Das Gesäß ist nach der gängigen Ausdrucksweise der Körperteil, auf dem ein Mensch sitzt. Umgangssprachlich wird Po oder Hintern dazu gesagt. Im Wesentlichen ist das Gesäß aufgebaut aus Knochen (den Sitzbeinen, die zum Becken gehören), Muskeln (den Gesäßmuskeln Musculus gluteus maximus, medius, minimus) und größeren Fettpolstern.
Schmerzen in diesem Bereich können viele Gründe haben. Nicht immer stammen sie direkt aus dem Gesäß. Häufig überschneiden sie sich mit Schmerzen im unteren Rückenbereich. Ein Fachausdruck für die Schmerzen am Gesäß ist Glutäago. Die Gesäßschmerzen sind zu unterscheiden von Schmerzen am After, die durch dortige Erkrankungen wie Hämorrhoiden oder Einrisse der Schleimhaut (Analfissuren) entstehen.
Viele Menschen leiden unter Schmerzen beim Sitzen, häufig durch längeres Verweilen in der gleichen Sitzposition. Doch bei einigen Erkrankungen oder Verletzungen treten die Schmerzen am Gesäß bereits unabhängig vom Sitzen auf oder werden bei Bewegung stärker.
Hinter den Schmerzen in der Gesäßbacke oder der Gesäßfurche können vielfältige Ursachen stecken.
Das Piriformis-Syndrom ist nach einem Muskel benannt: Der Musculus piriformis zieht unterhalb der Gesäßmuskeln vom Kreuzbein bis zum Oberschenkelknochen. Dieser birnenförmige Muskel kann sich entzünden, wenn er überbeansprucht oder verletzt wird. Dadurch übt er einen Druck auf den Ischiasnerv aus, der durch diese Region zieht. Die Folge sind Schmerzen, die vom Po bis zur Rückseite des Oberschenkels ziehen können. Kribbeln oder Taubheitsgefühl können ebenfalls auftreten. Beim Sitzen, Treppensteigen, Rennen oder Radfahren können die Schmerzen stärker werden. Das Piriformis-Syndrom wird häufig mit anderen Ursachen für Kreuz- und Gesäßschmerzen verwechselt wie beispielsweise einem Bandscheibenvorfall.
Ischiasschmerzen („Ischias“, Ischialgie) ziehen vom unteren Rücken über das Gesäß bis an die Beinrückseite. Sie stammen vom Ischiasnerv, der in diesem Bereich verläuft. Viele Ursachen können zum Ischiasschmerz führen. Neben dem oben beschriebenen Piriformis-Syndrom sind beispielsweise oft Bandscheibenvorfälle, Verletzungen an Wirbeln, Entzündungen oder Rheuma verantwortlich. Die Schmerzen entstehen durch Druck auf den Nerven und sind ziehend oder „elektrisierend“. Zusätzlich bestehen häufig Taubheitsgefühl, Kribbeln oder auch Lähmungssymptome.
Bei einem Bandscheibenvorfall tritt ein Teil des Inneren einer Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern hervor. Die Bandscheibe kann besonders durch Alterung und Beanspruchung verschlissen sein. Das hervorgequollene Material kann auf Nerven drücken und zu Schmerzen führen. Liegt ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule vor, dann führt er oft zu Schmerzen im Gesäß. Diese Schmerzen ziehen häufig ins Bein und können mit Taubheitsgefühl, Kribbeln oder einer verminderten Muskelkraft verbunden sein.
Ein Bandscheibenabbau (Bandscheibendegeneration) ist ein allmählicher Prozess im Laufe des Lebens. Die Bandscheiben werden weniger elastisch und können weniger Wasser speichern als im Ursprungszustand. Sie sacken in sich zusammen und können Belastungen zwischen den Wirbelkörpern nicht mehr so gut abfedern. Die Bandscheibendegeneration verursacht Schmerzen im Rücken, die oft in Gesäß und Oberschenkel ziehen. Sie können beim Hinunterbeugen, Heben und Sitzen stärker werden. Bewegung (zum Beispiel Gehen) reduziert die Schmerzen. Möglich sind auch hier Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Beinen.
