiche oder der Handwurzelknochen. Die Ursachen sind vielfältig. Manchmal kann keine eindeutiger Auslöser bestimmt werden. Jahrelange Überbelastung in Sport oder Beruf kann ein Faktor sein. Frühere Verletzungen wie Handgelenksbrüche oder Kapsel-Band-Verletzungen können ebenfalls zur Arthrose führen. Auch Stoffwechselstörungen wie Gicht, Durchblutungsstörungen oder rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis kommen als Ursachen in Frage. Die Symptome entwickeln sich in der Regel über Jahre. Schmerzen treten zunächst bei Belastung und Bewegung auf, später auch in Ruhe. Die Beweglichkeit im Handgelenk und in der Unterarmdrehung nimmt ab, Formveränderungen am Gelenk können auftreten.
Die Therapie erfolgt am Anfang ohne Operation (konservativ). Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen werden verordnet. Eine zeitweise Schienenruhigstellung kann sinnvoll sein. Physiotherapie und Ergotherapie helfen, die Funktion der Hand möglichst lange zu erhalten. Wenn Gicht, Rheuma oder eine andere Grunderkrankung der Auslöser ist, sollte diese gut eingestellt werden. Als operative Maßnahmen kommen die Entfernung einzelner Handwurzelknochen, eine Teilversteifung des Handgelenkes, eine Vollversteifung oder ein Gelenkersatz (Endoprothese) in Frage.
Ganglien kommen häufig an der Rückseite des Handgelenkes vor. Sie sind aber auch am Daumen und den Fingern möglich. Überbeine sind prall gefüllte Knoten, die dadurch entstehen, dass sich eine Ausstülpung der Gelenkkapsel bildet. In der Ausstülpung befindet sich Flüssigkeit. Dabei kann die Dicke des Knotens je nach enthaltener Flüssigkeitsmenge an unterschiedlichen Tagen variieren. Die Ursache für die Entstehung eines Überbeins ist noch unklar. Eine Schwäche des Bindegewebes kann dazu beitragen, ebenso eine frühere Verstauchung oder Verletzung des Handgelenkes mit Schwächung der Gelenkkapsel. Dann kann sich an dieser Schwachstelle Gelenkflüssigkeit aus dem Gelenkspalt drücken und ein Ganglion bilden. Ein Überbein kann schmerzfrei sein. Dann äußert es sich nur durch einen prall gefüllten, verschieblichen Knoten. Es kann aber auch Schmerzen bei Belastung auslösen, zum Beispiel, wenn man sich bei einem Ganglion am Handrücken auf der Hand abstützt. Je nach Größe kann es die Beweglichkeit in der Hand oder den Fingern behindern. Sensibilitätsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln sind möglich, wenn das Ganglion auf einen Nerv drückt. Dann können auch Muskelschwächen auftreten. Liegt das Überbein ungünstig an einer Sehne, kann sich auch eine Sehnenscheidenentzündung entwickeln.
Solange ein Ganglion keine Symptome verursacht, muss es nicht behandelt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass es sich von selbst wieder zurückbildet. Wenn das Überbein stört, Schmerzen verursacht oder auf einen Nerv drückt, kann der Inhalt beispielsweise über eine Hohlnadel abgesaugt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die operative Entfernung des Überbeins. Bei allen Maßnahmen besteht das Risiko, dass sich erneut ein Ganglion bildet, ein sogenanntes Rezidiv.
Beim Morbus Dupuytren kommt es zu Veränderungen des Bindegewebes in der Handinnenfläche. Es bilden sich Knötchen und verhärtete Stränge in der Handfläche, vor allem im Bereich des Ring- und Kleinfingers. Im fortgeschrittenen Stadium stehen die entsprechenden Finger in einer Beugestellung und lassen sich nicht mehr strecken. Schmerzen sind eher selten, können aber vorkommen. Die Ursache ist unbekannt. Eine genetische Komponente ist denkbar, da Morbus Dupuytren in manchen Familien gehäuft auftritt. Bei Diabetikern oder Menschen mit starkem Alkoholkonsum kommt die Erkrankung öfter vor.
