Eine der häufigsten Ursachen für Schlafstörungen ist nervöse Unruhe. Viele unterschiedliche Methoden und Mittel können dabei helfen, nachts zur Ruhe zu finden.
Die meisten Menschen kennen Nervosität und schlechten Schlaf vor einer bevorstehenden Prüfung, einem wichtigen Vorstellungsgespräch oder einem anderen aufregenden Ereignis. Ein kurzfristiger Schlafentzug ist für Körper und Geist gut zu verkraften.
Häufig sind es aber länger dauernde, stressige Lebensphasen, die einen nachts nicht zur Ruhe kommen lassen. Je länger die Unruhe und die Schlafstörungen anhalten, desto schwerer fällt es den Betroffenen, damit umzugehen. Die Tage sind geprägt von der Müdigkeit, den Konzentrationsstörungen und der Erschöpfung, die der Schlafentzug mit sich bringt. Man macht Fehler, ist dünnhäutig und gereizt. Beim Zubettgehen stellt sich die Erwartungsangst ein, man werde wieder nicht gut schlafen und sich am nächsten Morgen noch schlechter fühlen – und das Gedankenkarussell dreht sich wieder.
Es gibt viele Auslöser für nächtliche Unruhe. Schon eine ungewohnte Dosis Koffein kann eine schlaflose Nacht hervorrufen. Medikamente können als unerwünschte Nebenwirkung Unruhe und Schlafstörungen mit sich bringen.
Krankheiten wie Diabetes und Schilddrüsenüberfunktion können ebenfalls die Ursache sein. Entzugserscheinungen als Folge einer Suchterkrankung zeigen sich in derartiger Weise. Hormonelle Umstellungen wie in den Wechseljahren oder in den Tagen vor den Tagen können auch hinter einer gesteigerten inneren Unruhe und Schlafstörungen stecken. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) wird meist nur mit Kindern assoziiert, kommt aber auch bei Erwachsenen vor und zeigt sich dann häufig in Form von innerer Unruhe und Nervosität.
Wer längere Zeit unter nervöser Unruhe leidet, sollte sich auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen, um auszuschließen, dass eine körperliche Erkrankung dahinter steckt.
Wer körperlich gesund ist und trotzdem unter Schlaflosigkeit aufgrund innerer Anspannung leidet, muss nicht gleich zu Medikamenten greifen. Es gibt eine ganze Reihe hilfreicher Tipps zur Schlafhygiene sowie sehr viele Hausmittel gegen Schlafstörungen, die man im Fall von nächtlicher Unruhe anwenden kann. Verschiedenstes, was auf natürliche Weise entspannt, sollte ausprobiert werden:
Vieles hilft, um Körper und Geist zur Ruhe kommen zu lassen und den Weg für den Schlaf zu ebnen.
Die Unfähigkeit abzuschalten, das Gefühl, unter permanenter Anspannung zu stehen, ist unter anderem abhängig von der Persönlichkeitsstruktur. Menschen mit einem ausgeprägten Pflichtgefühl trifft es besonders häufig. Sie sind darauf bedacht, die Erwartungen ihres Umfelds zu erfüllen und setzen sich gleichzeitig selbst hohe Ziele. Sie reagieren sensibel auf Bemerkungen und Handlungen anderer. Gleichzeitig sehen sie sich häufig selbst in einem kritischen Licht. Nachts durchleben sie dann noch einmal die Geschehnisse des Tages und kommen nicht zur Ruhe.
Eine Therapie ist eine Möglichkeit, mehr Gelassenheit zu erlernen und Dinge nicht zu persönlich zu nehmen. Eine andere Möglichkeit sind Entspannungsübungen, die helfen, die Gedanken aus unliebsamen Bahnen zu lenken. Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung zielen darauf, sich ganz auf die körperliche Entspannung zu konzentrieren und die Gedanken loszulassen. Jeder kann lernen, sich zu entspannen. Wie immer, wenn man etwas Neues lernt, braucht es Übung und Disziplin. Aber hat man bestimmte Techniken einmal erlernt, sind sie jederzeit abrufbar. Sie helfen dann nicht nur, um abends in den Schlaf zu finden, sondern können auch mehr Ruhe in stressige Alltagssituationen bringen.
Wer gestresst ist oder Angst hat, der atmet nicht richtig. Der Atem ist dann flach, der Körper wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die schnellste Art, zur Ruhe zu kommen, ist tief, ruhig und gleichmäßig zu atmen und sich ganz auf die Atmung zu konzentrieren. Tiefe Atmung stimuliert den Parasympathikus, den Teil des vegetativen Nervensystems, der für die Entspannung zuständig ist. Die Übungen lassen sich jederzeit, auch nachts im Bett als Einschlafhilfe durchführen. Man liegt entspannt auf dem Rücken, die linke Hand auf dem Bauch, die rechte in Herznähe. Man atmet langsam durch die Nase ein und zählt dabei in Gedanken bis fünf, dann atmet man langsam durch die Nase aus und zählt dabei wieder bis fünf. Der Bauch hebt sich beim Einatmen und senkt sich beim Ausatmen. Indem man sich ganz auf das Ein- und Ausströmen des Atmens und das Zählen konzentriert, lenkt man sich ab von kreisenden Gedanken. Gleichzeitig macht sich durch die tiefe, gleichmäßige Atmung Entspannung im Körper breit.
In der Homöopathie gibt es zahlreiche Mittel, die gegen Schlafstörungen helfen können. Da die Homöopathie immer den ganzen Menschen betrachtet, ist es einfacher, das richtige Mittel zusammen mit einem erfahrenen Homöopathen zu finden.
Ein klassisches homöopathisches Mittel gegen Nervosität ist Argentum nitricum. Es gilt bei kurzfristiger Prüfungsangst oder Versagensängsten als hilfreich. Bryonia ist ebenfalls ein Mittel, das in Frage kommt, wenn jemand viel über seine berufliche Situation nachdenkt, Angst hat vor materiellem Verlust und sich unsicher fühlt. Ignatia eignet sich vor allem bei Schlafstörungen aufgrund von Liebeskummer oder anderen menschlichen Enttäuschungen. Menschen, denen Staphisagria helfen könnte, reagieren empfindlich auf Kritik und nehmen sich alles sehr zu Herzen. Sie können Wut nicht richtig äußern und gehen stattdessen die Situation in Gedanken wieder und wieder durch. Weiterhin können diese Mittel beim Einschlafen behilflich sein:
aktualisiert am 27.05.2021