Die Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) ist eine entzündliche Veränderung im Gewebe der Pofalte in der Nähe des Steißbeins. Die Entstehung wird üblicherweise durch abgebrochene, in die Haut eingedrungene Haare erklärt. Kleine Öffnungen nach außen entstehen dadurch. Die Steißbeinfistel kommt in drei Stadien vor:
Eine entzündete Steißbeinfistel verursacht Schmerzen, die besonders beim Sitzen, aber auch beim Gehen hinderlich sind. In der chronischen Form juckt die Fistel oft.
Ein Abszess ist ein Entzündungsherd, der nach außen hin abgeschlossen ist und Eiter enthält. Ein Abszess kann aus dem Beckenraum in Richtung Gesäß vordringen. Vom Bereich um den After herum kann ein Abszess ebenfalls entstehen (Analabszess/Perianalabszess). Abszesse können auch nach einer Injektion oder Gesäßverletzung entstehen, wenn Keime (Bakterien) in den Körper gelangen. Neben Schmerzen, einer Schwellung und Rötung kann es zu Fieber kommen.
Ein Bluterguss (Hämatom) entsteht durch Verletzung kleiner Blutgefäße im Gewebe. Am Po sind solche „blauen Flecken“ keine ungewöhnliche Erscheinung, besonders nach einem unsanften Aufprall, etwa beim Sport. Der Bluterguss führt neben der charakteristischen Verfärbung zu einer Schwellung und zu Druckschmerzhaftigkeit.
Eine Muskelzerrung in der Pobacke kann durch eine übermäßige Dehnung entstehen, etwa bei plötzlicher, ungünstiger Bewegung oder zu intensivem Training. Fehlendes Aufwärmen spielt ebenfalls eine Rolle. Die Zerrung führt zu Schmerzen mit erschwerter Beweglichkeit, Schwellung und Druckschmerzen. Ein Muskelfaserriss im Gesäß kann ebenfalls auftreten und starke Schmerzen mit sich bringen.
Schleimbeutel finden sich zum Beispiel an Schulter, Knie und Ellenbogen, aber es gibt auch einen Schleimbeutel im Gesäß (an der Hüfte). Dieser polstert beim Sitzen die Knochen ab. Nach einem Sturz oder zu langem Sitzen kann es zu einer schmerzhaften Schleimbeutelentzündung kommen. Der Schmerz im Gesäß ist besonders beim Sitzen oder Liegen stark und kann bis zur Oberschenkelrückseite verlaufen. Rötungen und Schwellungen können hinzukommen.
Das Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk, ISG) kann aufgrund unterschiedlicher Ursachen blockieren. Eine starke Belastung oder eine Schwäche der Muskeln oder Bänder kann ebenso zu der Gelenkblockade führen wie ein schiefer Beckenstand oder weitere Krankheiten an Wirbelsäule und Becken. Bei der Blockade kommt es zu schmerzhaften Bewegungen im Kreuz-Becken-Bereich, während die Beschwerden in Ruhe geringer sind.
Schmerzen im Gesäß können von der Hüfte stammen. Eine wichtige Ursache ist die Arthrose im Hüftgelenk (Coxarthrose). Dabei handelt es sich um Abbauprozesse im Hüftgelenk, bei denen der Gelenkknorpel geschädigt wird. Der Knorpelabbau führt zu Schmerzen, die insbesondere in der Leiste zu verspüren sind. Die Schmerzen können aber auch das Gesäß betreffen. Bewegungen wie Gehen, Bücken oder das Hinuntergehen von Treppen können erschwert sein. Typisch für Arthrose sind Morgensteifigkeit und Anlaufschmerzen, die sich nach Bewegung bessern.