Die Therapie ist abhängig vom Ausmaß der Beschwerden. Wenn die Finger stark in Beugestellung stehen oder Schmerzen durch die Verkürzungen und Verhärtungen in der Handinnenfläche auftreten, kann operiert werden. Das wuchernde Bindegewebe wird dann so gut es geht entfernt.
Das Raynaud-Syndrom ist eine Durchblutungsstörung, vor allem im Bereich der Finger, manchmal auch in den Zehen. Es kommt zu anfallsartig auftretenden Krämpfen in den Gefäßen. Dadurch wird die Durchblutung in der entsprechenden Region, hier in den Fingern, eingeschränkt. Die Ursache der Erkrankung ist oft nicht vollständig zu klären. Es wird vermutet, dass Störungen an den Blutgefäßen, hormonelle Faktoren, Stress und eine Übererregung des Nervensystems eine Rolle bei der Entstehung spielen. Kälte ist oft ein auslösender Faktor für einen Anfall. Das Raynaud-Syndrom kann auch in Zusammenhang mit bestimmten Grunderkrankungen gehäuft auftreten. Hierzu zählen Arteriosklerose (Gefäßverkalkungen), rheumatische Erkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems wie Multiple Sklerose oder das Karpaltunnelsyndrom sowie Krebserkrankungen. Außerdem kann der Kontakt mit bestimmten Substanzen ein Raynaud-Syndrom auslösen. In manchen Fällen tritt es auch als Nebenwirkung von Medikamenten auf. Typisch für einen Anfall sind sich verfärbende Finger. Zunächst werden die Finger durch die Minderdurchblutung blass, später blau. Setzt die Durchblutung wieder ein, färben sie sich rot. Man nennt diesen Farbwechsel auch Trikolore-Phänomen. Das Raynaud-Syndrom kann ein- oder beidseitig auftreten, meist zeigt es sich beidseitig. Es kann zu Schmerzen, Taubheit oder Kribbeln in den Fingern kommen. In der Regel hält ein Anfall maximal eine halbe Stunde an. Bei länger andauernder Mangeldurchblutung ist es möglich, dass Gewebe dauerhaft geschädigt wird und abstirbt.
Ist das Raynaud-Syndrom die Folge einer anderen Erkrankung, so muss diese vorrangig behandelt werden. In allen anderen Fällen gilt es, die Auslöser wie Kälte und Stress bestmöglich zu vermeiden. Im Winter oder beim Umgang mit kalten oder gefrorenen Gegenständen sollten Handschuhe getragen werden. Auch Taschenwärmer für die Hand können helfen. Außerdem sollte auf das Rauchen verzichtet werden. Es verschlechtert die Durchblutung. Wenn allgemeine Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung erzielen, können verschiedene Medikamente verordnet werden, um für eine bestmögliche Durchblutung zu sorgen. In Einzelfällen kommt auch eine Operation, beispielsweise mit einer Durchtrennung von gefäßverengenden Nerven, in Betracht. Im akuten Anfall können warmes Wasser oder das Reiben der Hände und Finger helfen, die Durchblutung zu verbessern und damit die Symptome zu lindern.
