Unter Oberarmschmerzen werden alle Schmerzsymptomatiken zusammengefasst, die sich zwischen dem Schultergelenk und dem Ellbogengelenk zeigen. Genau genommen zählen Schmerzen an diesen beiden Gelenken nicht explizit dazu. Erkrankungen dieser Gelenke können aber Schmerzausstrahlungen in den Oberarm auslösen. Die Ursachen für Schmerzen am Oberarm können vielfältig sein. Überlastungen von Sehnen und Bändern zählen zu den häufigsten. Aber auch Knochenbrüche, Nervenerkrankungen, Gefäßerkrankungen und auch ein Herzinfarkt können Oberarmschmerzen verursachen.
Da unsere Arme im Alltag für viele Tätigkeiten benötigt werden, können Schmerzen am Oberarm die Dinge des täglichen Lebens sehr einschränken. Ob Jacke anziehen, etwas über Kopf heben oder auch einfach nur auf der betroffenen Seite schlafen – Oberarmschmerzen können in vielen Lebensbereichen zu spürbaren Einschränkungen führen.
Muskelkater tritt nach ungewohnten Belastungen oder intensivem sportlichem Training auf. Am Oberarm ist er vor allem im Bizepsmuskel und im Trizepsmuskel sehr häufig. Ursache sind Mikroverletzungen in den Muskelfasern. Muskelkater tritt oft erst ein bis zwei Tage nach der Belastung auf. Er äußert sich in Schmerzen in der Muskulatur bei Bewegung oder Belastung. Die Muskulatur fühlt sich oft steif an.
Muskelkater erfordert keine besondere Therapie. Er verschwindet nach wenigen Tagen von alleine wieder. Wärmeanwendungen (Badewanne, Fango, wärmende Salben) verbessern den Stoffwechsel und tragen zur Linderung und schnelleren Regeneration bei. Kältetherapie, wie beispielsweise Eisbäder, kommt im Leistungssport auch zur Anwendung. Dehnungen der betroffenen Muskulatur und Massagen sind ebenfalls hilfreich.
Muskelverspannungen am Oberarm können durch wiederkehrende Überbelastungen der Oberarmmuskulatur auftreten. Muskelverspannungen lassen sich als harte Bereiche in der Muskulatur tasten. Meist lösen sie bei Druck auf die Stelle oder bei Bewegungen des Armes Schmerzen aus.
Die Therapie kann mit Wärmeanwendungen, Massagen und auch Physiotherapie erfolgen. Die überlastende Tätigkeit sollte nach Möglichkeit ausgesetzt werden. Bewegungsabläufe in Beruf und Sport sollten überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.
Eine Muskelprellung am Oberarm kann durch einen Sturz oder Schlag verursacht werden. Dabei kommt es zur Bildung eines Blutergusses (Hämatom). Symptome sind Schmerzen an der Stelle der Prellung. Diese sind sowohl in Ruhe als auch bei Druck auf die Stelle oder bei Bewegung spürbar. Durch die Hämatombildung ist der Bereich normalerweise auch verhärtet.
Therapeutisch kann in der Akutphase gekühlt werden. Nach zwei Tagen empfiehlt es sich, zu Wärmeanwendungen zu wechseln. Sie regen die Durchblutung und damit den Stoffwechsel an. Salben, die den Abbau des Blutergusses fördern, können ebenfalls verwendet werden. Auch Manuelle Lymphdrainage kann hilfreich sein. Bei starken Schmerzen können schmerzlindernde Medikamente eingenommen werden (unter Beachtung möglicher Gegenanzeigen).
Eine Muskelzerrung am Oberarm kann beispielsweise am Bizepsmuskel vorkommen. Ursachen für Muskelzerrungen sind Überlastungen, ruckartige oder schnell wechselnde Muskelaktivitäten. Muskelzerrungen sind häufige Sportverletzungen. Typische Symptome einer Zerrung des Bizepsmuskels sind ein Gefühl von Verspannung oder Verhärtung im Muskel. Der Betroffene hat den Wunsch, die Muskulatur immer wieder zu dehnen. Ein Ziehen oder Schmerzen bei Bewegung und Belastung sind üblich.
Die Therapie besteht vor allem in der Entlastung der betroffenen Muskulatur. In der Akutphase hilft Kühlung, kombiniert mit einem Kompressionsverband und Hochlagerung des Armes. Nach zwei Tagen kann auf Wärmeanwendungen zur Verbesserung der Durchblutung und des Stoffwechsels gewechselt werden. Mit fortschreitender Heilung wird die Belastung wieder gesteigert.
