Schmerzen im linken Arm können vielfältige Ursachen haben. Davon sind manche, wie zum Beispiel ein Muskelkater, harmlos. Andere Auslöser wie ein Knochenbruch sind schwerwiegender. Ein Herzinfarkt kann ebenfalls Schmerzen im linken Arm auslösen, gilt als Notfall und kann lebensbedrohlich werden. Bei Schmerzen im linken Arm, für die kein Auslöser erkennbar ist oder die nach wenigen Tagen nicht von selbst besser werden, sollte eine sorgfältige Abklärung der Ursache erfolgen. Dann kann eine effektive Therapie eingeleitet werden. Gehen die Schmerzen im linken Arm mit Symptomen wie Brustenge, Luftnot, Schmerzen in der Brust, Schweißausbrüchen oder starken Angstgefühlen einher, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden. Es könnte sich um einen Herzinfarkt handeln.
Muskeln und Sehnen im Bereich des linken Arms können von Erkrankungen und Verletzungen betroffen sein, die schmerzhaft sind.
Eine harmlose Ursache für Schmerzen im linken Arm ist Muskelkater. Eine intensive sportliche Betätigung oder andere Belastungen der Arme wie die Hilfe bei einem Umzug können Auslöser für Muskelkater sein. Schmerzen durch Muskelkater in der beanspruchten Muskulatur können bei Belastung, Bewegung oder auch in Ruhe auftreten. Eine besondere Therapie ist nicht nötig. Muskelkater bildet sich nach einigen Tagen von selbst wieder zurück. Unterstützend können Wärmeanwendungen (warmes Bad, Fango, Kirschkernkissen, Wärmesalben und Ähnliches) hilfreich sein. Bewegungen des Armes im schmerzfreien oder schmerzarmen Bereich, leichte Massagen und vorsichtige Dehnübungen können den Heilungsprozess unterstützen.
Eine Muskelzerrung oder ein Muskelfaserriss im linken Arm können als Folge einer länger andauernden Belastung der Muskulatur oder einer plötzlichen ruckartigen Bewegung auftreten. Ein schlechter Trainingszustand und unzureichendes Aufwärmen der Muskulatur können beitragende Faktoren sein. Beide Verletzungen kommen häufig bei Sportlern vor. Bei einer Muskelzerrung nehmen die Schmerzen in der Muskulatur bei Beibehaltung der Belastung stetig zu. Die schmerzhafte Muskulatur fühlt sich zusätzlich hart und verspannt an. Der Betroffene hat das Bedürfnis, den Muskel zu dehnen. Dehnen lindert aber nur kurzfristig. Aus einer Zerrung kann sich ein Muskelfaserriss entwickeln, wenn die Belastung weiter fortgeführt wird. Der Faserriss kann aber auch spontan bei einer ruckartigen, schnellen Armbewegung auftreten. Ein Muskelfaserriss macht sich meist durch einen plötzlichen stechenden Schmerz bemerkbar. Die Belastung kann in der Regel nicht mehr fortgeführt werden. Häufig von einer Zerrung oder einem Muskelfaserriss betroffen ist beispielsweise der Bizepsmuskel. Neben Schmerzen sind Bewegungseinschränkungen oder ein Bluterguss typische Symptome solcher Verletzungen. Bei einem Faserriss kann auch eine Unterbrechung in Form einer Delle in der Muskulatur tastbar sein.
Die Therapie ist abhängig vom Ausmaß der Beschwerden. Zerrungen heilen durch Entlastung und Schonung häufig innerhalb weniger Tage bis Wochen ab. Bei Muskelfaserrissen sollte eine Vollbelastung erst nach sechs Wochen beziehungsweise nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Als Sofortmaßnahme bei beiden Verletzungen wird die Anwendung der PECH-Regel empfohlen. Das bedeutet: Pause (Unterbrechung der Belastung), Eis (milde Kälte), Kompression (Druckverband) und Hochlagerung des betroffenen Armes. Physiotherapie, Elektrotherapie, manuelle Lymphdrainage, leichte Bewegungsübungen, Massagen oder Dehnübungen können den Heilungsprozess unterstützen. Bei Bedarf ist die Einnahme von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten wie Diclofenac oder Ibuprofen möglich.
