Als Hashimoto-Thyreoiditis wird eine besondere Art der Schilddrüsenentzündung bezeichnet, die chronisch verläuft. Es handelt sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung: Der Körper entwickelt fälschlicherweise Antikörper gegen die Zellen der Schilddrüse. Diese Antikörper zerstören das Schilddrüsengewebe und die Schilddrüse entzündet sich. Aus dieser chronischen Schilddrüsenentzündung kann je nach Krankheitsstadium eine Über- und Unterfunktion der Schilddrüse entstehen. Mit einer gezielten Ernährung kann der Patient der chronischen Entzündung und der Aktivität der Antikörper entgegenwirken. Die richtige Ernährung ist ein wichtiger Aspekt, die Behandlung einer Hashimoto-Thyreoiditis zu unterstützen.
Um das Thema Ernährung bei einer Hashimoto-Thyreoiditis detailliert zu besprechen, müssen als Erstes die möglichen Auslöser dieser Schilddrüsenentzündung aufgeführt werden. Bis heute sind die genauen Auslöser für eine Hashimoto-Thyreoiditis nicht gänzlich klar. Bei der Autoimmunerkrankung spielen definitiv genetische Faktoren und die allgemeine Lebensführung eine maßgebliche Rolle. Eine Autoimmunerkrankung ist generell eine Fehlleitung des Immunsystems, die vererbt werden kann. Die Belastung mit Umweltgiften und ständiger Stress stehen ebenfalls unter Verdacht, diese Autoimmunerkrankung auszulösen und zu fördern. Zudem gilt eine konstante Unterversorgung des Körpers mit bestimmten Mikronährstoffen als ein Faktor, der die Hashimoto-Thyreoiditis fördern kann. Der Patient hat die Möglichkeit, auf den Krankheitsverlauf Einfluss zu nehmen. Dies kann mit der richtigen Ernährung bei einer bestehenden Hashimoto-Thyreoiditis geschehen. Zudem sollten die Patienten für einen wirksamen Stressausgleich sorgen.
Die Erfahrung der Mediziner zeigt auf, dass die Hashimoto-Thyreoiditis vererbt werden kann. In Familien, in welchen Fälle der Hashimoto-Thyreoiditis bekannt sind, tritt die Erkrankung gegebenenfalls auch bei den Nachkommen der Betroffenen auf. Hierbei sind Frauen zehnmal häufiger betroffen als Männer. Die genetischen Faktoren, die den Ausbruch der Hashimoto-Thyreoiditis herbeiführen, lassen sich nicht generell ausschalten. Mit einer gesunden Lebensführung und mit einer gezielten Ernährung kann das Risiko auf eine Hashimoto-Thyreoiditis herabgesetzt werden.
Der menschliche Körper benötigt für viele Vorgänge und Funktionen eine bestimmte Menge wichtiger Mikronährstoffe. Der Körper ist nicht in der Lage, alle diese Nährstoffe eigenständig herzustellen. Eine große Zahl dieser Mikronährstoffe muss daher über die Nahrung aufgenommen werden. Diese Substanzen werden als essenzielle Mikronährstoffe bezeichnet. Zu diesen benötigten Mikronährstoffen zählen beispielsweise Nährstoffe aus den Gruppen der:
Weitere wichtige Nährstoffe bei einer Hashimoto-Thyreoiditis sind:
Die Schilddrüse ist für eine optimale Funktion auf bestimmte Mikronährstoffe angewiesen. Der Schilddrüsenstoffwechsel benötigt spezielle Mikronährstoffe für die Hormonproduktion und Hormonausschüttung. Die Hashimoto-Thyreoiditis kann eine Fehlfunktion der Schilddrüse mit sich bringen. Es ist für den Patienten daher ratsam, eine ausreichende Versorgung des Körpers mit den wichtigen Mikronährstoffen zu sorgen.
Generell ist es wichtig, alle essenziellen Mikronährstoffe im ausreichenden Maß aufzunehmen. Im Falle einer Hashimoto-Thyreoiditis treten spezielle Nährstoffe in den Vordergrund. Diese Mikronährstoffe wirken der Entzündung der Schilddrüse entgegen, hemmen die Entzündung der Schilddrüse und regulieren deren Funktion. Wichtig bei einer Hashimoto-Thyreoiditis sind folgende Substanzen:
Einige Ärzte empfehlen Hashimoto-Thyreoiditis-Patienten ein Nahrungsergänzungsmittel, welches alle wichtigen Mikronährstoffe enthält. Bei der Auswahl eines derartigen Präparats ist es vorteilhaft, wenn die Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sind. Allerdings kann die Versorgung des Körpers mit diesen Mikronährstoffen auch über eine ausgewogene Ernährung erfolgen.
Als sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide) werden bestimmte pflanzliche Substanzen bezeichnet, die in allen Gemüse- und Obstsorten vorkommen. Die Flavonoide aus Trauben, Brokkoli und aus dem grünen Tee können die Antikörperaktivität bei einer Autoimmunerkrankung herabsetzen. Bei einer Hashimoto-Thyreoiditis bedeutet dies, dass die Zerstörung des Schilddrüsengewebes verlangsamt werden kann.
Mitunter wird die Jodierung von Lebensmitteln wie dem Kochsalz von vielen Ärzten für die steigende Häufigkeit der Hashimoto-Thyreoiditis mitverantwortlich gemacht. Jod steht beim Verzehr größerer Mengen unter dem Verdacht, Autoimmunerkrankungen im Bereich der Schilddrüse zu fördern. Es ist hierzulande kaum möglich, sich der Jodaufnahme zu entziehen. Sicherlich wäre dies auch nicht sinnvoll. Der menschliche Körper benötigt das Jod. Viele Ärzte empfehlen, bei einer Hashimoto-Thyreoiditis im Anfangsstadium auf den Verzehr von Jodsalz, Seefisch und Milchprodukten zu verzichten. Der Körper bekommt trotz des Verzichts auf diese Lebensmittel nach wie vor eine ausreichende Menge Jod.
In Bezug auf die richtige Ernährung bei einer Hashimoto-Thyreoiditis ist es vorteilhaft, sich ausgewogen zu ernähren. Es ist wichtig, dem Körper konstant die benötigte Dosis aller essenziellen Nährstoffe zuzuführen. Dies gilt für den gesunden Menschen und für Patienten mit einer Hashimoto-Thyreoiditis. Mit einer gezielten und ausgewogenen Ernährung kann bei einer Hashimoto-Thyreoiditis im besten Fall die Entzündung verringert, die Auswirkung der Antikörper reduziert und die Funktion der Schilddrüse gefördert werden. Folgende Ernährungstipps haben sich bei der Hashimoto-Thyreoiditis bewährt:
Es gilt zu bedenken, dass diese Auflistung eine allgemeine Ernährungsempfehlung bei einer Hashimoto-Thyreoiditis darstellt. Um den individuellen Bedarf bestimmter Nährstoffe zu ermitteln, kann der Arzt ein Blutbild erstellen. Hierbei wird der Gehalt bestimmter Nährstoffe im Blut ermittelt. Defizite können auf diesem Weg ermittelt werden. Daraufhin lässt sich die Ernährung entsprechend des Bedarfs eines Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis individualisieren.
aktualisiert am 21.04.2023