Eine Gelenkentzündung des Hüftgelenks kann zum einen durch rheumatische Erkrankungen hervorgerufen werden. Dazu gehören die rheumatoide Arthritis (das „klassische“ Gelenkrheuma), die Psoriasis-Arthritis (Gelenkentzündung im Rahmen einer Schuppenflechte) oder der Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans). Zum anderen kann eine Infektion mit Bakterien eine Entzündung im Hüftgelenk verursachen. Eine Hüftgelenksentzündung äußert sich durch starke Schmerzen an der Leiste, die auch in das Gesäß ziehen können. Die Bewegung in der Hüfte ist eingeschränkt und eine Schonhaltung wird eingenommen (Beugung und Auswärtsdrehung). Morgensteifigkeit und Anlaufschmerzen können bei der Arthritis ebenfalls auftreten, sie dauern aber oft länger an als bei der Arthrose. Manchmal kommen Fieber und Krankheitsgefühl zu den Beschwerden.
Morbus Bechterew oder Spondylitis ankylosans ist eine Rheumaerkrankung, die unter anderem die Lendenwirbelsäule häufig betrifft. Kreuzbein-Darmbein-Gelenk und Hüftgelenk können ebenfalls oft betroffen sein. Erkrankte Gelenke sind steif und schmerzhaft. Ein Frühzeichen des Morbus Bechterew sind dumpfe Schmerzen im Bereich von Po und Lende. Die Erkrankung kann zu einer versteiften und verformten Wirbelsäule (Buckel) oder auch zu Entzündungen in anderen Körperteilen wie dem Auge führen.
Die Facettengelenkarthrose ist eine Arthrose, die sich an den kleinen Gelenken der Wirbelsäule entwickelt. Sie wird auch Spondylarthrose genannt. In den Gelenken geht der Knorpel zurück. Es kommt zu Schmerzen, die die Lendengegend bis zum Gesäß oder sogar bis zum Bein betreffen kann.
Das Baastrup-Syndrom beschreibt einen Höhenverlust der Wirbelkörper, der so ausgeprägt ist, dass sich die sogenannten Dornfortsätze zu nah kommen und berühren. Sehnen und weitere Gewebe können stark gereizt werden, Verkalkungen können auftreten. Das Syndrom entsteht durch starke Belastung, beispielsweise bei körperlich schweren Berufen oder Übergewicht. Die Lendenwirbelsäule schmerzt, besonders bei Erschütterungen. Die Schmerzen können ins Gesäß reichen.
Beim Wirbelgleiten rutscht ein Wirbel nach vorne, was zu einem Hohlkreuz und zu Schmerzen führt. Es tritt oft am fünften Lendenwirbel auf und kann deshalb auch Schmerzen am Gesäß verursachen.
Das myofasziale Schmerzsyndrom ist gekennzeichnet durch einen örtlich begrenzten Punkt (Triggerpunkt), der druckschmerzhaft ist. Dieser Druckschmerz kann ausstrahlen. Typisch ist auch eine Muskelverhärtung und -verspannung.
Die Fibromyalgie ist ein Syndrom, bei der es an verschiedenen Muskeln, Gelenken oder anderen Körperstrukturen zu Schmerzen kommt. Dabei kann keine krankhafte Veränderung dieser Bereiche in den ärztlichen Untersuchungen erkannt werden. Zusätzlich kann es zu verschiedensten unklaren Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Problemen oder Kopfschmerzen kommen. Es ist davon auszugehen, dass die Fibromyalgie durch verändertes Empfinden und Verarbeiten von Schmerzen entsteht.
Das Impingement-Syndrom der Hüfte besteht bei einer räumlichen Enge zwischen dem Hüftkopf (Oberschenkelknochen) und der Hüftgelenkspfanne (Teil der Beckenknochen). Die entstehenden Schmerzen an der Leiste können bis zum Oberschenkel und zum Gesäß ziehen. Bei Belastung werden die Schmerzen stärker.
