Mit einer chronischen Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis) Sport zu betreiben, ist grundsätzlich möglich. Es ist wichtig, die sportlichen Aktivitäten im Vorfeld mit dem Arzt zu besprechen. Mit einer akuten und subakuten Schilddrüsenentzündung sollte bei Möglichkeit kein Sport betrieben werden. Bei der akuten Thyreoiditis raten die Ärzte zu einer strikten Bettruhe. In diesem Fall wäre es unverantwortlich, während der akuten Phase der Schilddrüsenentzündung sportlich aktiv zu werden. Ist die Schilddrüsenentzündung abgeklungen, ist es ratsam, vor dem Sport ebenfalls erst das Einverständnis vom behandelnden Arzt einzuholen.
Eine akute Thyreoiditis ist mit Schmerzen und allgemeiner Schwäche, einem Leistungsabfall und Krankheitsgefühlen verbunden. In den meisten Fällen ist eine Infektion mit Bakterien oder Viren der Grund für die akute Thyreoiditis. Mitunter berichten Patienten mit akut entzündeter Schilddrüse von Fieber. Aus diesem Grund ist es nicht ratsam, während der akuten Phase der Schilddrüsenentzündung sportlich aktiv zu werden. Der Körper braucht ausreichend Ruhe, um die Entzündung ausheilen zu können. Hierfür ist strenge Bettruhe und die Vermeidung von hoher körperlicher Anstrengung wichtig.
Die subakute Thyreoiditis de Quervain ist eine Erkrankung, die in der ersten Phase schleichend verläuft. Der Patient verspürt keine Symptome. Daher bleibt die subakute Thyreoiditis de Quervain in vielen Fällen vorerst unentdeckt. Ab einem gewissen Stadium der Entzündung verspürt der Patient mitunter verschiedene Symptome, wie beispielsweise Schmerzen im Schilddrüsenbereich und Kopfbereich, Krankheitsgefühle, Fieber und Schwäche. Diese Symptome treten jedoch nicht bei allen Patienten in Erscheinung. Die subakute Thyreoiditis de Quervain kann bei Betroffenen komplett beschwerdefrei verlaufen.
Es lässt sich zu dieser Art der Schilddrüsenentzündung in Bezug auf Sport keine pauschale Aussage machen. Aus diesem Grund müssen bei der subakuten Schilddrüsenentzündung alle sportlichen Aktivitäten im Vorfeld mit dem Arzt besprochen werden.
Sport mit einer Hashimoto-Thyreoiditis, einer chronischen Form der Schilddrüsenentzündung, ist prinzipiell möglich. Es gilt auch bei dieser Form der Thyreoiditis, dass die sportlichen Aktivitäten vorher mit dem Arzt besprochen werden müssen.
Durch die Hashimoto-Thyreoiditis kann es in den verschiedenen Phasen der Erkrankung zu einer Über- und Unterfunktion der Schilddrüse kommen (Hyperthyreose und Hypothyreose). Diese Fehlfunktionen der Schilddrüse erfordern jeweils bestimmte Behandlungen mit entsprechenden Medikamenten. Hochleistungssport mit einer Fehlfunktion der Schilddrüse kann ohne ärztliche Beobachtung gefährlich werden. Generell gilt: Bei einer anfänglichen Fehlfunktion der Schilddrüse sollten alle sportlichen Aktivitäten gegebenenfalls vorerst eingestellt werden. Dies gilt auch, wenn sich der Patient wohlfühlt. Die Fehlfunktion der Schilddrüse kann bei hoher körperlicher Aktivität zu einer Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems führen.
Andere Formen der chronischen Schilddrüsenentzündung wie beispielsweise der Morbus Basedow gehen ebenfalls mit einer Schilddrüsen-Fehlfunktion einher. Im Falle des Morbus Basedow liegt eine Überfunktion (Hyperthyreose) vor. Bei einer Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse ist auch bei diesen Erkrankungen kein Sport ratsam. Im Einzelfall kann der Arzt das Okay zu sportlicher Betätigung geben.
Glücklicherweise lässt sich eine Fehlfunktion der Schilddrüse heutzutage gut medikamentös behandeln. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion erhält der Patient Medikamente mit Schilddrüsenhormonen. Die reduzierte Produktion und Ausschüttung dieser Hormone durch die Unterfunktion der Schilddrüse wird mit diesen Medikamenten ausgeglichen. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse wird ein Medikament verabreicht, welches die Produktion der Schilddrüsenhormone hemmt. Bis sich die Schilddrüsenwerte wieder im Normalbereich bewegen, sollte jede sportliche Aktivität vorher mit dem Arzt besprochen werden.
Resultiert aus der Thyreoiditis eine Fehlfunktion der Schilddrüse, muss der Patient seine eigene Belastungsgrenze erkennen und beachten. Durch die verminderte oder erhöhte Produktion von Schilddrüsenhormonen kann sich die maximale Belastungsgrenze des Körpers verändern. Es ist wichtig, die Signale des Körpers während des Sports zu beachten. Das Leistungsvermögen kann sich durch eine Schilddrüsenerkrankung in einigen Fällen dauerhaft verändern. Die Belastungsgrenzen vor der Thyreoiditis gilt es außer Acht zu lassen und sich auf das neue Leistungsniveau des Körpers einzustellen.
Patienten mit einer Hashimoto-Thyreoiditis und einer Fehlfunktion der Schilddrüse müssen beim Sport einige wichtige Punkte beachten. Zum einen muss sich der Patient wie bereits erwähnt auf seine neue Belastungsgrenze einstellen. Des Weiteren sind folgende Punkte wichtig für den Sport bei einer Hashimoto-Thyreoiditis:
Abschließend seien erneut die wichtigsten Empfehlungen erwähnt: Patienten mit einer Thyreoiditis sollten ihr Sportvorhaben langsam in die Tat umsetzen. Grundsätzlich muss der Patient den Sport im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt besprechen.
aktualisiert am 28.03.2023