Beim Morbus Sudeck treten am Arm oder Bein starke und langanhaltende Schmerzen auf, die sich aus medizinischer Sicht nicht erklären lassen. Das CRPS zeigt sich häufig an den Händen. In den meisten Fällen gab es vorher eine Operation oder eine Verletzung wie einen Bruch an der schmerzhaften Gliedmaße. Die dadurch verursachten Schmerzen bilden sich nicht wie gewohnt zurück, sondern nehmen zu. Eine eindeutige Ursache ist nicht auszumachen. Vorangegangene Verletzungen, Operationen oder Thrombosen (Gefäßverschlüsse) begünstigen die Entstehung eines Morbus Sudeck. Das Hauptsymptom sind Schmerzen, die nicht mit der zugrundeliegenden Verletzung zu erklären sind. Typisch sind Ruheschmerzen, die bei Bewegung oder Belastung zunehmen. Auch kann Berührung schmerzhaft sein. Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln oder Taubheit zeigen sich auch häufig. Zusätzlich zu den Schmerzen kann es zu Veränderungen der Haut (Temperatur, Farbe, Feuchtigkeit), des Gewebes (Schwellungen durch Wassereinlagerungen) und des Nagel- und Haarwachstums (verstärkt) kommen. Muskelschwäche und verminderte Beweglichkeit sind weitere Beschwerden. Durch die Schmerzen und den Leidensdruck entsteht eine erhöhte psychische Belastung, was zu Depressionen und anderen Störungen führen kann.
Die Therapie baut auf mehreren Säulen auf. Wichtig ist ein frühzeitiger Beginn der Behandlung. Ziele sind die bestmögliche Kontrolle der Schmerzen und die Wiederherstellung der Funktion von Hand, Fingern und Arm. Es ist wichtig, dass der Betroffene versteht, was er hat, und wie er selbst an der Heilung mitwirken kann. Da die Behandlung langwierig und komplex ist, sollte ein Schmerztherapeut hinzugezogen werden. Er entscheidet, welche Art von Schmerzmitteln im Einzelfall sinnvoll ist. Ergotherapie und Physiotherapie, idealerweise bei einem spezialisierten Handtherapeuten, sind wichtige Bausteine der Behandlung. Sie zielen auf die Wiederherstellung von Beweglichkeit und Kraft der Hand. Eine psychotherapeutische Begleitung ist in vielen Fällen ebenfalls angezeigt. Alle aufgeführten Maßnahmen werden im Zusammenspiel als multimodaler Therapieansatz bezeichnet.
Gutartige oder bösartige Tumore im Bereich von Hand und Fingern können auch Schmerzen und weitere Symptome verursachen. Die Beschwerden sind abhängig von der Art, der Größe und der Lage des Tumors.
Die Behandlung des Tumors erfolgt beispielsweise mit Bestrahlung, Chemotherapie und/oder Operation.
Schmerzt die Hand nach einem Sturz oder Unfall und ist zusätzlich geschwollen, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Wenn Schmerzen in der Hand neu und ohne ersichtlichen Grund auftreten, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen, wenn sie nach drei Tagen nicht wieder besser werden. Auch wenn zunächst leichte Schmerzen sich zunehmend verstärken oder Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung oder Überwärmung der Hand auftreten, ist eine Klärung der Ursache wichtig und ein Arztbesuch angeraten.
Der Arzt führt zunächst ein Gespräch, die sogenannte Anamnese, um ein besseres Verständnis von der möglichen Schmerzursache zu bekommen. Übliche Fragen sind:
Nach der Anamnese folgt die körperliche Untersuchung mit Sichtbefund (Inspektion), Tastbefund (Palpation) und Bewegungsprüfung. Der Sichtbefund kann schon einige Auffälligkeiten wie Rötung, Schwellung, Blutergüsse, Fehlstellung der Hand oder Finger, Atrophien (Abbau von Muskulatur), aber auch Blässe und bläuliche Verfärbung bei Durchblutungsstörungen zeigen. Bei der Palpation fallen schmerzhafte Punkte, Muskelverspannungen oder Entzündungszeichen auf. Bei der Prüfung der Hand- und Fingerbeweglichkeit werden Bewegungseinschränkungen, Überbeweglichkeiten (Hypermobilitäten), Reibegeräusche und Ähnliches auffällig.