Vom zu langen oder unbequemen Sitzen kann der Po ebenfalls schmerzen. Vielen Menschen sind diese Schmerzen vom Radfahren längerer Strecken bekannt, wenn sie den Sattel nicht gewohnt sind. Solche Schmerzen sind unangenehm, aber normalerweise nicht problematisch. Durch die richtige Einstellung des Sattels oder Sitzes kann der weitere Schmerz meist reduziert werden. Der Körper gewöhnt sich oft an die Situation.
Als Kokzygodynie werden Schmerzen am Steißbein bezeichnet – einer Region in direkter Nähe zum Gesäß. Die Ursachen dafür sind vielfältig und oft unklar.
Ein Muskelkater am Gesäß entsteht bei anstrengenden, sonst selten ausgeführten Bewegungen, zum Beispiel bei Tätigkeiten in der Hockstellung, beim Wandern oder beim Bergsteigen.
Knochenbrüche, wie zum Beispiel an den Hüftknochen, sind eine weitere Ursache von Schmerzen. Knochenbrüche können durch Unfälle entstehen. Sie können aber auch durch Osteoporose (Knochenschwund) begünstigt werden. Sie können dann häufig ohne schwere Einwirkungen entstehen, beispielsweise in der Wirbelsäule und im Becken.
Die Beckenarterien, die aus der Hauptschlagader (Aorta) entspringen und im weiteren Verlauf in die Beinschlagadern münden, können von Arteriosklerose betroffen sein. Diese verengt die Arterien und die Blutversorgung verschlechtert sich. Das kann im fortgeschrittenen Stadium nicht nur Beinschmerzen, sondern auch Gesäßschmerzen verursachen. Sie verstärken sich beim Gehen, Patienten müssen oft stehen bleiben (daher der Begriff Schaufensterkrankheit).
Verschiedene Tumore am Gesäß, Becken, After, am Rücken oder an der Hüfte können meist im späten Stadium zu Schmerzen führen.
Eine Prostatitis führt zu Schmerzen beim Wasserlassen und der Ejakulation. Daneben sind Schmerzen an Becken, Bauch, Rücken oder am Gesäß möglich.
Bei Gesäßschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn sich der Schmerz nicht nach wenigen Tagen wieder legt. Sollten die Schmerzen stärker werden, einen stechenden Charakter haben oder die Bewegung stark einschränken, ist ebenfalls ein Arztbesuch erforderlich. Das gilt auch für zusätzliche andere Symptome wie:
Kommen die Schmerzen immer wieder, dann sollte auch dies ärztlich abgeklärt werden.
Der Arzt sucht nach den Ursachen des Gesäßschmerzes. Am Anfang der Diagnose steht das Untersuchungsgespräch (Anamnese), mit dem der Arzt Informationen über die genauen Symptome, über Vorerkrankungen oder einen Unfallhergang erlangt. Zusammen mit der einfachen körperlichen Untersuchung und Bewegungstests kann der Arzt herleiten, welcher Grund hinter den Schmerzen steckt. Sichtbare Hautauffälligkeiten, die Körperhaltung, Druckschmerzen oder die Sensibilität können aufschlussreich sein. Weiterführend können bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT (Kernspintomographie) oder Computertomographie (CT) Klarheit über die Ursache bringen.
Welche Therapie aussichtsreich gegen Gesäßschmerzen eingesetzt werden kann, richtet sich nach der Ursache. In vielen Fällen sind bereits einfache Behandlungsmaßnahmen erfolgreich wie Ruhe und Schonung, Wärme oder Kälte oder auch die Einnahme von gängigen Schmerzmitteln.
Betroffene mit diesem Schmerzsyndrom sollten für einige Zeit konsequent die Bewegungen oder Aktivitäten meiden, die mit den Schmerzen verbunden sind. Zusätzlich zur Schonung können Schmerzmittel (NSAR) oder Spritzen mit Cortison in die schmerzhafte Region am Gesäß helfen. Physiotherapie kann ebenfalls sinnvoll sein. Eine Operation ist nur in Ausnahmefällen notwendig.