Schmerzen im linken Arm können auch durch eine Sehnenentzündung ausgelöst werden. Im Bereich des Oberarmes sind die Sehnen des Bizepsmuskels und des Supraspinatusmuskels häufig betroffen. Am Unterarm können die Sehnen der Handgelenksbeuge- und -streckmuskulatur überlastet werden und sich entzünden. Die häufigste Ursache für eine Sehnenentzündung (Tendinitis) sind Überlastungen im Alltag, im Beruf oder im Sport. Eine ungünstige Technik bei Wurf- oder Schlagsportarten kann ein Auslöser sein. Verschleißbedingte Veränderungen, zum Beispiel im Schultergelenk, können ebenfalls zur Entstehung einer Tendinitis beitragen. Am Unterarm sind Computertätigkeiten häufige Auslöser. Bei Erkrankungen wie Rheuma oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) treten Sehnenentzündungen außerdem gehäuft auf. Typisch für eine Tendinitis sind stechende oder ziehende Schmerzen an der Sehne bei Belastung oder Bewegung. Auch Dehnung kann Schmerzen auslösen. Weiterhin reagieren die betroffenen Sehnen schmerzhaft auf Druck. Je nach Lage der Entzündung können auch Schwellungen oder Reibegeräusche beim Bewegen auftreten.
Zunächst sollte die Belastung des Armes reduziert oder ausgesetzt werden. Danach ist es wichtig, die Ursache der Entzündung genau abzuklären. Bei Problemen an den Unterarmen ist es oft sinnvoll, den Arbeitsplatz umzugestalten. Das Verwenden einer ergonomisch geformten Maus oder Tastatur bei Computerarbeiten ist ratsam. Bei Sportlern oder Musikern muss möglicherweise die Technik angepasst und optimiert werden. Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungszeichen können Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac eingenommen werden. In Einzelfällen und bei hartnäckigen Entzündungen wird auch Cortison gespritzt. Physiotherapie mit gezielten Dehnungs- und Kräftigungsübungen ist wichtig, um Überlastungen in der Zukunft zu vermeiden. In seltenen Fällen kommt eine Operation in Frage. Hierbei wird entzündetes Gewebe entfernt oder die Sehnenscheide gespalten. Liegt eine Grunderkrankung wie Rheuma oder Diabetes mellitus zugrunde, ist es wichtig, diese mitzubehandeln.
Die Rotatorenmanschette ist ein Zusammenschluss aus vier Muskeln an der Schulter. Sie stabilisieren das Schultergelenk und unterstützen Bewegungen des Oberarms. Am häufigsten von einer teilweisen oder vollständigen Ruptur (Riss) betroffen ist die Sehne des Supraspinatus-Muskels. Hauptursache für einen Riss der Rotatorenmanschette sind altersbedingte Verschleißerscheinungen. Im Laufe des Lebens nimmt die Belastbarkeit der Sehnen ab und sie werden spröde. Eine Abnutzung geschieht dann nach und nach. Ein plötzlicher Riss kann bei einem Unfall oder Sturz auftreten. Eine Rotatorenmanschettenruptur führt zu Schmerzen in der Schulter, die sich auch im Arm der betroffenen Seite oder im Nacken äußern können. Zusätzlich kommt es zu Bewegungseinschränkungen und zu einem Kraftverlust im Arm. Überkopfbewegungen wie das Kämmen der Haare sind problematisch.
Die Therapie ist abhängig vom Ausmaß des Risses und der Beschwerden. In der Regel wird zunächst konservativ (ohne Operation) behandelt. Physiotherapie ist das Mittel der Wahl. Gezielte Mobilisierungs- und Kräftigungsübungen können die Beschwerden lindern. Auch Wärmeanwendungen oder Elektrotherapie sind mögliche Therapiemaßnahmen. Wenn eine konservative Therapie nicht ausreichend wirkt, kann operiert werden. Der Riss wird dann genäht. Unfallbedingte Rupturen bei Sportlern oder körperlich aktiven Menschen werden meist ebenfalls operiert.
