In Deutschland erleiden jährlich 200.000 Menschen einen Schlaganfall (Apoplex). Von diesen Schlaganfallpatienten verstirbt jeder vierte innerhalb eines Jahres an den Folgen des Apoplex. Der Schlaganfall ist nach dem Herzinfarkt und Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache. 30 Prozent aller Schlaganfallpatienten können als Folge des Apoplex ihren Alltag nicht mehr alleine bestreiten und werden zum Pflegefall.
Doch was genau ist ein Apoplex und wie entsteht der Schlaganfall? Generell wird der Schlaganfall durch massive Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht. Hierdurch kommt es zum Absterben von Hirngewebe, da die Hirnzellen nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Verschiedene neurologische (nervliche) Störungen und Ausfälle sind die Folge.
Durchblutungsstörungen im Gehirn resultieren aus zwei Ursachen. Zum einen kann es im Hirnbereich zu einer Gefäßverengung kommen. Ein Blutgefäß wird verstopft und die betroffene Hirnregion wird nicht mehr ausreichend durchblutet. Das Hirngewebe stirbt ab und der Patient erleidet einen Schlaganfall. Diese Gefäßverengungen und -verstopfungen haben verschiedene Ursachen. Oft sind Blutgerinnsel für die Verlegung einer Arterie verantwortlich. Doch auch die Arterienverkalkung kann mit der Zeit zu einer massiven Gefäßverengung im Gehirn führen. Der Schlaganfall aufgrund von Gefäßverengungen wird von den Medizinern als „ischämische Apoplexie“ bezeichnet. Die Gefäßverengung im Gehirn ist der Hauptauslöser für den Schlaganfall.
Eine Blutung im Gehirn kann ebenfalls einen Schlaganfall auslösen. Diese Art Schlaganfall wird von den Ärzten als „hämorrhagische Apoplexie“ bezeichnet. Aufgrund verschiedener Auslöser platzt bei dieser Art von Apoplex ein Blutgefäß im Gehirn. Dies hat zur Folge, dass eine bestimmte Hirnregion nicht mehr durchblutet wird. Das Hirngewebe stirbt aufgrund von Sauerstoffmangel und Nährstoffmangel ab.
Hirnblutungen entstehen durch verschiedene Auslöser. Häufig treten die Blutungen nach einem Unfall, durch hohen Blutdruck, durch Überdosierungen von blutverdünnenden Medikamenten oder durch Fehlbildungen und Aussackungen an den Blutgefäßen im Gehirn auf. Eine Hirnblutung kann je nach Schwere zu einer massiven Druckerhöhung im Schädel führen. Dies hat zur Folge, dass das Gehirn stark verdrängt wird. Dabei werden oft noch weitere Bereiche des Gehirns in Mitleidenschaft gezogen.
Ein Schlaganfall zeigt sich generell durch sogenannte neurologische Störungen – die Funktion von Nervengewebe ist beeinträchtigt. Einige typische Symptome sind:
Die neurologischen Störungen bei einem Schlaganfall resultieren aus dem Absterben von Hirngewebe. Das menschliche Gewebe ist generell auf eine konstante Versorgung mit Sauerstoff und mit Nährstoffen angewiesen. Diese Sauerstoff- und Nährstoffversorgung übernimmt das Blut. Kommt es zu einer Durchblutungsstörung von Gewebe, wird diese Versorgung nicht mehr gewährleistet und die Gewebezellen sterben ab. Im Falle eines Schlaganfalls sind hiervon die Gehirnzellen betroffen. Je nachdem, wo sich die Durchblutungsstörung im Gehirn ereignet, ist eine andere Hirnregion betroffen. Die neurologischen Störungen als Symptome des Schlaganfalls richten sich prinzipiell nach der Funktion der betroffenen Hirnregion. Kommt es beispielsweise zu massiven Durchblutungsstörungen in der Hirnregion, in welcher sich das Sprachzentrum befindet, kann sich dies als Sprachstörung beim Patienten äußern. Je nach Schwere der Schädigung am Hirngewebe durch den Apoplex kann es zu einem Totalausfall der betroffenen Hirnregion kommen.
Leider erholen sich viele Patienten nicht mehr von einem Schlaganfall. Die Schäden am Gehirn sind in diesen Fällen zu groß. Der Körper ist nicht in der Lage, die abgestorbenen Hirnzellen zu ersetzen und es folgen bleibende Schäden. Diese Schädigungen am Gehirn verursachen dauerhafte neurologische Störungen. Teils können die einfachsten Alltagssituationen von diesen Menschen aufgrund der körperlichen oder geistigen Einschränkung nicht mehr erledigt werden. Sie werden zu Pflegefällen. Des Weiteren sind die Schäden am Gehirn durch den Apoplex oft so schwerwiegend, dass der Patient kurz nach dem Schlaganfall verstirbt.
Doch es gibt auch leichtere Fälle, bei denen Patienten nach dem Schlaganfall später keine oder nur sehr leichte Einschränkungen hinnehmen müssen. Durch eine rechtzeitige ärztliche Behandlung können Schäden am Gehirn im Glücksfall auf ein Minimum reduziert werden. Dann erholt sich der Patient mithilfe einer anschließenden Reha unter Umständen ebenfalls wieder.
aktualisiert am 21.03.2022