Die Schmerzen beim Ischias werden durch Maßnahmen wie Schmerzmittel ausgeschaltet, damit keine chronischen Schmerzen bestehen bleiben. Ein „Schmerzgedächtnis“ wird damit vermieden. Bei mäßigen Schmerzen werden dazu gängige Medikamente wie Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol verwendet. Lässt sich die Ischialgie damit nicht in den Griff bekommen, dann werden zusätzlich Mittel aus der Gruppe der Opioide eingesetzt.
Weitere Maßnahmen, die bei „Ischias“ helfen, sind Krankengymnastik oder physikalische Behandlungen wie Wärmeanwendungen oder Massage. Mit folgender Lagerung bessern sich häufig die Beschwerden: auf den Rücken legen und die Beine auf einen erhöhten Gegenstand wie einen Stuhl legen, damit die Hüfte und die Knie im 90-Grad-Winkel gebeugt sind.
Wichtig ist die Behandlung der jeweiligen Ursache, damit ein zukünftiges Auftreten des Schmerzes von vornherein verhindert werden kann.
Ein Bandscheibenvorfall kann meist ohne Operation (konservativ) erfolgreich behandelt werden. Medikamente spielen eine wichtige Rolle, insbesondere schmerzstillende Mittel wie Ibuprofen oder Diclofenac. Wirkstoffe (Cortison, örtlich betäubende Mittel) können auch in den Bereich der Nervenwurzel gespritzt werden, die durch die Bandscheibe zusammengedrückt wird (periradikuläre Therapie). Zu den weiteren Maßnahmen gehören Physiotherapie und Bewegungsübungen, entlastende Lagerung und Wärme- oder Kälteanwendung. Falls der Bandscheibenvorfall zu Lähmungen oder zu gestörter Darm- oder Blasenentleerung führt, wird meist operiert. Bei bleibenden Schmerzen erfolgt oft ebenfalls eine Operation.
Die Bandscheibenabnutzung wird mit Maßnahmen wie Bewegungsübungen, Physiotherapie oder Schmerzmedikamenten behandelt. Betroffene sollten nicht schwer heben und gegebenenfalls ein Übergewicht abbauen.
Die akute Form mit Abszess erfordert eine rasche Operation. Entweder wird der Entzündungsherd eingeschnitten und damit eröffnet oder der ganze Bereich wird herausgeschnitten. Bei der chronischen Steißbeinfistel erfolgt eine geplante Operation. Entweder wird ebenfalls der gesamte Gewebebereich entfernt oder eine kleinere (minimalinvasive) Operation durchgeführt. Zu letzteren Methoden gehört das Pit Picking, bei dem einzelne Fisteln fein ausgeschnitten werden. Wird die größere OP mit Entfernung des Gewebes durchgeführt, dann ist eine offene Wundbehandlung für meist mehrere Monate notwendig.
Ein Abszess muss normalerweise operativ behandelt werden. Der Arzt öffnet die Eiterhöhle mit einem Schnitt und entfernt den Inhalt. Um die bakterielle Entzündung zu bekämpfen, bekommt der Patient Antibiotika.
Beim Bluterguss lassen sich die Beschwerden meist durch einfache Maßnahmen wie Kühlen und Schonung bessern. Dennoch dauert es etwa zwei Wochen, bis der Bluterguss wieder verschwindet. Ist der Bluterguss am Gesäß besonders groß oder weitet sich stark aus, dann sollte er ärztlich behandelt werden.
Bei Poschmerzen, die auf eine Zerrung oder einen Muskelfaserriss hindeuten, ist ein sofortiges Beenden der Aktivität wichtig. Kühlen lindert die Schmerzen. Ein Verband, der leichten Druck ausübt, ist ebenfalls sinnvoll. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen gegen die Beschwerden. Nach und nach sollten bei abklingenden Schmerzen wieder Bewegungs- und Dehnübungen durchgeführt werden.