An den Knochen können vor allem Brüche zu Schmerzen im linken Arm führen. Aber auch Verschleißerscheinungen an den Gelenken (Arthrose) sind mögliche Auslöser.
Knochen am Arm, die häufiger brechen, sind der Oberarm (Humerus), die Elle (Ulna) und die Speiche (Radius). Auslöser eines Knochenbruchs sind meist große Krafteinwirkungen durch einen Unfall, einen Sturz oder einen Schlag auf den Knochen. Beim Vorliegen von Erkrankungen wie einer Osteoporose (Knochenschwund), bei Knochenkrebs oder Knochenmetastasen (Tochtergeschwulsten von Tumoren) können Knochen auch bei geringeren Krafteinwirkungen brechen. Dann handelt es sich um eine sogenannte pathologische Fraktur. Typische Symptome eines Bruches sind Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Blutergüsse (Hämatome) oder Schwellungen können auftreten. Eine sichtbare Fehlstellung des Armes ist ebenso möglich. Bei offenen Brüchen ragt ein Teil des Knochens durch die Haut. Wenn Gefäße oder Nerven mit verletzt wurden, können auch Taubheit oder Kribbeln auftreten.
Die Therapie ist abhängig von der Art des Bruchs und von möglichen Begleitverletzungen. Einfache, nicht verschobene Brüche können häufig ohne Operation in einem Gips heilen. Mehrfachfrakturen und stark verschobene Brüche werden normalerweise operiert und mit Metallimplantaten (Platten, Schrauben) stabilisiert. Bei offenen Frakturen kann eine äußere Stabilisierung mit Hilfe eines sogenannten Fixateur externe notwendig werden. Wenn größere Gefäße oder Nerven verletzt wurden, muss ebenfalls operiert werden.
Gelenkverschleiß (Arthrose) im Schulter- oder Ellenbogengelenk kann zu Schmerzen im linken Arm führen. Eine Arthrose entwickelt sich langsam und führt im Laufe der Zeit zu immer stärkeren Beschwerden. Zu einer Arthrose kommt es durch vermehrte Abnutzung des Knorpels der Gelenkflächen. Knorpelschäden können auf unterschiedliche Arten zustande kommen. Manchmal ist ein Unfall der Auslöser. Durch einen Knochenbruch in der Gelenkfläche oder durch das Absprengen eines Knorpelstückes bei einer Sportverletzung kann ein erster Schaden entstehen, aus dem sich eine Arthrose entwickelt. Jahrelange Überbelastung im Sport oder im Beruf kann nach und nach ebenfalls zu einer Abnutzung der Knorpelschicht an den Gelenkflächen führen. Schmerzen im entsprechenden Gelenk treten anfangs nur unter Belastung auf, später auch bei Bewegung des Armes oder in Ruhe. Mit zunehmendem Verschleiß kommen Bewegungseinschränkungen hinzu. Manchmal kommt es zu Entzündungen im Gelenk (aktivierte Arthrose). Dann sind auch Schwellung, Rötung oder Überwärmung im betroffenen Gebiet möglich. Durch die Schmerzen verspannen sich meist auch die Muskeln, die das Gelenk umgeben.
Zu Beginn einer Arthrose erfolgt die Therapie konservativ (ohne Operation). Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen können verordnet werden. Wärmeanwendungen, Kältetherapie oder Elektrotherapie sind weitere mögliche Maßnahmen. Physiotherapie hilft, Schmerzen zu lindern, verspannte Muskeln zu lockern und schwache Muskulatur zu kräftigen. Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann operiert werden. Die Entfernung von entzündetem Gewebe, eine Glättung des Knorpels oder der Einsatz eines künstlichen Gelenkes (Endoprothese) sind mögliche Verfahren.