Muskelfaserrisse sind ebenfalls häufige Sportverletzungen. Im Bereich des Oberarms kann der Bizepsmuskel betroffen sein, aber auch andere Muskeln dieser Körperregion. Muskelfaserrisse können als Folge einer Muskelzerrung auftreten. Meist ist der Muskel vorher schon durch Überbelastung, Verhärtungen oder Ähnliches geschwächt. Eine ruckartige Bewegung mit plötzlicher Muskelanspannung kann dann einen Muskelfaserriss auslösen. Klassisches Symptom ist ein plötzlich einschießender Schmerz, der eine weitere Belastung des Muskels unmöglich macht beziehungsweise nur unter Schmerzen zulässt. Der Faserriss kann oft als kleine Delle im Muskel getastet werden. Die Bildung eines Blutergusses (Hämatom) gehört auch oft mit zu den Symptomen.
Direkt nach dem Muskelfaserriss sollte die PECH-Regel angewendet werden. Das bedeutet: Unterbrechung der Belastung, Kühlung, Kompression und Hochlagerung des Armes. Im weiteren Verlauf können Salbenverbände, Elektrotherapie, Physiotherapie und Manuelle Lymphdrainage zur Anwendung kommen. Schmerzstillende Medikamente werden nur bei stärkeren Schmerzen genommen.
Die Fibromyalgie ist eine Erkrankung, die durch tiefsitzende Muskelschmerzen gekennzeichnet ist. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Genetische Faktoren, eine gestörte Schmerzverarbeitung und andere Faktoren könnten eine Rolle spielen. Die Schmerzen sitzen häufig im Rücken und Nacken, aber auch die Beine und Arme können betroffen sein. Die Stärke der Schmerzen wechselt und ist in manchen Fällen beeinflussbar vom Wetter, von der Temperatur und auch von der psychischen Verfassung. Als Begleitsymptome können Müdigkeit, Schlafprobleme und auch depressive oder ängstliche Verstimmungen auftreten.
Die Therapie ist individuell unterschiedlich. Heilung ist bis jetzt nicht möglich. Mit einer individuell gestalteten Therapie können die Symptome aber oft gut gelindert werden. Mögliche Therapiebausteine sind Medikamente, Entspannungstechniken, Bewegungstherapie, Wärme- und Kälteanwendungen, Physiotherapie und auch Psychotherapie.
Die Rotatorenmanschette des Schultergelenkes besteht aus vier Muskeln, die für die Innenrotation und die Außenrotation im Schultergelenk verantwortlich sind. Diese sind:
Bei einer Rotatorenmanschettenruptur reißt eine der Sehnen dieser Muskeln. Der Riss (Ruptur) einer zuvor gesunden Sehne erfolgt nur bei großer Krafteinwirkung. In der Regel ist die Sehne schon vorgeschädigt, bevor sie reißt. Eine Vorschädigung kann durch ein Impingement-Syndrom der Schulter (Engpass-Syndrom) oder durch frühere Schulterverletzungen vorliegen. Schmerzen sind ein Symptom der Ruptur. Diese sind im Bereich des Schultergelenkes lokalisiert, können aber Richtung Nacken und Oberarm ausstrahlen. Das Liegen auf der Schulter ist oft erschwert oder unmöglich. Außerdem kommt es zu Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk. Diese können die Tätigkeiten des täglichen Lebens teilweise stark einschränken.
Die Therapie ist abhängig vom Alter des Patienten, vom Mobilitätsgrad und von der Schwere der Symptomatik. Bei jungen, aktiven Menschen erfolgt meist eine operative Rekonstruktion der Rotatorenmanschette. In vielen anderen Fällen erfolgt erst eine konservative Behandlung (ohne Operation). Schmerzstillende Medikamente, Elektrotherapie, Kälteanwendungen, Wärmeanwendungen, zeitweise Schonung, Physiotherapie, Mobilisierungs- und Kräftigungsübungen können Therapiebausteine sein. Wenn mit diesen Maßnahmen keine ausreichende Linderung der Symptomatik erzielt werden kann, ist auch eine Operation möglich. Von einer Rekonstruktion der Rotatorenmanschette bis hin zum Einsatz eines künstlichen Schultergelenkes (Endoprothese) sind hierbei verschiedene Optionen denkbar.
