Beim Verdacht auf einen Schlaganfall (Apoplex) muss umgehend ein Arzt konsultiert werden. Durch eine sofortige Behandlung wird die Gefahr auf Langzeitschäden am Gehirn im besten Fall reduziert. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, wie sich ein Schlaganfall äußert. Die Symptome können allerdings unterschiedlich ausfallen. Die neurologischen (nervlichen) Störungen bei einem Apoplex zeigen sich entsprechend der Funktion der Region im Gehirn, in welcher sich der Schlaganfall ereignet hat. Dennoch können die häufigen Leitsymptome für einen Schlaganfall genannt werden. Im Zweifelsfall sollten die Betroffenen sofort einen Notarzt verständigen. Durch einen akuten Schlaganfall besteht generell Lebensgefahr, selbst wenn die typischen Anzeichen auf einen Schlaganfall nur kurz andauern. Der Betroffene muss auf Nummer sicher gehen und einen Arzt oder Notarzt verständigen.
Dauern die typischen Anzeichen für einen Schlaganfall nur kurz an, kann es sich hierbei um Vorboten für einen Schlaganfall handeln. Diese eventuellen Vorboten werden von den Medizinern als TIA bezeichnet. Diese Abkürzung steht für „Transitorische ischämische Attacke". Hierbei handelt es sich um eine kurzzeitige Durchblutungsstörung durch ein Blutgerinnsel in einem kleinen Blutgefäß im Gehirn. Wie der Schlaganfall ist eine TIA ein akuter Notfall. Tritt eine TIA auf, erhöht sich die Gefahr auf einen folgenden Apoplex enorm.
Durch einen Apoplex kann es zu einer verminderten Funktion oder zu einem Totalausfall der Funktion der entsprechenden Hirnregion kommen. Die Mediziner sprechen hierbei von neurologischen Störungen. Der Grad dieser Funktionsausfälle hängt generell von der Schwere des Schlaganfalls und der Beeinträchtigungen und Schäden am Gehirn ab. Die häufigsten dieser neurologischen Störungen sind:
Alle diese Symptome können auf einen Apoplex hindeuten und werden im weiteren Verlauf des Artikels näher beschrieben.
Ein oft auftretendes Anzeichen für einen Schlaganfall ist ein anhaltendes Taubheitsgefühl oder auch ein Kribbeln, eine erhebliche Kraftminderung oder gar eine Lähmung. Das Taubheitsgefühl, die Kraftminderung und die Lähmungen treten in vielen Fällen halbseitig an den Armen oder Beinen auf. Zudem können sich diese Symptome im Gesicht zeigen, woraus beispielsweise ein herabhängender Mundwinkel resultiert.
Je nachdem, in welcher Hirnhälfte sich der Schlaganfall ereignet hat, zeigen sich diese Symptome auf der gegenüberliegenden Körperhälfte. Dies bedeutet: Ereignet sich ein Schlaganfall in der linken Gehirnhälfte, zeigen sich die Symptome in vielen Fällen auf der rechten Körperseite. Treten diese Symptome auf der linken Körperseite auf, deutet dies auf einen Apoplex in der rechten Hirnhälfte hin. Sind beide Körperseiten von den Symptomen betroffen, kann dies auf eine sogenannte Basilaris-Thrombose hindeuten. Hierbei handelt es sich um eine Verstopfung der Arteria basilaris im Hirnstamm. Diese Art Schlaganfall wird allgemein als Hirnstamminfarkt bezeichnet. Taubheitsgefühle (Sensibilitätsstörungen), ein Kräfteverlust und eine Lähmung führen nicht selten zu erheblichen Gangstörungen und zu Koordinationsproblemen.
Plötzlich auftretende Sehstörungen und eine komplette Blindheit sind häufige Anzeichen für einen Schlaganfall. Die Betroffenen sehen Doppelbilder, klagen über stark verschwommenes Sehen oder über einen kompletten Sehverlust auf einem Auge oder auf beiden Augen. Häufig wird von den Patienten von einem plötzlichen halbseitigen Gesichtsfeldausfall berichtet. Als „Gesichtsfeld“ wird jener Bereich des aktuellen Umfelds bezeichnet, den der Mensch sehen kann, ohne seinen Kopf oder seine Augen zu bewegen. Durch Sehstörungen, Sehverlust oder den Gesichtsfeldausfall bei einem Apoplex besteht akute Sturz-, Verletzungs- und Unfallgefahr. Vor allem, wenn der Betroffene gerade Auto fährt, können diese Symptome eine lebensbedrohliche Unfallsituation hervorrufen.
Weitere mögliche Anzeichen für einen Schlaganfall sind Schwindel und Gleichgewichtsprobleme. Hierbei nehmen die Betroffenen unterschiedliche Schwindelgefühle wahr. Manche Patienten klagen über einen Drehschwindel und fühlen sich, als würden sie in einem Karussell sitzen. Andere Betroffene verspüren einen sogenannten Schwankschwindel und fühlen sich, als befänden sie sich auf einem Schiff bei hohem Seegang. Die dritte Art von Schwindel, die aus einem Apoplex resultieren kann, gleicht dem Gefühl, mit einem Fahrstuhl schnell in die Tiefe zu fahren.