Eine Bandscheibenvorwölbung ist die Vorstufe eines Bandscheibenvorfalls. Bei der Vorwölbung ist der straffe Faserring der Bandscheibe noch intakt. Es tritt im Unterschied zum Vorfall kein Gewebe aus dem Kern der Bandscheibe aus. Beide Erkrankungen können zu Schmerzen im Arm führen. Meist ist die Ursache für eine Vorwölbung oder einen Vorfall der Bandscheibe an der Halswirbelsäule eine jahrelange Überbelastung. Einförmige Haltungen im Beruf, zum Beispiel bei Schreibtischtätigkeiten oder Überkopfarbeiten, können zu einer Abnutzung der Bandscheiben führen. Auch sportliche Hobbys können die Halswirbelsäule belasten und auf Dauer zu Veränderungen führen. In seltenen Fällen führt eine plötzliche Krafteinwirkung auf die Halswirbelsäule zu einer spontanen Vorwölbung oder zu einem Vorfall der Bandscheibe. Ein Auffahrunfall oder ein Sturz kann ein solches Ereignis sein. Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich, Ausstrahlungen in den Arm oder Kopfschmerzen sind mögliche Beschwerden. Muskelverspannungen sind ein weiteres häufiges Symptom. Zusätzlich kann es zu Bewegungseinschränkungen des Kopfes und der Halswirbelsäule kommen. Werden Nerven abgedrückt, können Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheit im Arm oder der Hand hinzukommen. Auch eine Muskelschwäche bis hin zu Lähmungserscheinungen ist möglich.
Meist erfolgt die Behandlung konservativ (ohne Operation). Zu Beginn kann eine kurzfristige Ruhigstellung in einer Halskrause lindernd wirken. Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen können verordnet werden. Medikamente, die zur Entspannung der Muskulatur beitragen (Muskelrelaxanzien), sind eine weitere Möglichkeit. Die Infiltration von Schmerzmitteln direkt in die Region einer Nervenwurzel, an der es zu Schmerzen kommt (periradikuläre Therapie), hat eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung. Sie ist daher ebenfalls zur Linderung der Beschwerden geeignet. Physiotherapie ist ein weiterer wichtiger Therapiebaustein. Wärme- oder Kältetherapie, Elektrotherapie, Mobilisierungs- und Kräftigungsübungen können die Symptomatik positiv beeinflussen. Auch Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation, Atemübungen oder autogenes Training werden als hilfreich empfunden. Wenn sich die Symptomatik innerhalb von drei Monaten nicht bessert, wird häufig operiert. Möglich ist die teilweise oder vollständige Entfernung der Bandscheibe. Auch das Einsetzen einer künstlichen Bandscheibe oder die Versteifung eines Wirbelsäulenabschnittes mit Hilfe von Metallimplantaten ist möglich. Ausgeprägte Lähmungen im Arm oder Symptome einer Querschnittlähmung sind ein Notfall. In diesen Fällen erfolgt eine Operation meist sofort.
Das Thoracic Outlet ist ein enger Raum, durch den wichtige Strukturen zur Versorgung des Armes laufen. Gefäße und Nerven, die dort vom Hals in Richtung Arm ziehen, können unter dem Schlüsselbein eingeklemmt werden. Der Raum für diese Strukturen ist hier begrenzt, sodass es durch verspannte Muskulatur oder Druck des Schlüsselbeins auf das Gefäß-Nerven-Bündel zu Beschwerden kommen kann. Auch eine zusätzlich vorhandene Rippe oder ein schlecht verheilter Schlüsselbein- oder Rippenbruch können Druck auf Nerven und Gefäße ausüben. Eine schlechte Haltung, ein Schleudertrauma oder Weichteilschwellungen im Bereich des Schlüsselbeins und der oberen Rippen (zum Beispiel Tumore) können weitere auslösende Faktoren eines Thoracic-Outlet-Syndroms sein. Wer nachts auf dem nach oben ausgestreckten linken Arm schläft, kann mit Schmerzen im linken Arm aufwachen. Je nachdem, ob Nerven oder Gefäße komprimiert (abgedrückt) werden, treten unterschiedliche Symptome auf. Druck auf Nerven führt zu Schmerzen im Bereich des Nackens, des Halses und des gleichseitigen Armes. Auch Kribbeln oder Taubheit in diesen Bereichen sind häufige Symptome. Wird die Arterie komprimiert, gelangt nicht mehr genug Blut in den Arm. Er wird blass oder blau und kalt. Wird der venöse Abfluss behindert, schwillt der Arm an und verfärbt sich ebenfalls bläulich.
