Die Risikofaktoren für einen Schlaganfall (Apoplex) können klar definiert werden. Zum einen spielen sowohl genetische als auch altersbedingte Faktoren eine wesentliche Rolle. Zum zweiten müssen verschiedene Grunderkrankungen und bestimmte Aspekte der Lebensführung zu den Risikofaktoren gezählt werden. Hierbei sind in erster Linie Gesundheitsprobleme und Angewohnheiten von Bedeutung, die eine Durchblutungsstörung im Gehirn verursachen. Die Durchblutungsstörung durch eine Gefäßverengung im Gehirn ist der häufigste Auslöser für den Apoplex. Die zweithäufigste Ursache für einen Schlaganfall sind Hirnblutungen. Ein weiterer eher seltener Auslöser ist eine Gefäßentzündung im Gehirn. Nachfolgend werden die häufigsten Grunderkrankungen und Aspekte der Lebensführung aufgeführt, die als definitive Risikofaktoren für einen Schlaganfall gelten.
Durch eine Arterienverengung (Arteriosklerose) oder durch ein Blutgerinnsel kann es zu einer Durchblutungsstörung im Gehirn kommen. Da der Mensch vor allem im fortgeschrittenen Alter Arterienverkalkungen aufzeigt, steigt auch das Risiko auf einen Apoplex bei zunehmendem Alter. Die Arterienverengung kann wiederum durch bestimmte Umstände und Erkrankungen gefördert werden. Hierdurch erhöht sich das Risiko auf einen Apoplex enorm. Die Entstehung von einem Blutgerinnsel geht wiederum auf bestimmte Auslöser zurück. Diese Auslöser sind ebenfalls in den Grunderkrankungen des Patienten und in dessen Lebensweise verankert.
Menschen mit hohem Blutdruck weisen ein sechs- bis achtfach höheres relatives Risiko für einen Schlaganfall auf als Personen mit normalem Blutdruck. Dieser Umstand resultiert aus den vermehrten Schädigungen und Ablagerungen an den Arterienwänden durch konstant hohen Blutdruck. Diese Ablagerungen führen zu einer Arterienverengung. Durch diese Arterienverengung (Arteriosklerose) kann es zu einem Apoplex kommen.
Fettstoffwechselstörungen und hohen Blutfettwerte fördern wie auch ein hoher Blutdruck die Arteriosklerose (Arterienverengung). Ein hoher Cholesterinspiegel beispielsweise erhöht indirekt das Risiko auf einen Schlaganfall, da sich das LDL-Cholesterin an den Arterienwänden ablagert. Dies führt wiederum zu einer Arteriosklerose. Ein Schlaganfall kann die Folge sein. Es gilt allerdings zwischen den „gesunden“ und „ungesunden" Blutfetten zu unterscheiden. Ein hoher HDL-Cholesterin-Spiegel im Blut wirkt sich schützend aus. Dahingegen kann das bereits genannte LDL-Cholesterin verantwortlich für Arterienverengungen sein.
Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist ebenfalls als Risikofaktor für den Apoplex bekannt. Im Rahmen der Diabeteserkrankung kann es zu Schäden an den Blutgefäßwänden kommen. Hierdurch wird eine Arterienverengung begünstigt. Bereits bestehende Arteriosklerose wird durch Diabetes mit der Zeit verschlimmert. Hierdurch steigt das Risiko auf einen Apoplex erheblich. Für Diabetiker ergibt sich aus diesem Umstand ein zwei- bis dreimal höheres Risiko auf einen Apoplex.
Herzrhythmusstörungen wie das Vorhofflimmern sind ebenfalls ein wesentlicher Risikofaktor für den Apoplex. Patienten mit Vorhofflimmern weisen ein über fünffaches Risiko auf einen Schlaganfall auf. Durch das Vorhofflimmern können sich Blutgerinnsel im Herz bilden. Diese Blutgerinnsel werden vom Blutstrom mitgeschwemmt und können bis in das Gehirn gelangen. Dort kann es durch das Blutgerinnsel zu einer Durchblutungsstörung kommen. Der Schlaganfall stellt sich ein. Eine Verengung der Halsschlagader stellt ebenfalls ein hohes Risiko auf den Apoplex dar. Durch die Engstelle an der Halsschlagader gelangt nicht mehr ausreichend Blut zum Gehirn. Ein Schlaganfall droht.
Patienten, die unter einer Migräne mit Aura leiden, zählen zur Risikogruppe für den Apoplex. Die genauen Zusammenhänge zwischen der Aura-Migräne und einem Apoplex sind derzeit noch unbekannt. Die Erfahrung der Mediziner zeigt, dass zwischen der Aura-Migräne und der Risikoerhöhung für einen Apoplex jedoch zweifelsfrei ein Zusammenhang besteht.
Wie anfänglich bereits erwähnt, zählen nicht nur bestimmte Grunderkrankungen zu den Risikofaktoren für einen Apoplex. Die generelle Lebensführung des Menschen spielt ebenfalls eine übergeordnete Rolle. Rauchen, viel Alkohol, Übergewicht und zu wenig Bewegung sind hierbei primär zu nennen. Daneben zählen auch ständiger Stress und Hormonpräparate für Frauen zu den Risikofaktoren für einen Apoplex. Alle diese Aspekte der Lebensführung fördern die Arteriosklerose. Mit dem Voranschreiten einer Arteriosklerose steigt auch das Risiko auf den Schlaganfall um ein Vielfaches.
Leider treten diese Risikofaktoren in den meisten Fällen in Kombination auf. Hierdurch erhöht sich das Risiko auf einen Apoplex wiederum erheblich. Beispielsweise steigt das Risiko bei Menschen, die viel rauchen und trinken, sich zu wenig bewegen und an Übergewicht leiden, enorm. Liegt zudem eine der genannten Grunderkrankungen vor, sollten sich diese Personen regelmäßig bezüglich einer Arteriosklerose untersuchen lassen. Ferner ist es für die Risikopatienten wichtig, ihre Lebensführung zu ändern. Hierdurch lässt sich die Zahl der Risikofaktoren auf einen Apoplex effektiv verringern.
aktualisiert am 29.05.2020