Die Behandlung einer Schleimbeutelentzündung der Hüfte, die zu Gesäßschmerzen führt, besteht zunächst in der körperlichen Schonung. Der Schleimbeutel sollte möglichst nicht belastet werden. Medikamente gegen Schmerzen und Entzündungen (beispielsweise Ibuprofen) vermindern die Symptome. Physiotherapie oder eine Stoßwellenbehandlung wirken heilungsfördernd. Eine Spritze mit Cortison direkt in den Schleimbeutel kommt bei bleibenden Beschwerden zum Einsatz. Kommt trotz anderer Maßnahmen die Schleimbeutelentzündung immer wieder, dann gehört eine Operation zu den Möglichkeiten.
Gegen diese Gelenkblockade hilft Bewegung. Insbesondere Physiotherapie und spezielle Bewegungsübungen können die Blockade lösen und einer neuen Blockierung vorbeugen. Um die Schmerzen zu lindern, werden Schmerzmedikamente angewendet oder eine Wärmebehandlung durchgeführt. Mit einer Spritze können örtliche Betäubungsmittel oder Cortison eingeführt werden (Infiltration) und die Beschwerden gebessert werden.
Bei einem Verschleiß im Hüftgelenk helfen konservative (nichtoperative) Maßnahmen, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Zu den Mitteln gehören leichte Bewegung und Physiotherapie, Wärme- beziehungsweise Kältebehandlung, Elektrotherapie (insbesondere TENS) oder orthopädische Vorrichtungen oder Einlagen. Schmerzmittel können Linderung bringen. In das Gelenk kann auch Cortison eingespritzt werden, um die schädlichen Prozesse zu stoppen. In schweren, weit fortgeschrittenen Fällen kann eine Operation zur Einpflanzung eines künstlichen Hüftgelenks (Hüft-Endoprothese) notwendig sein.
Ist die Entzündung des Hüftgelenks durch Bakterien verursacht, wird umgehend eine Nadel in das Gelenk eingeführt (Punktion) und Eiter abgelassen. Ein Antibiotikum bekämpft die Bakterien. Manchmal ist eine Operation erforderlich. Eine rheumatisch bedingte Entzündung im Hüftgelenk wird durch entzündungshemmende Schmerzmittel oder weitere Medikamente gegen Rheuma sowie Physiotherapie und physikalische Therapieverfahren behandelt. Hier ist ebenfalls in einigen Fällen eine Operation notwendig.
Die Erkrankung (Spondylitis ankylosans) wird ebenfalls mit entzündungs- und schmerzhemmenden Medikamenten und mit gezielter Bewegung sowie Physiotherapie behandelt. Bei starken Schäden in Wirbelsäule oder Gelenken kann eine Operation angezeigt sein.
Bei der Wirbelgelenkarthrose (Facettengelenkarthrose) werden Schmerzmittel zur Schmerzbekämpfung eingesetzt. Mit Physiotherapie und dem Aufbau von Muskulatur lässt sich oft eine deutliche Besserung der Beschwerden erzielen. Neben verschiedenen weiteren Behandlungsformen wie Elektrotherapie kann auh ein Einspritzen von Cortison und örtlichem Betäubungsmittel hilfreich sein. Selten wird operiert, sofern sich mit den anderen Mitteln keine Besserung erreichen lässt.
Das Baastrup-Syndrom (gegenseitiges Nahekommen der Dornfortsätze in der Wirbelsäule) kann meist ohne Operation (konservativ) behandelt werden. Dazu gehören die Gabe von Medikamenten, Physiotherapie oder physikalische Maßnahmen. Cortison oder Betäubungsmittel können injiziert werden. Operativ können die Dornfortsätze verkleinert werden, damit sie sich nicht gegenseitig stören.
Das Wirbelgleiten wird hauptsächlich konservativ (ohne OP) behandelt. Physiotherapie mit Kräftigung der Muskulatur oder Schmerzmittel können beispielsweise zum Einsatz kommen. Hartnäckige Schmerzen, schwere Veränderungen der Wirbelsäule oder ein Wirbelgleiten mit zusätzlichen nervlichen Symptomen werden durch Operation behandelt.