Die Therapie der Wahl ist Physiotherapie. Ziel ist es, verspannte Muskulatur zu lösen und die Haltung zu optimieren. Dadurch wird der Druck vom Gefäß-Nerven-Bündel genommen. Wärmeanwendungen wie Fango, Wärmekissen oder Wärmflasche können ebenfalls hilfreich sein. Begleitend ist die Einnahme von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten wie Diclofenac oder Ibuprofen möglich. Nur in Einzelfällen wird operiert. Das kann der Fall sein, wenn knöcherne Strukturen dauerhaft auf Nerven oder Gefäße drücken.
Schleimbeutelentzündungen, die Schmerzen im linken Arm verursachen können, sind am Schultergelenk oder am Ellbogengelenk möglich. An der Schulter kann sich die Bursa subacromialis entzünden. Dieser Schleimbeutel liegt zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach und kann bei Bewegungen im Schultergelenk gereizt werden. Am Ellbogen kann sich die Bursa olecrani entzünden. Sie liegt an der Rückseite des Ellbogengelenkes zwischen Haut und Knochen. Eine Schleimbeutelentzündung kann akut oder chronisch (dauerhaft) vorkommen. Oft ist die Ursache unbekannt. Wiederkehrende Verletzungen oder ständiger Druck auf den Schleimbeutel sowie Infektionen können Auslöser sein. Erkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen wie Rheuma, Gicht oder Schuppenflechte (Psoriasis), können ebenfalls zu einer Bursitis beitragen. Bei chronischen Schleimbeutelentzündungen kann es zu Verklebungen der Bursa und auch zu Kalkeinlagerungen kommen. Typisches Symptom einer akuten Schleimbeutelentzündung sind Schmerzen bei Druck auf den entsprechenden Schleimbeutel. Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Überwärmung sind ebenfalls häufig, vor allem bei Entzündungen von oberflächlich liegenden Schleimbeuteln. Schmerzbedingte Bewegungseinschränkungen des Armes kommen hinzu.
Die Therapie besteht in einer Ruhigstellung des betreffenden Gelenkes und in der Gabe hoch dosierter Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. In manchen Fällen werden auch Spritzen mit Cortison verabreicht. Wenn eine Infektion mit Bakterien vermutet wird, werden Antibiotika verordnet. In seltenen Fällen wird ein entzündeter Schleimbeutel operativ entfernt.
Es gibt verschiedene Erkrankungen des Herzens, die mit Schmerzen im linken Arm verbunden sein können. Ursache ist in der Regel eine Minderdurchblutung des Herzens. Diese tritt vor allem bei Angina Pectoris und beim Herzinfarkt auf.
Bei der Angina Pectoris treten plötzlich Schmerzen im Brustkorb auf. Die Ursache ist eine Minderdurchblutung des Herzens als Folge einer Verengung der Herzkranzgefäße. Die Auslöser für eine Verengung der sogenannten Koronararterien können vielfältig sein. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Rauchen, hohe Blutfette, Übergewicht und mangelnde Bewegung sind Faktoren, die zu Ablagerungen in den Gefäßen führen können. Dadurch entstehen mit der Zeit Verengungen und Minderdurchblutungen des Herzens (koronare Herzkrankheit). Die Folge sind Schmerzen in der Brust. Diese fühlen sich wie ein Druck oder eine Enge an und treten zunächst nur bei Belastung wie Treppensteigen oder Bergaufgehen auf (stabile Angina Pectoris). Im weiteren Verlauf kann es auch zu Ruheschmerzen kommen (instabile Angina Pectoris). Die Schmerzen strahlen häufig in den linken Arm, den Nacken, den Unterkiefer oder den Oberbauch aus. Zusätzlich ist Luftnot ein Symptom. Als Folge einer instabilen Angina Pectoris kann es zu einem Herzinfarkt kommen.