Die Sehne des Musculus supraspinatus ist von den Sehnen der Rotatorenmanschette am häufigsten von einem Riss (Ruptur) betroffen. Das liegt an ihrem Verlauf. Zwischen Schulterdach und Oberarmkopf kann sie durch Überbelastung oder verschleißbedingte knöcherne Veränderungen eingeklemmt und aufgerieben werden. Ein Riss bei einem Unfall ist auch möglich, aber seltener. Symptome sind Probleme beim Heben des Armes zur Seite. Hier kommt es oft zu einer Kraftminderung. Schmerzen werden bei verschleißbedingten Rupturen im Laufe der Zeit stärker. Grund hierfür ist, dass die Sehne nach und nach weiter aufgerieben wird und nicht plötzlich reißt. De Schmerzen können vom Schultergelenk in den Oberarm ausstrahlen. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Schmerzen auch als Ruheschmerz und nachts vorhanden.
Es kommen konservative (nicht operative) und operative Therapieansätze in Frage. Eine vollständig gerissene Sehne kann nicht konservativ wieder zusammenwachsen. Bei weniger aktiven oder älteren Patienten ist eine Operation dennoch nicht immer nötig. Konservative Behandlungsmaßnahmen haben eine Reduzierung der Schmerzen und eine Verbesserung der Beweglichkeit zum Ziel, so dass der Alltag wieder gut gemeistert werden kann. Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente, Elektrotherapie, Wärmeanwendungen, vorübergehendes Schonen und Physiotherapie kommen hierfür in Frage. Bei der operativen Versorgung wird die gerissene Sehne genäht. Dies kann in der Regel minimalinvasiv (arthroskopisch, über eine Gelenkspiegelung) erfolgen. Ziel ist hier, die Biomechanik und die volle Funktionsfähigkeit des Schultergelenkes wiederherzustellen.
Der Bizepsmuskel hat zwei Köpfe und somit auch zwei Sehnen, die reißen können. Zu einem Riss (Ruptur) kann es als Folge verschleißbedingter Veränderungen kommen. Dann ist der Auslöser oft eher banal. Bei einer vorher gesunden Sehne benötigt es eine große Krafteinwirkung, damit sie reißt. Hautsymptom ist eine sicht- und fühlbare Verdickung am Oberarm, weil der Muskelbauch deutlicher hervortritt. Schmerzen im Bereich des Oberarms sind ebenfalls möglich. Durch eine Bizepssehnenruptur tritt eine Kraftminderung bei der Beugung des Ellbogens ein.
Je nachdem, welche Sehne gerissen ist und wie alt und aktiv der Patient ist, kann konservativ (ohne Operation) oder operativ behandelt werden. Bei der konservativen Therapie stehen Schmerzlinderung, zwischenzeitliche Ruhigstellung und Physiotherapie im Vordergrund. Bei einer Operation wird die gerissene Sehne wieder am Knochen verankert.
An der Schulter kommt es häufiger zu einer Reizung der Sehnen des Musculus supraspinatus, des Bizepsmuskels, des Trizepsmuskels oder des Deltamuskels. Ursache ist meist eine Überlastung durch ungewohnte Tätigkeiten oder forciertes sportliches Training. An der Schulter kann es auch durch degenerative (abbau-/verschleißbedingte) Veränderungen am Schultergelenk zu Sehnenreizungen kommen. Symptome sind Schmerzen bei Druck auf die Sehne, bei Dehnung des entsprechenden Muskels und auch bei Muskelanspannung. Auch Ruheschmerzen sind möglich. Manchmal ist die Bewegungsmöglichkeit der angrenzenden Gelenke (Schulter und Ellbogen) schmerzhaft eingeschränkt.
Die Therapie besteht zunächst in der Vermeidung der auslösenden Bewegungen oder Tätigkeiten. Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente können zu Beginn sinnvoll sein. Wärmeanwendungen, Kälteanwendungen, Elektrotherapie und Physiotherapie können helfen. Bei hartnäckigen Reizungen ist auch eine Cortison-Infiltration in die Sehne denkbar. Eine Operation ist in der Regel nicht erforderlich.
Bei der Kalkschulter kommt es zu Kalkeinlagerungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette. Ursache hierfür sind verschleißbedingte Veränderungen an der Sehne. Diese können durch Überlastung und permanenten Druck auf die Sehne mitbedingt sein. Symptome sind Schmerzen in der Schulter beim Heben des Armes, die auch in den Oberarm ausstrahlen können.