Alle diese Schwindelarten sind bei einem Schlaganfall häufig mit erheblichen Gleichgewichtsproblemen verbunden. Dies kann zu einer sichtbaren Gangstörung und zu Koordinationsproblemen führen. Aus diesem Grund ist eine Einschränkung oder der Verlust der Koordinationsfähigkeit der Arme und Beine als Anzeichen für einen Schlaganfall anzusehen.
Ein Schlaganfall kann von heftigen Kopfschmerzen begleitet werden. Vor allem, wenn diese Kopfschmerzen plötzlich auftreten und dem Betroffenen die Intensität der Schmerzen bisher unbekannt ist, können diese Schmerzen Anzeichen auf einen Apoplex sein. Die starken Kopfschmerzen sind manchmal von Übelkeit und Erbrechen begleitet.
Sprachstörungen und Sprachverständnisstörungen werden ebenfalls als Alarmsignale für einen Schlaganfall angesehen. Die Betroffenen können sich nicht mehr richtig verbal ausdrücken, verdrehen Silben, sprechen stockend oder abgehackt. Die Sprache wird lallend oder verwaschen und der Patient verwendet falsche Buchstaben im Rahmen der Artikulierung. Die Intensität dieser Sprachstörungen hängt von der Schwere eines Schlaganfalls ab. Mache Patienten verlieren ihre Sprachfähigkeit komplett und können sich von einem Moment auf den anderen nicht mehr verbal mitteilen. Dieser Komplettverlust der Sprachfähigkeit tritt bei schweren Schlaganfällen auf, die die entsprechende Region im Gehirn betreffen.
Erleidet der Patient durch einen Schlaganfall eine Sprachverständnisstörung, kann er nicht mehr verstehen, was andere Menschen zu ihm sagen. Das Verständnis der Sprache ist gestört, obwohl der Betroffene die Worte akustisch wahrnimmt. Er kann die Artikulierung seines Gegenübers nicht mehr begreifen und sinngemäß einordnen.
Bei einem Schlaganfall kann beim Patienten unter Umständen von einem Moment auf den anderen ein Delirium, eine Amnesie oder eine Ohnmacht auftreten. Verliert der Patient das Bewusstsein und wird ohnmächtig, ist sofortiger Handlungsbedarf angebracht. Der Patient muss umgehend stabilisiert und ärztlich betreut werden. Bei einer Ohnmacht besteht erhebliche Unfall- Sturz- und Verletzungsgefahr.
Nicht immer muss eine plötzliche Ohnmacht auf einen Schlaganfall hindeuten, sie kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Dennoch gilt sie unter bestimmten Umständen als Anzeichen für den Apoplex. Als Delirium bezeichnen die Mediziner einen Zustand, in dem der Patient eine starke Verwirrtheit, Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörung sowie Denkstörungen aufzeigt. Häufig wird das Delirium als Folge eines Schlaganfalls und nicht als eigentliches Anzeichen angesehen. Trotzdem soll es im Rahmen dieses Artikels als Anzeichen für einen Schlaganfall genannt werden. Denn bei Patienten, deren Schlaganfall unerkannt bleibt, kann ein Delirium aufzeigen, dass sich in der jüngsten Vergangenheit ein Apoplex ereignet hat. Derselbe Umstand bezieht sich auf die Amnesie. Dieser teilweise oder komplette Gedächtnisverlust wird häufig ebenfalls als Folge eines Schlaganfalls angesehen. Doch sollte auch dieses Symptom nicht in der Auflistung der Anzeichen für einen Schlaganfall fehlen. Im Rahmen einer Amnesie verlieren die Betroffenen einen Teil oder ihr komplettes Erinnerungsvermögen. Der Patient kann sich beispielsweise nicht mehr an bestimmte Erlebnisse oder Situationen in der Vergangenheit erinnern. Die Amnesie kann so weit reichen, dass sich die Betroffenen nicht mehr erinnern können, wer sie sind und wie sie heißen.
Tatsächlich können sie die Anzeichen auf einen Schlaganfall bei Mann und Frau unterscheiden. Bei weiblichen Patienten treten neben den typischen Anzeichen für einen Schlaganfall, wie beispielsweise Sprach- oder Sehstörungen und Lähmungserscheinungen, eher einmal untypische Symptome auf. Zu diesen speziellen Symptomen gehören:
Das Gefährliche an diesen untypischen Symptomen ist, dass diese oft nicht sofort als Schlaganfall erkannt werden. Aus diesem Grund muss der Arzt den Symptomkomplex erfassen. Treten beispielsweise untypische und typische Anzeichen für einen Schlaganfall in Kombination auf, muss der Arzt beim geringsten Verdacht auf einen Schlaganfall umgehend handeln. Problematisch wird es, wenn bei einer Patientin ausschließlich untypische Schlaganfallsymptome auftreten. In diesen Fällen kann es schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation durch den Apoplex kommen, ohne dass dies gleich entdeckt wird.
Ein Schlaganfall kann entweder durch eine Durchblutungsstörung oder durch eine Blutung im Gehirn entstehen. Beide Arten von Schlaganfall können dieselben Symptome auslösen. Daher kann ein Arzt erst durch eine genaue Untersuchung feststellen, welche Form von Schlaganfall bei einem Patienten vorliegt.
aktualisiert am 21.03.2022