Wenn eine Brustenge erstmalig auftritt oder deutlich schlimmer ist als gewohnt, sollte ein Notarzt gerufen werden. Es könnte auch ein Herzinfarkt sein. Im akuten Angina-Pectoris-Anfall werden sogenannte Nitropräparate gegeben, die die Herzkranzgefäße erweitern. Es handelt sich hierbei meist um Sprays oder Kapseln, die schon über die Mundschleimhaut (unter der Zunge) wirken können. Als Dauertherapie zur Linderung der Symptomatik und zur Vermeidung eines Fortschreitens der Ablagerungen in den Gefäßen stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Betablocker entlasten das Herz, indem sie den Blutdruck und die Herzfrequenz senken. Nitrate oder Calciumantagonisten erweitern die Gefäße. Medikamente, die den Cholesterinspiegel (Menge der Blutfette) im Blut senken, werden ebenfalls häufig verordnet. Auch Medikamente, die ein Verklumpen des Blutes verhindern sollen (Thrombozytenaggregationshemmer), können zur Anwendung kommen. Zusätzlich sollte der Betroffene auf ein normales Körpergewicht, eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Verzicht oder Einschränkung von Alkohol und Nikotin achten. Wenn diese Maßnahmen nicht mehr ausreichen, kann ein Eingriff erforderlich werden. Bei einer Herzkatheteruntersuchung können Gefäße mit einem Ballon erweitert werden. Ist dies nicht erfolgreich oder nicht möglich, können bei einer Operation am offenen Herzen Bypässe gelegt werden.
Bei einem Herzinfarkt kommt es zum Verschluss eines oder mehrerer Gefäße, die das Herz versorgen (Herzkranzgefäße). Normalerweise liegt eine Verengung der Herzkranzgefäße durch Ablagerungen in den Gefäßen (koronare Herzkrankheit) vor. Risikofaktoren für Ablagerungen in den Gefäßen sind Übergewicht, mangelnde Bewegung, hohe Blutfettwerte (Cholesterin), Rauchen und die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Ein Herzinfarkt ist ein medizinischer Notfall und muss umgehend ärztlich behandelt werden. Typische Symptome sind Druckgefühl, Enge oder Schmerzen in der Brust und Luftnot. Die Schmerzen können in den Oberbauch, in den Nacken, den Unterkiefer, die Schultern oder den linken Arm ausstrahlen. Schweißausbrüche, Blässe und starke Angstgefühle (Todesangst) bis hin zum Kreislaufstillstand sind weitere mögliche Auswirkungen.
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt ist sofort der Notarzt zu verständigen. Bis zum Eintreffen des Arztes sollte der Patient bestmöglich beruhigt werden. Bei Kreislaufstillstand sind Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten. Erstmaßnahmen des Notarztes sind die Gabe von Sauerstoff über die Nase und das Legen eines venösen Zugangs zur Gabe von Medikamenten. Hierzu gehören meist Medikamente, die die Herzkranzgefäße erweitern (Nitropräparate) und die das Verklumpen des Blutes verhindern (Thrombozytenaggregationshemmer). Bei Bedarf kommen auch Betablocker (senken den Blutdruck und die Herzfrequenz), Schmerzmittel, Atropin (sorgt für eine Steigerung der Herzfrequenz) oder Mittel gegen Übelkeit zum Einsatz. Im Krankenhaus wird versucht, das verschlossene Gefäß wieder zu öffnen und damit die Durchblutung des Herzmuskels wiederherzustellen. Das Mittel der Wahl ist dabei die Herzkatheterbehandlung. Hierbei kann das Gefäß mit einem Ballon aufgedehnt und eine Gefäßstütze (Stent) eingelegt werden. Auch mit Hilfe von Medikamenten kann versucht werden, einen Gefäßverschluss aufzulösen (sogenannte Lysetherapie). Sind diese Maßnahmen nicht erfolgreich oder möglich, können im Rahmen einer offenen Herzoperation Bypässe gelegt werden.