Zunächst wird konservativ (ohne Operation) mit Physiotherapie und schmerzlindernden Medikamenten behandelt. Auch Stoßwellentherapie konnte schon gute Erfolge erzielen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, den Kalkherd durch eine Kanüle abzuziehen. Dafür wird das Kalkdepot vorher aufgeweicht. Eine operative Entfernung der Kalkherde im Rahmen einer minimalinvasiven Operation (Arthroskopie) stellt auch eine Option dar.
Entzündungen an den Sehnen des Oberarms können durch eine Überlastung, durch Verschleiß, durch rheumatische Grunderkrankungen oder in seltenen Fällen auch durch Bakterien verursacht werden. Eine Sehnenentzündung am Oberarm zeigt sich durch stechende Schmerzen im betroffenen Bereich. Diese treten vor allem bei Beanspruchung der Muskulatur, also bei Bewegung des Armes, auf. Die klassischen Entzündungszeichen wie Rötung, Überwärmung, Schwellung und Bewegungseinschränkung sind ebenfalls häufig. Bei einer Infektion durch Bakterien kann es zusätzlich zu Fieber und Abgeschlagenheit kommen.
Die Therapie ist abhängig von der Ursache. Bei einer bakteriellen Infektion kommen Antibiotika zur Anwendung. Liegt eine rheumatische Erkrankung zugrunde, sollte diese primär behandelt werden. Wichtigste Maßnahme zu Beginn ist eine Entlastung, möglicherweise durch einen Tapeverband. Auch entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente sind anfangs sinnvoll. Physiotherapie kann begleitend verordnet werden.
Bei einer Sehnenscheidenentzündung ist das Bindegewebe, das sich um die Sehne herum befindet, entzündet. Auch hier können die Ursachen eine Überlastung, eine rheumatische Grunderkrankung oder auch eine Infektion mit Bakterien sein. Auch am Oberarm kann es zu einer Sehnenscheidenentzündung kommen. Sie ist allerdings nicht so häufig zu finden wie an den Sehnenscheiden beispielsweise der Hand. Bei einer akuten Sehnenscheidenentzündung kommt es zu Ruhe- und Bewegungsschmerzen im Verlauf der betroffenen Sehnenscheide. Druck auf die Sehne ist ebenfalls schmerzhaft. Rötung, Schwellung und Überwärmung sind übliche Symptome. Bei längerem Bestehen der Beschwerden kann es zu Reibegeräuschen beim Bewegen oder zu tastbaren Verdickungen kommen.
Bei der Sehnenscheidenentzündung sind Entlastung und Ruhigstellung wichtig. Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente können zu Beginn helfen. Eine bakterielle Entzündung wird zusätzlich mit Antibiotika behandelt. Liegt eine rheumatische Grunderkrankung vor, sollte diese vor allem behandelt werden. Physiotherapie kann ebenfalls hilfreich sein. Bei chronischen Verläufen kann eine Operation mit einer Spaltung der Sehnenscheide notwendig werden.
Brüche des Oberarmes (Humerus) kommen relativ häufig vor. Dabei unterscheidet man Humeruskopffrakturen, Humerusschaftfrakturen und Frakturen des unteren Anteils des Oberarmknochens (distale Humerusfrakturen). Ursache für Brüche am Oberarm sind meist Unfälle. Ein Sturz oder Schlag auf dem Arm sind häufige Auslöser. Wenn der Oberarmknochen durch eine eher geringe Krafteinwirkung bricht, könnten eine Osteoporose oder auch ein Tumor oder eine Metastase (Tochtergeschwulst eines Tumors) zugrunde liegen. Symptome sind Schmerzen am Oberarm. Ein Bluterguss und eine Schwellung treten ebenfalls oft auf, manchmal auch erst nach ein bis zwei Tagen. Der Arm wird vom Betroffenen in einer Schonhaltung am Körper gehalten. Jede Bewegung des Oberarmes löst in der Regel Schmerzen aus. Wenn Nerven mitverletzt wurden (Nervus axillaris oder Nervus radialis), können Taubheit, Kribbeln oder auch Muskelschwächen beziehungsweise Lähmungen auftreten. Bei begleitenden Gefäßverletzungen kann es ebenfalls zu Kribbeln oder Taubheit kommen.