Wenn ein erster Verdacht über den Ursprung der Schmerzen vorliegt, kommen weitere diagnostische Maßnahmen zum Einsatz, um diesen zu bestätigen. Hierzu zählen:
Bei der Abklärung der Ursache von Schmerzen in der Hand sind oft mehrere Fachärzte wie Hausarzt, Orthopäde, Neurologe oder Rheumatologe beteiligt.
Zunächst sollten die Anweisungen und Empfehlungen des Arztes oder Therapeuten befolgt werden. So wird der Heilungsprozess bestmöglich unterstützt. Bei allen entzündlichen Prozessen und Überlastungsschmerzen gilt es die schmerzauslösenden Tätigkeiten und Bewegungsabläufe zu vermeiden. Außerdem helfen kühlende Umschläge oder Quarkwickel. Sobald die Schmerzen besser sind, können Haltungen und Bewegungsabläufe unter Anleitung eines Therapeuten kontrolliert werden. Übungen können gezeigt werden, die dann selbständig als Eigenübungsprogramm durchgeführt werden können. Bei Schmerzen aufgrund verschleißbedingter Veränderungen kann die Hand in warmem Wasser oder einem Sandbad bewegt werden. Feuchtwarme Kompressen wirken ebenfalls lindernd.
Bei Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder Gicht sollte eine Umstellung der Ernährung erfolgen und konsequent eingehalten werden. Eine Ernährungsberatung kann hier unterstützend sein und wird oft von den Krankenkassen angeboten. Bei Durchblutungsstörungen sollte das Rauchen eingestellt werden. Es vermindert die Durchblutung zusätzlich. Außerdem sollten die Hände in der kalten Jahreszeit durch Handschuhe oder Taschenwärmer warmgehalten werden. Zur Vorbeugung von Brüchen durch Stürze können Stolperfallen wie lose liegende Teppiche entfernt werden.
Healthline, Corinne O`Keefe Osborne – What's Causing My Hand Pain?: https://www.healthline.com/health/hand-pain (online, letzter Abruf: 01.09.2022)
Deutsche Apotheker Zeitung, Dr. A. Schaeffler – Was steckt eigentlich hinter … Schmerzen in der Hand?: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2009/daz-50-2009/was-steckt-eigentlich-hinter-schmerzen-in-der-hand (online, letzter Abruf: 01.09.2022)
Gesundheitsinformation – Schuppenflechte mit Gelenkentzündung (Psoriasisarthritis): https://www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-mit-gelenkentzuendung-psoriasis-arthritis.html (online, letzter Abruf: 01.09.2022)
Rheuma online, Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer – Bakterielle Arthritis: https://www.rheuma-online.de/krankheitsbilder/bakterielle-arthritis/ (online, letzter Abruf: 01.09.2022)
AOK – Wenn jeder Klick schmerzt: Das hilft bei einem Mausarm: https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/gesund-im-job/rsi-syndrom-was-tun-bei-einem-mausarm/ (online, letzter Abruf: 01.09.2022)
Gesundheitsinformation – Karpaltunnelsyndrom: https://www.gesundheitsinformation.de/karpaltunnelsyndrom.html (online, letzter Abruf: 01.09.2022)
Diakonieklinikum Hamburg – Arthrosen der Handwurzel du des Handgelenkes: https://www.d-k-h.de/leistungsspektrum/fachabteilungen/klinik-fuer-handchirurgie/art-handgelenksarthrose (online, letzter Abruf: 01.09.2022)
Kantonspital Winterthur – Dupuytren-Kontraktur (Morbus Dupuytren): https://www.ksw.ch/gesundheitsthemen/dupuytren-kontraktur-morbus-dupuytren/ (online, letzter Abruf: 01.09.2022)
Gesundheit.gv.at – Lupus erythematodes: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/autoimmunerkrankungen/lupus-erythematodes_.html (online, letzter Abruf: 01.09.2022)
aktualisiert am 29.07.2023