Auch in anderen Adern als den Herzkranzgefäßen kann es zu Verschlüssen mit entsprechenden Folgen kommen. Mögliche Auslöser von Schmerzen im linken Arm sind hier eine Thrombose oder eine Lungenembolie.
Thrombosen im Arm sind sehr viel seltener als im Bein und werden deshalb oft nicht sofort erkannt. Eine Venenthrombose entsteht, wenn ein Gerinnsel (Thrombus) eine Vene verstopft. Die Ursache für den Gefäßverschluss lässt sich nicht immer klären. In den Venen gelegene Katheter, Venenentzündungen, Operationen im Bereich der Schulter und Krebserkrankungen wie Leukämie gehen mit einem erhöhten Risiko für Armvenenthrombosen einher. Genetische Faktoren können die Gefahr ebenfalls erhöhen. Armvenenthrombosen verursachen nicht immer Schmerzen. Häufig spüren die Betroffenen eher ein Druckgefühl im Arm oder in der Achsel. Hinweise auf eine Thrombose können eine Schwellung und das Hervortreten direkt unter der Haut gelegener Venen sein. Auch eine Rot- oder Blaufärbung des Armes oder eine Überwärmung im betroffenen Bereich ist möglich. Die Gefahr bei einer Thrombose ist, dass sich das Gerinnsel löst und mit dem Blut in den Lungenkreislauf gelangt. Hier kann es ein kleines Gefäß verstopfen und eine lebensgefährliche Lungenembolie auslösen.
Das Ziel der Therapie ist es, eine weitere Vergrößerung des Gerinnsels zu vermeiden beziehungsweise es wieder aufzulösen. Dazu werden verschiedene Medikamente wie Heparin verabreicht. Sie sollen das Blut verdünnen und ein Verklumpen verhindern. Begleitend wird der Arm mit elastischen Binden gewickelt oder ein maßangefertigter Kompressionsstrumpf getragen. In seltenen Fällen muss der Thrombus operativ entfernt werden. Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen, müssen in der Regel für mindestens drei weitere Monate eingenommen werden.
Eine Lungenembolie entsteht, wenn ein Lungengefäß spontan verschlossen wird. Ursache ist normalerweise eine Thrombose im Arm oder im Bein: Wenn sich das Blutgerinnsel löst und mit dem Blutstrom in die kleineren Lungengefäße wandert, kann es zu einem Verschluss und einer lebensgefährlichen Embolie kommen. Nur in Einzelfällen sind Fremdkörper oder Luftblasen für den Verschluss eines Lungengefäßes verantwortlich. Bestimmte Faktoren erhöhen das Thromboserisiko und damit das Risiko für eine Lungenembolie. Hierzu gehören Blutgerinnungsstörungen, frühere Thrombosen, Bettlägerigkeit, Krampfadern, Operationen an den großen Gelenken wie Knie und Hüfte, hormonelle Verhütung oder Hormonbehandlungen, Krebserkrankungen und bestimmte Herzerkrankungen, zum Beispiel Vorhofflimmern. Typische Symptome einer Lungenembolie sind akute Luftnot, Schmerzen hinter dem Brustbein, Herzrasen, Benommenheit oder Schwindel, blutiger Husten und ausgeprägte Angst (Todesangst). Wenn eine Thrombose im linken Arm der Auslöser war, können auch Schmerzen im linken Arm ein Symptom sein.