Die Therapie ist abhängig von der Lage der Verletzung, vom Alter und Allgemeinzustand des Patienten und auch von möglichen Begleitverletzungen. Viele Oberarmfrakturen können konservativ (ohne Operation) durch Ruhigstellung in einem sogenannten Gilchrist-Verband oder einem Oberarmgips therapiert werden. Wo eine konservative Behandlung nicht erfolgreich scheint oder wenn Nerven und Gefäße mitversorgt werden müssen, wird operiert. Die Stabilisierung des Bruches kann mit Hilfe von Platten und Schrauben oder mit einem sogenannten Marknagel erfolgen.
Einen Gelenkverschleiß in der Schulter nennt man Arthrose, genauer: Omarthrose. Die Ursachen können vielfältig sein. Jahrelange Überbelastung in Beruf und Freizeit, aber auch frühere Frakturen oder andere Verletzungen können zur Entstehung beitragen. Hauptsymptome sind Schmerzen und zunehmende Bewegungseinschränkungen. Dabei sind die Schmerzen zu Beginn eher bewegungs- und belastungsabhängig. Später treten sie auch in Ruhe auf. Lokalisiert sind die Schmerzen im Bereich des Schultergelenkes. Sie können aber auch in den Oberarm ausstrahlen.
Die Therapie einer Omarthrose erfolgt zunächst konservativ (ohne Operation). Hierbei können alle verfügbaren Maßnahmen zur Beschwerdelinderung ausgeschöpft werden: Wärmeanwendungen oder Kältetherapie, Elektrotherapie, schmerzlindernde Medikamente und Physiotherapie. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Einsatz eines künstlichen Schultergelenkes (Endoprothese) notwendig werden.
Eine Brachialgie bezeichnet Schmerzen im Arm, die durch eine Irritation eines Nervengeflechtes ausgelöst werden. Das hierbei betroffene Nervengeflecht, das aus verschiedenen Nervenwurzeln aus dem Bereich der Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule gebildet wird, wird als Plexus brachialis bezeichnet. Aus diesem Plexus heraus verzweigen sich auch die Nerven des Armes. Die Ursachen für eine Symptomatik des Plexus brachialis können vielfältig sein. Schädigungen durch eine Brustamputation oder eine Strahlentherapie sind häufige Auslöser. Ebenso können direkte Einwirkungen durch Unfälle, Entzündungen oder Tumore zu Plexusschädigungen führen. Symptome können Schmerzen, aber auch Muskelschwäche, Taubheit oder Kribbeln im Arm sein. Je nachdem, welcher Teil des Plexus betroffen ist, können diese Beschwerden stärker im Oberarm lokalisiert sein.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente sind bei verschiedenen Auslösern hilfreich. Physiotherapie kann bei mechanischen Störungen im Nacken-Schulter-Arm-Bereich sehr wirkungsvoll sein.
Der Nervus axillaris gehört zu den Nerven, die aus dem Plexus brachialis hervorgehen. Zu einer Schädigung kann es beispielsweise bei einer Oberarmfraktur oder auch bei einer Schulterluxation (Auskugelung) kommen. Auch eine Druckschädigung durch äußere Verletzungseinwirkungen oder an anatomischen Engstellen (beispielsweise zwischen Muskulatur) ist möglich. Die Beschwerden sind abhängig vom Ort der Schädigung. Schmerzen, Taubheit oder Kribbeln am Oberarm sind typische Symptome. Auch eine Muskelschwäche, vor allem beim Abspreizen des Armes vom Körper, kann auftreten.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Physiotherapie ist ein Mittel der Wahl. Sollte der Nerv durch ein Trauma durchtrennt worden sein, ist eine operative Versorgung nötig.
Eine zervikale Radikulopathie ist eine Nervenwurzelreizung im Bereich der Halswirbelsäule. Die Nervenwurzeln bestehen aus Nervenfasern, die zu den Körpernerven ziehen, und gehen aus dem Rückenmark ab. Eine zervikale Radikulopathie kann verschiedene Ursachen haben. Bandscheibenvorfälle oder verschleißbedingte Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule machen den Großteil der Ursachen aus. Am häufigsten betroffen sind die Nervenwurzeln C5, C6 und C7 im Bereich der unteren Halswirbelsäule. Je nachdem, welche Nervenwurzel komprimiert wird, treten unterschiedliche Symptome auf. Dazu zählen Schmerzen in charakteristischen Bereichen des Nackens und Oberarmes und manchmal bis in die Hand. Kribbeln oder Taubheit in klar umschriebenen Hautarealen oder Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen in sogenannten Kennmuskeln können weitere Symptome sein. Diese Hautareale und Kennmuskeln variieren je nach betroffener Nervenwurzel.
