Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann sich aufgrund verschiedener Ursachen entwickeln. Im größten Teil der Fälle lässt sich die Störung nicht heilen. Es gibt jedoch Ausnahmen. Selbst bei einer nicht heilbaren Form lassen sich die Folgen der Schilddrüsenunterfunktion aber verhindern oder bessern, indem Medikamente eingenommen werden. Diese Therapie mit Schilddrüsenhormonen muss auf Dauer durchgeführt werden.
Die meisten Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) können nicht geheilt werden. Die Betroffenen leiden dauerhaft an einer Verminderung der Schilddrüsenhormone. Die Schilddrüsenunterfunktion führt unbehandelt zu Beschwerden wie ständigem Frieren, Müdigkeit, Zunahme an Gewicht, Gedächtnisstörungen oder Haarausfall. In stark ausgeprägten Fällen drohen schwere Folgen bis hin zum sogenannten Myxödemkoma. Nicht wieder rückgängig machen lässt sich eine Schilddrüsenunterfunktion durch:
Hingegen ist die Schilddrüsenunterfunktion durch folgende Ursachen umkehrbar (reversibel):
In diesen Fällen kommt es zu einer Normalisierung der Schilddrüsenfunktion, wenn der auslösende Faktor wegfällt. Eine Schilddrüsenüberfunktion bildet sich im Allgemeinen auch zurück, wenn sie von einem Kind im Mutterleib erworben ist, also nicht durch das Erbgut bedingt ist.
Bei einer unumkehrbaren (irreversiblen) Form der Schilddrüsenunterfunktion müssen ein Leben lang das Medikament L-Thyroxin einnehmen. L-Thyroxin ist die gleiche Substanz wie das menschliche Schilddrüsenhormon T4 (Thyroxin). Die Einnahme des Hormons sorgt dafür, dass die Schilddrüsenwerte normalisiert werden und die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion verschwinden. Patienten können in der Regel ein normales Leben führen, sie müssen dazu das L-Thyroxin täglich einnehmen.
Die Gabe des Schilddrüsenhormons muss gut eingestellt werden. Die Einstellung gestaltet sich oft langwierig und kann Monate in Anspruch nehmen. Anfangs wird eine niedrige tägliche Dosis von L-Thyroxin verordnet. Diese wird so lange gesteigert, bis die Beschwerden der Schilddrüsenunterfunktion verschwinden und der Patient sich gut fühlt. Wird übermäßig viel L-Thyroxin eingenommen, kommt es zu den Symptomen einer Überfunktion der Schilddrüse. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind erforderlich, um bei Veränderungen die Hormondosis anzupassen. Insbesondere bei einer Hashimoto-Thyreoiditis kann der Hormonbedarf stark schwanken.
Eine Hypothyreose, die bereits bei der Geburt besteht, muss so bald wie möglich behandelt werden. Andernfalls können sich Entwicklungsstörungen und bleibende Schäden ausprägen. Die betroffenen Kinder können unter anderem an Kleinwüchsigkeit, geistiger Minderentwicklung und Störungen des Skelett- und Zahnaufbaus leiden. Daher wird ein Test auf angeborene Schilddrüsenunterfunktion bei Neugeborenen im Alter von 36 bis 72 Stunden durchgeführt, um diese gegebenenfalls frühzeitig therapieren zu können.
Psychrembel online, Thomas Bobbert; Knut Mai – Hypothyreose: https://www.pschyrembel.de/Hypothyreose/K0AFX (online, letzter Abruf 08.06.2020)
Internisten im Netz, Prof. Dr. med. Otto-Albrecht Müller – Schilddrüsenunterfunktion: Auswirkungen & Prognose: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/schilddruesenunterfunktion/auswirkungen-prognose.html (online, letzter Abruf 08.06.2020)
MedizInfo – Hypothyreose - Unterfunktion der Schilddrüse: http://www.medizinfo.de/endokrinologie/schilddruese/hypothyreose.htm (online, letzter Abruf 08.06.2020)
Wikipedia – Hashimoto-Thyreoiditis: https://de.wikipedia.org/wiki/Hashimoto-Thyreoiditis (online, letzter Abruf 08.06.2020)
aktualisiert am 08.06.2020