Die Therapie bei einer Lungenembolie erfolgt medikamentös. Präparate, die das Verklumpen des Blutes verhindern (Thrombozytenaggregationshemmer), werden gegeben. Dadurch wird die Bildung neuer Gerinnsel vermieden und das bestehende kann vom Körper nach und nach aufgelöst werden. In manchen Fällen werden spezielle Medikamente verabreicht, die das Blutgerinnsel direkt auflösen sollen. In schweren Fällen kann eine Versorgung auf der Intensivstation notwendig sein mit gleichzeitiger Gabe von kreislaufstabilisierenden Mitteln. Wenn ein Auflösen des Thrombus nicht möglich ist, kann das Gerinnsel auch über einen Katheter (dünnen Schlauch) entfernt werden. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus müssen Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen, meist für mindestens drei weitere Monate eingenommen werden.
Wenn Schmerzen im linken Arm neu auftreten und nach drei Tagen nicht besser werden, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen. Hat ein Unfall oder ein Sturz stattgefunden, wird empfohlen, direkt einen Arzt aufzusuchen. Grund für die Schmerzen könnte ein Knochenbruch sein. Wenn die Schmerzen im linken Arm mit Beschwerden wie Luftnot, Schmerzen und Verengungsgefühl in der Brust verbunden sind, sollte umgehend ein Notarzt gerufen werden. Es kann sich um einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt handeln.
Bei Schmerzen im linken Arm findet zunächst ein ausführliches Gespräch zwischen Arzt und Patient statt, die sogenannte Anamnese. Hier wird mit Hilfe gezielter Fragen versucht, eine erste Idee von der Ursache der Schmerzen zu bekommen. Mögliche Fragen sind:
Durch eine gezielte Fragestellung entsteht meist schon ein erster Verdacht zur Ursache der Schmerzen. Je nach Vermutung finden weitere Untersuchungen statt. Verschiedene Fachärzte können hinzugezogen werden. Hierzu zählen der Orthopäde, der Internist (Facharzt für Innere Medizin) oder Kardiologe (Herzspezialist) sowie der Neurologe (Facharzt für Erkrankungen der Nerven). Wenn Muskeln oder Gelenke als Ursprung der Schmerzen in Frage kommen, untersucht der Arzt diese genauer. Verspannungen, Schmerz bei Druck auf Muskeln oder bei Dehnung, Bewegungseinschränkungen oder Kraftverlust im Arm können wichtige Hinweise geben. Ultraschall, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) sind im Einzelfall zur genauen Diagnosestellung notwendig. Bei Verdacht auf eine Herzerkrankung sind ein EKG (Elektrokardiogramm) und eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) des Herzens übliche Untersuchungsmethoden. Wenn vermutet wird, dass die Schmerzen im linken Arm von bestimmten Nerven ausgehen, kann ein Neurologe beispielsweise die Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) messen.
Gerade bei Überlastungen wie Muskelkater oder bei Symptomen, die durch eine einförmige Belastung ausgelöst werden, kann man selbst viel tun, um die Symptomatik zu lindern. Aber auch bei bestehenden Herzerkrankungen ist Eigeninitiative wichtig. Folgende Maßnahmen können Sie selbst durchführen:
Um Muskel- und Gelenkproblemen vorzubeugen, ist es sinnvoll, einseitige Dauerbelastungen zu vermeiden. Falls die Belastungen im Beruf nicht vermeidbar sind, ist es wichtig, in der Freizeit für Ausgleich zu sorgen. Eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung, wenig Stress, wenig Alkohol und ohne Nikotin fördert die allgemeine Gesundheit und hilft, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vorzubeugen.
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Deximed, Martina Bujard, Dr. med. Marlies Karsch-Völk – Blutgerinnsel in Arm oder Bein, tiefe Venenthrombise (TVT): https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/thromboseerkrankungen/Venenthrombose-tiefe-tvt (online, letzter Abruf: 04.04.2023)
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Klinikum Esslingen – Das Thoracic-outlet-Syndrom (TOS): https://www.klinikum-esslingen.de/kliniken-und-zentren/gefaess-und-thoraxchirurgie/medizinische-schwerpunkte/gefaess-und-endovaskularchirurgie/das-thoracic-outlet-syndrom-tos/ (online, letzter Abruf: 04.04.2023)
aktualisiert am 04.04.2023