Die Therapie ist abhängig von der Ursache. Bandscheibenvorfälle lassen sich gut mit Physiotherapie und begleitender Medikamentengabe behandeln. Wenn verschleißbedingte knöcherne Veränderungen eine Nervenwurzel einengen, muss eventuell operiert werden. Durch das Entfernen von knöchernen Anbauten kann der Nerv wieder entlastet werden.
Oberarmschmerzen sind nicht das Leitsymptom bei einem Herzinfarkt. Sie können aber als ein Anzeichen für einen Infarkt vorkommen. Ursache für einen Herzinfarkt sind in der Regel Gefäßverengungen oder Gefäßverschlüsse an den Herzkranzgefäßen (Arterien, die das Herz mit Blut versorgen). Übergewicht, Rauchen, erhöhte Blutfettwerte und Bewegungsmangel sind Faktoren, die die Entstehung von Gefäßwandveränderungen begünstigen. Die klassischen Symptome eines Herzinfarktes sind Schmerzen und Engegefühl in der Brust. Die Schmerzen können auch im linken Arm, im Hals und Unterkiefer oder im Oberbauch lokalisiert sein. Atemnot, Angstgefühle oder Schweißausbrüche können ebenfalls als Symptome vorkommen. Ein Verdacht auf einen Herzinfarkt ist immer ein medizinischer Notfall und sollte sofort ärztlich untersucht werden.
Für die Behandlung eines Herzinfarktes gibt es verschiedene Möglichkeiten. Diese hängen vom Ausmaß, der genauen Ursache und auch vom Zustand des Patienten ab. Im Akutfall werden meist blutverdünnende Medikamente gegeben und solche, die eine weitere Blutgerinnselbildung verhindern (Thrombozytenaggregationshemmer). Auch Schmerzmittel oder angstlösende Medikamente können zum Einsatz kommen. Um die Durchblutung der Herzkranzarterie wiederherzustellen, wird häufig eine Erweiterung des Gefäßes (Ballondillatation) mit Einlage eines Stents (Metallgerüst, das das Gefäß offen hält) durchgeführt. Dies geschieht im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung. Wenn diese Maßnahme bei fortgeschrittenen Gefäßschäden nicht mehr möglich ist, kommt eine Bypassoperation in Betracht. Dabei werden Gefäße eingesetzt, die einen Umgehungskreislauf um das verengte oder verstopfte Gefäß bilden.
Bei einer Thrombose verschließt ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß. Häufig sind dabei die Venen der Beine betroffen. Es kann aber auch in den Armvenen zu einer Thrombose kommen. Ursachen für die Bildung einer Thrombose sind in den meisten Fällen Ablagerungen an der Gefäßwand. Diese engen das Gefäß ein, so dass sich an dieser Stelle ein Gerinnsel bilden kann. In manchen Fällen führt auch eine erhöhte Blutgerinnungsneigung zur Bildung eines Thrombus (Blutgerinnsel). Wenn das Blut beispielsweise durch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr eher dickflüssig ist, kann dies die Entstehung einer Thrombose ebenfalls begünstigen. Ein Symptom einer Thrombose am Arm sind Schmerzen. Diese können auch am Oberarm lokalisiert sein. Das Bewegen des Armes ist häufig ebenfalls schmerzhaft. Weiterhin treten häufig eine Schwellung und ein Spannungsgefühl im Arm auf. Die Haut kann überwärmt sein. Die Venen des Armes treten meist deutlich hervor. Auch kann die Haut bläulich verfärbt sein.
Die Therapie einer Armvenenthrombose besteht aus einer Kombination einer Reihe von Maßnahmen. Der Arm wird mit elastischen Binden gewickelt. Durch die entstehende Kompression wird der venöse Rückstrom unterstützt. Hochlagerung des Armes dient dem gleichen Ziel. Zusätzlich kommen Medikamente zum Einsatz, die die Blutgerinnung hemmen (Antikoagulanzien). Diese sollen verhindern, dass der Thrombus weiter wächst. In seltenen Fällen kann auch eine operative Entfernung des Blutgerinnsels in Frage kommen. Wichtiges Ziel der Thrombosebehandlung ist es, einen Gefäßverschluss der Lunge (Lungenembolie) zu verhindern. Dazu könnte es kommen, wenn der Thrombus sich löst und in einer Arterie der Lunge hängenbleibt und diese verstopft.