Das myofasziale Schmerzsyndrom lässt sich durch Massagen, Wärmebehandlung oder gezielte Bewegungsübungen bessern. In schweren Fällen können Medikamente (Schmerzmittel, Mittel zur Muskelentspannung) angewendet werden. Lassen sich die Symptome nicht bessern, dann kann das Einführen einer Nadel in den Triggerpunkt helfen. Die Nadel kann ohne Wirkstoffgabe eingebracht werden (Dry Needling). Teilweise wird auch ein örtliches Betäubungsmittel oder Botulinumtoxin injiziert.
Die Behandlung der Fibromyalgie ist uneinheitlich und muss individuell gestaltet werden. Zum Einsatz kommen Bewegung, Wärme, Entspannungsverfahren oder auch eine Verhaltenstherapie. Die üblichen Schmerzmittel wirken meist nicht, aber andere Medikamente wie Antidepressiva oder Epilepsiemittel (Antikonvulsiva) helfen vielen Betroffenen.
Die Schmerzen lassen sich durch schmerz- und entzündungshemmende Medikamente bessern. Elektrotherapie, Physiotherapie oder Bäder lindern die Beschwerden ebenfalls. Eine Behebung der Ursache ist mit einer Operation (Gelenkspiegelung, Arthroskopie) möglich, bei der einengende Knochenstrukturen entfernt werden.
Nach einer Ruhepause, Gewöhnung und gegebenenfalls verbesserter Sitzeinstellung gehen die Schmerzen meist zurück.
Die Therapie der Schmerzen am Steißbein ist individuell unterschiedlich. Schmerzmittel reduzieren die Beschwerden. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Physiotherapie, Sitzbäder, Psychotherapie oder ein Sitzring, damit der schmerzhafte Bereich geschont wird. Ob eine Operation hilfreich ist, darüber gibt es gegensätzliche Erkenntnisse.
Muskelkater geht nach einigen Tagen von alleine wieder weg. Unterstützend helfen Wärmeanwendungen, auch proteinreiche Nahrung wirkt sich günstig aus.
Die Behandlung ist abhängig von der Schwere des Bruches. Häufig muss eine Operation durchgeführt werden, um die Knochenbruchstücke aneinander zu befestigen (Osteosynthese). Je nach Bruchform ist manchmal ein künstliches Hüftgelenk (Hüftprothese) notwendig.
Der Arterienverschluss muss so schnell wie möglich behandelt werden. Innerhalb von sechs Stunden sind die Chancen sehr hoch, das Bein ohne Schäden zu erhalten. Der Verschluss des Blutgefäßes muss durch Wirkstoffe (Lyse-Therapie), mit einer Katheterbehandlung oder einer Operation behoben werden. Bei einem Verdacht wird vor diesen Behandlungen das Bein tief gelagert (die Schmerzen sollten dann zurückgehen).
Tumore können durch Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie behandelt werden. Manchmal ist eine Beseitigung nicht möglich und eine symptomlindernde (palliative) Therapie kommt zum Einsatz.
Ist die Prostatitis durch Bakterien bedingt, dann werden antibiotische Medikamente eingesetzt.
Treten Schmerzen im Gesäß auf, bei denen eine Überlastung oder Verletzung anzunehmen ist, dann ist eine Pause angezeigt. Die schmerzende Stelle sollte geschont und vorsichtig gekühlt werden. Treten die Schmerzen beim Sitzen auf, dann ist Aufstehen wichtig, um das Gesäß zu entlasten. Manchmal hilft auch bereits eine (häufige) Lageänderung auf dem Stuhl. Je nach Ursache der Schmerzen können manchmal Dehn- und Streckübungen sinnvoll sein. Sind die Schmerzen im Gesäß unangenehm, dann können gängige Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen häufig helfen. Geht der Schmerz nicht nach wenigen Tagen wieder zurück oder kommen andere Beschwerden wie Bewegungseinschränkungen oder Taubheitsgefühl hinzu, sollte ein Arzt eine Untersuchung durchführen.
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aktualisiert am 02.11.2020