Eine Thrombophlebitis bezeichnet eine Entzündung in einer oberflächlichen Vene. Davon können auch die Armvenen betroffen sein, allerdings im Vergleich zu Beinvenen eher selten. Im Rahmen einer Thrombophlebitis kann sich ein Blutgerinnsel bilden. Dieses hemmt dann den Blutstrom. Entzündungsreaktionen können entstehen. Eine Hauptursache für die Entstehung ist ein langsamer Blutfluss. Zu den typischen Symptomen gehören Schmerzen in der betroffenen Region. Diese können also auch am Oberarm lokalisiert sein. Im betroffenen Bereich ist die Vene außerdem oft druckschmerzhaft und geschwollen. Die Haut kann überwärmt sein.
Die Behandlung der oberflächlichen Venenentzündung erfolgt mittels Kühlung und Kompression des Armes. Die Anwendung von entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten ist ebenfalls üblich. Diese können auch in Salbenform auf die entsprechende Region aufgetragen werden. Die Hochlagerung des Armes wirkt ebenfalls oft lindernd.
Zu den bösartigen Tumoren des Knochens zählen vor allem das Osteosarkom, das Ewing-Sarkom und das Chondrosarkom. Knochentumore machen über lange Zeit häufig keine Beschwerden. Spätere Symptome sind Schmerzen am Oberarm. Diese sind belastungsunabhängig.
Welche Form der Therapie angewendet wird, hängt von der Art und vom Stadium des Tumors, vom Alter und vom Allgemeinzustand des Patienten ab. Meist kommt eine Kombination aus Chemotherapie, Strahlentherapie und operativer Entfernung des Tumors zur Anwendung.
Lipome können überall am Körper entstehen. Sie zählen zu den gutartigen Tumoren. Warum Lipome entstehen, ist noch nicht geklärt. Sie zeigen sich als tastbare und sichtbare Schwellung und können sowohl außen als auch innen am Oberarm liegen. Viele Lipome machen keine Beschwerden. Wenn sie Schmerzen verursachen oder aufgrund ihrer Lage andere Strukturen beeinträchtigen, können sie operativ entfernt werden.
Beim Impingement kommt es zur Einklemmung von Strukturen des Schultergelenkes unter dem Schulterdach. Der Schleimbeutel oder Sehnen im Bereich des Schultergelenkes geraten bei Bewegung unter Druck, werden gereizt und verursachen Schmerzen. Klassische Symptome sind Schulterschmerzen beim Heben des Armes nach vorne und zur Seite, meistens erst ab 90 Grad. Diese Schmerzen können in den Oberarm ausstrahlen. Schmerzen bei Arbeiten über Kopf sind ebenfalls häufig. Das nächtliche Liegen auf der betroffenen Seite kann problematisch sein.
Ein Impingement-Syndrom wird zunächst konservativ (ohne Operation) behandelt. Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente sowie Physiotherapie gehören zu den Standardmaßnahmen. Bringen diese nicht den gewünschten Erfolg, ist auch eine Operation möglich. Je nach Auslöser für das Impingement-Syndrom können ein entzündeter Schleimbeutel entfernt oder gereizte Sehnen geglättet werden.
Die Bursa subacromialis ist ein Schleimbeutel, der unter dem Schulterdach liegt. Er dient als Stoßdämpfer zwischen dem knöchernen Schulterdach und der Sehne des Musculus supraspinatus. Durch wiederholte Reizung im Rahmen eines Impingement-Syndroms kann sich der Schleimbeutel entzünden. Mechanische Ursachen sind die häufigsten Auslöser. In seltenen Fällen kann auch eine rheumatische Erkrankung oder eine Stoffwechselstörung zu einer Bursitis subacromialis führen. Eine akute Schleimbeutelentzündung verursacht starke Schmerzen im Bereich des Schultergelenkes und des Oberarmes. Die Beweglichkeit des Schultergelenkes ist schmerzhaft eingeschränkt. Auch eine Schwellung und Überwärmung im Schmerzgebiet sind möglich.
Die Therapie erfolgt zunächst konservativ (ohne Operation). Entlastung, Kühlung und Physiotherapie gehören zu den üblichen Maßnahmen. Auch die Gabe von entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten ist zu Beginn der Therapie ein Mittel der Wahl. Spritzen mit Cortison direkt in den Schleimbeutel können sehr hilfreich sein. Wenn sich die Symptomatik durch diese Maßnahmen nicht zufriedenstellend lindern lässt, kommt eine operative Entfernung des Schleimbeutels (Bursektomie) in Frage.
Wenn von Rheuma gesprochen wird, ist meist die rheumatoide Arthritis gemeint. Hierbei kommt es zu entzündlichen Prozessen an den Gelenken, beispielsweise auch am Schultergelenk. In diesem Fall können Beschwerden im Oberarm auftreten. Ursache sind Vorgänge des Immunsystems, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten. Die Gründe hierfür sind noch weitgehend ungeklärt. Symptome sind schmerzende Gelenke bei Belastung, aber auch in Ruhe. Zusätzlich treten häufig die klassischen Entzündungszeichen Rötung, Überwärmung, Schwellung und Funktionsverlust auf. Die betroffenen Gelenke werden zunehmend steif. Allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit sind möglich.
Die rheumatoide Arthritis ist nicht heilbar. Es gibt aber einige Möglichkeiten, die Symptomatik zu lindern. Hierzu zählen schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente, Bewegungsübungen, Ergotherapie (Training von alltäglichen Tätigkeiten) und Physiotherapie.
Nach einer Impfung, die in den Muskel am Oberarm erfolgt, kann es im Bereich um den Einstich herum zu Schmerzen kommen. Das gehört wie eine Rötung und Schwellung zu den häufigen Reaktionen nach einer Impfung. Diese Symptome sind normal und gehen nach einigen Tagen zurück. Häufig fühlen sich die Schmerzen wie ein Muskelkater an. Bei manchen Präparaten wie zum Beispiel bestimmten Impfstoffen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 kann es noch eine Woche nach der Injektion zu solchen Beschwerden kommen.
Mit Maßnahmen wie milder Kühlung und dem Verhindern von Belastungen können die Beschwerden reduziert werden. Bei besonders heftigen Beschwerden ist es sinnvoll, sich beim Arzt vorzustellen.
Viele Erkrankungen, die Schmerzen am Oberarm auslösen können, heilen nach kurzer Zeit von selbst wieder ab. Das gilt vor allem für Muskelkater oder Muskelverspannungen und auch für Blutergüsse. Wenn die Beschwerden länger als zwei bis drei Tage anhalten, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen. Bei Unfällen, die eine Verletzung von Muskeln, Sehnen oder Knochen vermuten lassen, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Das Gleiche gilt, wenn Oberarmschmerzen mit anderen Symptomen wie Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Luftnot verbunden sind. Diese Symptome deuten auf einen Herzinfarkt hin und müssen sofort abgeklärt werden.
In einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) verschafft der Arzt sich einen ersten Überblick über mögliche Ursachen für die Schmerzen. Typische Fragen sind:
Danach folgt in der Regel die körperliche Untersuchung. Sie besteht aus Sichtbefund (Inspektion), Tastbefund (Palpation) und Funktionsprüfung.
Aspekte der Inspektion sind:
Bei der Palpation geht es um:
Bei der Funktionsprüfung
Je nachdem, was als Ursache für die Schmerzen vermutet wird, kommen weitere Untersuchungsmethoden zum Einsatz. Hierzu zählen:
Bei muskulären Ursachen wie Muskelkater oder Verspannungen kann man durch Wärmanwendungen (Badewanne, Kirschkernkissen, wärmende Salben) zur Linderung beitragen. Treten die Beschwerden als Folge einer Überlastung auf, ist Entlastung zunächst wichtig. Bewegungen im schmerzfreien Ausmaß sind ebenfalls ratsam, um ein Versteifen des Schultergelenkes zu verhindern. Akute Reizzustände, beispielsweise von Sehnen, reagieren gut auf Kühlung. Nach 48 Stunden kann dann auf Warmanwendungen gewechselt werden. Diese fördern die Durchblutung und damit den Stoffwechsel. Belastende Bewegungsabläufe in Beruf und Sport können überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Unfälle und Stürze können durch die Entfernung von Stolperfallen verringert werden.
aktualisiert am 25.11.2021